Onlineshops blieben unrentabel

Conrad schließt Getgoods und HOH

29.09.2015 von Matthias Hell
Getgoods und Home of Hardware (HOH) konnten von Conrad Electronic nach der Übernahme Ende 2013 nicht rentabel gemacht werden. Deshalb stellen die Onlineshops und die dahinterstehende Conrad-Tochter Get-it-quick Ende Dezember den Betrieb ein.
Konnte Getgoods und HOH nicht in die Protabilität bringen: Get-it-quick-Geschäftsführer Volker Oschkinat

Anfang Dezember 2013 hatte die eigens gegründete Conrad-Tochter Get-it-quick GmbH die operativen Endkundenshops der insolventen Getgoods.de Vertriebs GmbH kurzfristig im Rahmen eines asset-deals übernommen. Ziel war es, die bekannten Online-Shops Getgoods.de und Home of Hardware (HOH) als etablierte E-Commerce-Plattformen zu erhalten und so viele Mitarbeiter wie möglich weiter zu beschäftigen - wie sich nun herausstellt, allerdings leider erfolglos:

"Wir haben gemeinsam mit unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nun fast zwei Jahre hart gearbeitet, Prozesse optimiert und Umstrukturierungen durchgeführt. Trotz aller Bemühungen ist es uns leider nicht gelungen, das durch die Insolvenz 2013 beschädigte Kundenvertrauen in ausreichendem Umfang zurückzugewinnen. Dazu kommt, dass sich der Preis- und Margendruck im Segment Consumer Electronics noch einmal deutlich verschärft hat", fasst Volker Oschkinat, Geschäftsführer der Get-it Quick GmbH, die Situation seines Unternehmens zusammen.

"Aus betriebswirtschaftlicher Notwendigkeit werden wir daher den Betrieb der Get-it-quick GmbH zum Jahresende einstellen. Das Management hat sich diesen Schritt sehr gut und lange überlegt und bedauert ihn außerordentlich, vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Oschkinat. Die Webshops Getgoods.de und HoH.de werden zum 31.12.2015 geschlossen. Für Kunden beider Online-Shops soll es jedoch über dieses Datum hinaus eine weitere Betreuung geben, weitere Infos dazu gibt es auf den Websites.

Bereits im Anfang des Jahres veröffentlichten Conrad-Geschäftsbericht für das Jahr 2013 zeigte sich, wie teuer die Übernahme der insolventen Getgoods-Shops war und wieviel Investitionsbedarf diese auch Zukunft erfordern würden. Für den früheren Conrad-Geschäftsführer Jörn Werner besaßen Getgoods und HOH aber strategische Bedeutung, da über die Shops Early Adaptors angesprochen und neue Produktinnovationen getestet werden sollten.

Weniger Begeisterung in diese Richtung zeigte Werner Nachfolger als CEO, Holger Ruban, der im Mai aber dennoch gegenüber ChannelPartner erklärte: "Wir sind mit den Zukäufen zufrieden. Natürlich machen wir uns dazu auch weiter strategische Überlegungen. Aber bisher sind das noch interne Überlegungen, was wir wo machen werden. Grundsätzlich läuft der Gang bei Getgoods und Home of Hardware in die richtige Richtung." Diese Einschätzung dürfte sich inzwischen fundamental geändert haben. (mh)