ComputerLand - Franchise auf kleiner Flamme

19.07.1996
TAUFKIRCHEN/FRANKFURT: Um die ComputerLand-Gruppe ist es in den letzten Jahren so still geworden, daß viele Branchenteilnehmer dachten, sie sei vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Doch es gibt sie nach wie vor und meldet mit dem bayerischen Systemhaus Procomp sogar Verstärkung.Christian Huhmann ist geschäftsführender Gesellschafter des Systemhauses Procomp Computer System GmbH & Co. KG in Taufkirchen bei München. Und seit kurzem ist er auch noch das 20. Mitglied der Franchisekette ComputerLand. Moment mal! ComputerLand - gibt's die überhaupt noch? Nach dem Abgang des damaligen ComputerLand-Geschäftsführers Wolfgang Hanitzsch und seiner rechten Hand Dr. Michael Heinlein Mitte 1993 hielten in der Stuttgarter Zentrale nur noch zwei einsame Mohikaner die ComputerLand-Fahne hoch. Zwar versicherte der damalige Chef des größten ComputerLand-Franchisenehmers, Hans Schlömer von der Micado GmbH in Sankt Augustin bei Bonn, daß man an neuen Konzepten arbeite, doch als er nur wenige Wochen später das Unternehmen per Liquidation aus dem Rennen nahm, schien das Kapitel ComputerLand in Deutschland endgültig beendet zu sein. Von diesem Zeitpunkt an war von irgendwelchen Aktivitäten der Franchise-Gruppe auch nichts mehr zu hören. Doch Totgesagte leben auch in diesem Fall länger. In der Lyoner Straße 15 in Frankfurt, gleichzeitig die Anschrift des ComputerLand-Partners Rhein-Main, gibt es ein Postfach der CLD Computer Franchise GmbH, die Ende 1993 gegründet wurde und als Zentrale die Koordination der verschiedenen Partner fungiert. Gesellschafter der CLD sind die Franchisenehmer, Geschäftsführer ist Klaus Hopp, der bereits in den 80er Jahren das ComputerLand-Geschäft in Deutschland aufbaute. Hopp erledigt diesen Job gewissermaßen nebenberuflich. Im Hauptberuf ist er geschäftsführender Gesellschafter der PR-Agentur PC & PR GmbH in Mechernich bei Köln.

TAUFKIRCHEN/FRANKFURT: Um die ComputerLand-Gruppe ist es in den letzten Jahren so still geworden, daß viele Branchenteilnehmer dachten, sie sei vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Doch es gibt sie nach wie vor und meldet mit dem bayerischen Systemhaus Procomp sogar Verstärkung.Christian Huhmann ist geschäftsführender Gesellschafter des Systemhauses Procomp Computer System GmbH & Co. KG in Taufkirchen bei München. Und seit kurzem ist er auch noch das 20. Mitglied der Franchisekette ComputerLand. Moment mal! ComputerLand - gibt's die überhaupt noch? Nach dem Abgang des damaligen ComputerLand-Geschäftsführers Wolfgang Hanitzsch und seiner rechten Hand Dr. Michael Heinlein Mitte 1993 hielten in der Stuttgarter Zentrale nur noch zwei einsame Mohikaner die ComputerLand-Fahne hoch. Zwar versicherte der damalige Chef des größten ComputerLand-Franchisenehmers, Hans Schlömer von der Micado GmbH in Sankt Augustin bei Bonn, daß man an neuen Konzepten arbeite, doch als er nur wenige Wochen später das Unternehmen per Liquidation aus dem Rennen nahm, schien das Kapitel ComputerLand in Deutschland endgültig beendet zu sein. Von diesem Zeitpunkt an war von irgendwelchen Aktivitäten der Franchise-Gruppe auch nichts mehr zu hören. Doch Totgesagte leben auch in diesem Fall länger. In der Lyoner Straße 15 in Frankfurt, gleichzeitig die Anschrift des ComputerLand-Partners Rhein-Main, gibt es ein Postfach der CLD Computer Franchise GmbH, die Ende 1993 gegründet wurde und als Zentrale die Koordination der verschiedenen Partner fungiert. Gesellschafter der CLD sind die Franchisenehmer, Geschäftsführer ist Klaus Hopp, der bereits in den 80er Jahren das ComputerLand-Geschäft in Deutschland aufbaute. Hopp erledigt diesen Job gewissermaßen nebenberuflich. Im Hauptberuf ist er geschäftsführender Gesellschafter der PR-Agentur PC & PR GmbH in Mechernich bei Köln.

