Das Google-Geheimnis

10.05.2007 von Weber 
Beim Thema Suchmaschinen-Marketing kommt man in Deutschland nicht um Google herum. Harald Weber erklärt, wie Sie mit überschaubarem Aufwand eine bessere Google-Platzierung erzielen.

Im ersten Teil der Artikelserie waren wir bereits kurz auf die Arbeits- und Funktionsweise von Suchmaschinen eingegangen. In diesem Artikel wird das Thema weiter vertieft und insbesondere auf Google eingegangen, als die für den deutschen Markt besonders wichtige Suchmaschine.

Nicht jeder Surfer im Internet ist auf der Suche nach einem neuen Anbieter oder Lieferanten. Untersuchungen haben gezeigt, dass in 2006 fast 60 Prozent der Surfer zum Shoppen ins Netz gingen und mehr als 80 Prozent, um Suchmaschinenrecherche zu betreiben beziehungsweise Webkataloge nutzen.

Bei dieser Betrachtung kommt die Frage auf, wo die Kaufentscheidungen für ein Produkt oder die Auswahl eines Artikels fallen. Interessanterweise wird diese Frage bei einer klassischen Print-Anzeige so gut wie gar nicht gestellt.

Nach Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK haben sich im vergangenen Jahr 27,4 Millionen Personen zwischen 14 und 69 Jahren vor einem Kauf im Internet informiert. Und obwohl es ausreichend Preis- und Produktvergleichs-Internetseiten gibt, ist die vor dem Kauf am häufigsten besuchte Internetseite eine Suchmaschine: Neun von zehn Verbrauchern surfen zumindest gelegentlich auf Google, bevor sie ihre Käufe tätigen.

Suchmaschine ist nicht gleich Suchmaschine

Fachleute unterscheiden bei den Suchmaschinen drei verschiedene Arten:

1. Suchmaschinen mit einem statischen Katalog, in den der Benutzer sich selber eintragen muss wie zum Beispiel www.heise.de oder www.telefonbuch.de (erfolgt mit der Telefonanmeldung).

2. Suchmaschinen mit einem dynamischen Katalog, bei denen der Benutzer sich einträgt und die Suchmaschinen die relevanten Daten aus der Seite auslesen wie zum Beispiel Google oder MSN (siehe CP-Ausgabe 18/07, Seite 32).

3. Metasuchmaschinen, die die Informationen aus anderen Suchmaschinen auslesen und nach eigenen Kriterien aufbereiten wie etwa www.metager.de und andere.

In diesem Artikel wird über primär wirtschaftlich relevante Internetauftritte geschrieben, die in der Regel der Neukundengewinnung beziehungsweise Lead-Generierung dienen. In Teilen lassen sich dabei die Tipps und Tricks auch für Auftritte mit dem Schwerpunkt E-Commerce übertragen, allerdings nicht alle. Wir bitten also um ihr Verständnis, wenn dieses Thema erst in einem späteren Artikel wieder aufgegriffen wird.

Und natürlich nimmt sich jede Suchmaschine das Recht heraus, die hinterlegten Informationen nach eigenen Kriterien zu gewichten beziehungsweise in einer Rangordnung anzuzeigen. Aus diesem Grund macht es Sinn, durchaus die Suchergebnisse unterschiedlicher Suchmaschinen miteinander zu vergleichen. Was in der Praxis dann doch nur ein sehr kleiner Teil der Nutzer macht, oder sie steigen gleich auf eine Metasuchmaschine wie zum Beispiel Metager um.

Google, der Elefant im deutschen Suchmaschinen-Markt

Beim Thema Suchmaschinen-Marketing kommt man in Deutschland nicht um Google herum. Je nachdem, welche Statistik Sie zugrunde legen, bestimmt Google mit etwa 85 bis 90 Prozent das Marktgeschehen. Nur wenige Exoten werden sich in solch einer Situation darauf versteifen, den eigenen Internetauftritt für eine der anderen Suchmaschinen zu optimieren.

Bei Thema AdWords, also gekaufter Suchmaschinen-Platzierungen, sieht das etwas anders aus, denn auch hier bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Was sind nun AdWords-Anzeigen und wo finden wir diese auf einer typischen Google-Maske?

