Consumer halten die Geldbörse zu

05.05.2006
Im ersten Quartal 2006 legte der deutsche PC-Markt nur um 2,5 Prozent zu.

Im ersten Quartal dieses Jahres verkauften die Hersteller nach Schätzungen des Marktforschers Gartner Dataquest 2,26 Millionen PCs und Notebooks. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Anstieg um 2,5 Prozent. Das Notebook-Geschäft konnte im Jahresvergleich zwar um neun Prozent zulegen. Die Verkäufe im Desktop-Segment sind jedoch in den ersten drei Monaten des Jahres um drei Prozent zurückgegangen.

"Die PC-Verkäufe im ersten Quartal waren enttäuschend", sagt Meike Escherich, Analystin bei Gartner. Obwohl der Geschäftskundenbereich um vier Prozent anstieg, habe der Privatkundenbereich nur ein Wachstum von 0,82 Prozent erreichen können.

Dell greift an

Die Führungsposition im deutschen PC-Markt konnte FSC halten, wenngleich der Hersteller gegenüber dem Vorjahresquartal zwei Prozent Marktanteil einbüßte. Vor allem der Verlust einiger großer Retail-Verträge habe dazu geführt, dass FSC besonders im Notebookbereich bei Privaten Einschnitte mit Minus 22 Prozent hinnehmen musste.

Dagegen konnte Hewlett-Packard nach Angaben der Marktforscher seinen Notebook-Absatz mit 47 Prozent fast verdoppeln.

Auch Dell legte hauptsächlich im Notebookbereich zu. Insgesamt verkaufte der Direktanbieter 45 Prozent mehr, und im Privatkundensektor legte der Hersteller sogar um 86 Prozent im Jahresvergleich zu. Damit brachten die Desktop- und Notebook-Verkäufe Dell ein Wachstum von 25,3 Prozent im Jahresvergleich.

Acers Verkaufszahlen sind ebenfalls um 5,9 Prozent zurückgegangen. Vor allem im B2B-Segment verkaufte der Hersteller um 14 Prozent weniger Geräte als im Vorjahresquartal.

Mit einem Wachstum von sieben Prozent, das laut Gartner diesmal zum großen Teil von Restpostenverkäufen bei Aldi herrührte, positioniert sich Medion auf Platz fünf des deutschen Rankings.

Keine Erholung in Sicht

Vor allem der Abverkauf von Notebooks im Privatkundensegment war bis 2005 noch der Stützpfeiler der Hersteller für stetiges Wachstum. Doch auch in diesem Kundensegment tritt langsam eine Sättigung ein. "Die politische und wirtschaftliche Situation in Deutschland spiegelt sich im Kaufverhalten der PC-Kunden wieder", erklärt Escherich. "Die enttäuschenden Ergebnisse für FSC, Acer und Medion müssen als Warnzeichen für andere Hersteller gelten. Große Lagerbestände und ein übertriebener wirtschaftlicher Optimismus haben viele PC-Hersteller dazu verführt, den Markt im ersten Quartal zu überschätzen. Der Rest des Jahres wird ebenfalls schwierig. Wir erwarten, dass Wachstumsraten weiterhin gering bleiben werden", fügt die Analystin an. (bw)