Die Aufgabe der CLD beschränkt sich in erster Linie darauf, bei den Franchisenehmern die monatlichen Franchise-Gebühren ("Royalties") von 2.500 Mark im Monat einzusammeln und an die Luxemburger Europa-Niederlassung der amerikanischen "Muttergesellschaft" zu überweisen. Im Gegensatz zu früher, als die Luxemburger für die Franchise-Nehmer eine Fülle von Leistungen

(von Marketingunterstützung bis zur Warenlieferung) vorhielten, erhalten die angeschlossenen Unternehmen für ihre Franchise-Gebühr heute nur noch die Erlaubnis der Luxemburger, den Namen "ComputerLand" zu führen.

Dennoch meint CLD-Geschäftsführer Hopp, daß die Mitgliedschaft in der ComputerLand-Familie aufgrund einer Reihe weiterer Leistungen interessant ist. Unter anderem wegen der Lieferantenverträge mit günstigen Einkaufskonditionen (aber ohne Zentralregulierung), einer bundesweiten Service-Partnerschaft mit den übrigen "Familienmitgliedern" und einer vierjährigen Garantieversicherung auf alle Produkte. Zudem erhalten die Franchisenehmer kostenlos das Basissystem eines Warenwirtschaftssystems, das von einem der Partner entwickelt wurde (die Client-Server-Lösung kostet rund 15.000 Mark).

Vor allem die Möglichkeit, auf die Techniker der ComputerLand-Partner zurückzugreifen sowie die günstigeren Einkaufskonditionen gaben bei Procomp-Geschäftsführer Huhmann den Ausschlag, sich der Gruppe anzuschließen. Im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern aber wird Huhmann den Namen Procomp in der Außendarstellung behalten und unter "Procomp ComputerLand München" firmieren. Ebenfalls ist er nicht als Gesellschafter der CLD beigetreten.

Obwohl CLD-Geschäftsführer Hopp nicht aktiv weitere Mitglieder der Gruppe sucht, gibt es noch einige Flächen in Deutschland (Stuttgart zum Beispiel), in denen er sich noch einen Partner wünscht. Dabei interessiert er sich vor allem für Unternehmen wie das jüngste Mitglied im Verbund. Procomp (1983 gegründet) ist ein Systemhaus mit derzeit 24 Mitarbeitern und einem Umsatz von 13 Millionen Mark 1995. Für dieses Jahr hat sich das Apple-Center und autorisierter HP-Vertriebspartner eine Steigerung auf 20 Millionen Mark vorgenommen. Procomp konzentriert sich hauptsächlich auf Hard- und Softwarelösungen für Krankenhäuser und arbeitet derzeit vor allem daran, im SAP-Bereich ein stärkeres Profil zu entwickeln.

"Wir sind in erster Linie an Systemhäusern mit gewerblichen Kunden und einem Umsatzvolumen größer zehn Millionen Mark interessiert. Vor allem etablierte Häuser, die für ihre bundesweite Expansion ein Know-how-Netzwerk benötigen, sind willkommen", erklärt CLD-Sprecher Hopp. Allerdings haben die bestehenden ComputerLand-Partner bei der Aufnahme weiterer Unternehmen ein Veto-Recht. An eine Expansion der Gruppe auf mehr als 50 Unternehmen wie in den 80er Jahren geplant, denkt bei der deutschen Organisation heute aber niemand mehr. "Franchise erfordert eine hohe Homogenität der Gruppe. Damit", so stellt Hopp fest, "ist die Zahl der Partnerunternehmen von vornherein limitiert."