Die meisten Anwender haben gelernt, dass sie auf dem rechten Bildschirmrand bezahlte Werbung, also die AdWords finden. Bei einigen Seiten ist aber auch am oberen Bildschirmrand Werbung platziert. Um dort zu erscheinen, müssen Sie entweder ganz viel Geld pro "Klick" bezahlen oder entsprechend häufig auf der rechten Liste "geklickt" worden sein. Google spricht vom Google-AdWords-Bonus frei nach dem Motto: Wer oft geklickt wurde, ist wichtig und wird daher im Goolge-Ranking nach oben gesetzt.

Dann gibt es noch den Bereich mit dem "echten Keyword-Ranking". Das heißt, hier wurde vom Anbieter kein Geld an Google gezahlt, und von daher interpretieren die meisten Benutzer diese Anzeigen als aktuellere, echte und neutrale Informationen, da sie zuvor bereits von einer Suchmaschine gefiltert wurden.

Fernsehberichte und Dokumentationen zum Thema Suchmaschinen und deren Arbeitsweise finden Sie übrigens auch noch auf der Seite www.metagger/ntv/.

Dritter Praxistipp: Arbeiten Sie mit der Google-Toolbar

Wie viele Nutzer von Google blättern sich bis zur fünften oder sechsten Seite durch? Fragen Sie sich doch mal selbst. In der Regel ist nach der Seite dritten Schluss. Also sollte das Ziel darin bestehen, auf die Plätze 1 bis 30 zu kommen. Je weiter oben, desto besser. Auch Google hat dies erkannt. Also versuchen die Macher von Google für den Benutzer die Seite vorzuqualifizieren, also der Seite ein Ranking zu geben.

Dummerweise rückt Google dies Ranking nicht raus. Fachleute sprechen von bis zu 200 Parametern, die in diese Anordnung der Seiten einfließen. Zusätzlich wechseln die Parameter beziehungsweise deren Gewichtung von Zeit zu Zeit. Das ist dann der berüchtigte "Google Dance", bei dem alle Seiten neu erfasst und gewichtet werden und sich erst eine neue stabile Hierarchie herausarbeiten muss.

Die einzige Möglichkeit, einigermaßen nachzuvollziehen, wo die eigene Seite gerade steht, ist die Google-Toolbar. Das beste Google-Ranking ist eine 10, dann stehen Sie ganz weit oben. Das schlechteste ist eine 0. Stimmt nicht ganz: Noch schlechter ist es, wenn Sie gar nicht bei Google gefunden werden. Wie kriegen Sie nun raus, welches Ranking Sie bei Google haben?

Gehen Sie zunächst einmal unter www.google.de auf die Seite von Google. Dort finden Sie unten auf der Seite einen Verweis (Link) auf "Alles über Google". Klicken Sie darauf, dann geht es weiter auf den Link "Google Services". Dann sind Sie da, denn hier finden Sie die Google-Toolbar. Laden Sie diese vom Netz herunter und installieren sie auf Ihrem Rechner. Ab sofort zeigt Ihnen Ihr Internetbrowser für jede Internetseite an, wie Google diese Seite bewertet. Natürlich auch für Ihre eigene Seite.

Für die praktische Arbeit mit Google bedeutet dies, dass Sie ab jetzt erkennen, warum eine Seite zu einem Thema x weiter oben in der Google-Liste steht und eine andere Seite weiter unten.

Was Sie tun können, um das eigene Ranking zu verbessern, erfahren Sie in einem der nächsten Artikel.

Vierter Praxistipp: Wie errechnet sich der Google-Page-Rank genau?

Das Thema Google-Page-Rank ist abendfüllend. Da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, verweise ich an dieser Stelle auf folgende Internetseite, die wirklich gut gemacht ist: http://pr.efactory.de/d-index.shtml. Hier ist nicht nur die mathematische Formel hinterlegt, mit der man den Page-Rank errechnen kann, sondern auch Informationen zu der besonderen Gewichtung von Seiten, die Links von Yahoo und Open Directory Project (dmoz.org) enthalten (siehe auch http://pr.efactory.de/d-pagerank-yahoo.shtml).

Wie lange die Seite aktuell ist, ob Sie aktuelle Inhalte enthält, dass müssen Sie dann schon selber herausbekommen - viel Erfolg! (mf)