Vier Monate nach Amtsantritt

Das hat Adä mit Ingram vor

09.12.2013 von Armin Weiler
Im Sommer dieses Jahres hat Marcus Adä die Position des Vice President Central and Eastern Europe und damit auch die Leitung der Deutschlandniederlassung übernommen. Im Gespräch mit ChannelPartner äußert sich Adä über seine Ziele mit Ingram Micro.
Im Sommer 2013 hat Marcus Adä (links) die Position des Vice President Central and Eastern Europe bei Ingram Micro von Gerhard schulz (rechts) übernommen.

Gute vier Monate steht Marcus Adä nun bei Ingram Micro an der Spitze für die Absatzmärkte Deutschland, Österreich, Schweiz und Ungarn. Nun spricht der Manager über seine Prioritäten für die kommenden zwei Jahre. Revolutionen wird es unter dem neuen Chef nicht geben, er will an die Arbeit von Gerhard Schulz anknüpfen, der auf Europaebene aufgestiegen ist. Dies gibt ihm entsprechende Rückendeckung für seinen Kurs: "Unter Gerhard Schulz gibt es ein klares Commitment für die Geschäftsstrategie Deutschland", bestätigt er.

Schulz hatte vor fast drei Jahren die Ingram-Strategie mit drei Buchstaben beschrieben: VVV - Volume, Value, Verticals. Adä folgt dieser Nomenklatur und ergänzt die Strategie durch vier "I" - Improve, Increase, Innovate und Integrate. Unter "Improve" versteht Ingram Micro die Straffung der Organisation und Verbesserung der Effektivität. "Increase" steht für die Ausweitung des Geschäfts, sowohl im Volume-, als auch im Value-Business. Unter dem Motto "Innovate" will der Distributor weitere Geschäftsfelder erschließen und neue Services etablieren. Unter "Integrate" sollen übernommene Firmen wie TK-Distributor Brightpoint in das Unternehmen integriert werden.

Fünf Milliarden Euro Umsatz angepeilt

Dabei hat Adä ehrgeizige Zielvorgaben: "Wir wollen 2016 in Deutschland fünf Milliarden Euro Umsatz machen", gibt er die Marschrichtung vor. Normalerweise hält sich der Distributor bedeckt, was regionale Umsatzzahlen betrifft. Das derzeitige Umsatzvolumen wird von Branchenkennern auf rund vier Milliarden Euro geschätzt.

Adä sieht Ingram als "die Nummer eins im Volume-Geschäft". Im Value-Geschäft bezeichnet er Ingram als "eine starke Nummer drei". Hier sieht er weiters Potenzial: "Wir müssen noch stärker in Lösungen denken", fordert er. Das gelte aber auch für die Hersteller und die Kunden. "Wir können alles aus einer Hand anbieten", verspricht er. Damit folgt Adä einem altbekannten Ingram-Schema: Das Lösungsgeschäft und das Engagement in vertikalen Märkten basiert auf dem klassischen Produktangebot. Durch Ergänzung mit Services und der Kombination werden Mehrwerte geschaffen. Das mutet mitunter etwas konservativ und bieder an, ist aber eine gute Möglichkeit, das Unternehmen ohne die ganz großen, oft schmerzhaften Umbrüche neu auszurichten.

Auf der folgenden Seite lesen Sie ein Kurzinterview im Marcus Adä.

"Ohne Volume kein Value"

"Wir wollen 2016 in Deutschland fünf Milliarden Euro Umsatz machen", Marcus Adä, Vice President Central and Eastern Europe bei Ingram Micro.
Foto: Ingram Micro

Herr Adä, Sie sind nun vier Monaten in der neuen Position. Wo erkennt man bei Ingram Micro Ihre Handschrift?

Marcus Adä: Da ich zusammen mit der Führungsmannschaft auch schon vor dem Wechsel an der DACHH-Spitze an der Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich beteiligt war, ist dies eine Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit unter Gerhard Schulz. Sehr zufrieden bin ich mit der Entwicklung des Value-Geschäfts, wo wir deutlich zweistellige Wachstumsraten verzeichnen können. Hier kommen wir sozusagen aus dem Niemandsland und haben uns sehr stark entwickelt. Wobei für mich unsere starke Basis im Volumengeschäft die Grundlage für die Erfolge ist. Kurz: Ohne Volume kein Value.

Die Stärke Ingrams war immer die Kontinuität, auch personell. Durch die Umstrukturierung mussten nun doch einige altgediente Manager das Unternehmen verlassen.

Adä: Bei aller Konstanz sind manchmal gewisse Änderungen notwendig, sonst wird aus Konstanz Stillstand. Um die Nummer eins zu bleiben muss man sich immer wieder neu ausrichten. Das nicht zu tun wäre arrogant. Wir haben einige Bereiche zusammengeführt, daher gab es weniger Jobs auf dieser Ebene. Wichtig ist doch, dass wir weiterhin ein verlässlicher Partner für unsere Kunden und Lieferanten sind. Gegenüber anderen haben wir eine sehr stabile Mannschaft.

Einer Ihrer Konkurrenten hat sich von seiner Hausmesse verabschiedet. Welchen Stellenwert hat für Sie noch die IM.Top?

Adä: Ich will hier nicht über den Mitbewerb sprechen. Für uns ist die IM.Top eine gute Möglichkeit, individuell das darzustellen, was wir möchten. Mit über 200 Lieferanten haben wir mehr Aussteller denn je und über 4.600 Besucher kommen zu unserer ITK-Messe. Wir werden bei der kommenden IM.Top am 8. Mai 2014 die Darstellung von Lösungen weiter ausbauen. Dabei können unsere Fachhandelspartner auch ihre Endkunden mitbringen, um die Lösungen vor Ort zu erleben.

Eindrücke von der IM.Top 2013 -

Die Messehallen des M,O,C, in München warten auf die Ingram-Besucher.

Das Zirkus-Motto "Manege frei" hat sich der Broadliner für seine Hausmesse IM.Top ausgesucht.

Marcus Adä ist zwar erst ab 1. August offizieller Ingram-Deutschlandchef, die Eröffnung der IM.Top darf er aber trotzdem schon alleine machen.

Im Ausstellungsbereich "Digital City" werden realistische Anwendungsszenarien aufwändig dargestellt.

So kann ein Verkaufsraum mit Digital-Signage-Unterstützung aussehen.

Wäre Gerhard Schulz nicht zu Deutschlands Top-Distributionsmanager geworden, hätte er sicher einen hervorragendenden Herrenausstatter abgegeben.

Marcus Adä und Gerhard Schulz im nachgebauten Retail-Store.

In dieser transparenten Display-Box können reale Waren mit Animationen auf dem Bildschirm kombiniert werden.

Ob die NSA schon Ingram-Kunde ist?

Bei geführten Rundgängen bekommen die Reseller die Anwendungsszenarien erklärt.

Das ist kein Distributionskunde, der auf seine Ware wartet. Hier geht es zum Health-Care-Szenario.

Reger Besuch in den drei Messehallen des M,O,C,

So wird aus einer Werbegeschenktasche ein Unikat.

Fester Bestandteil auf den Hausmessen: Dr HP-Zauberer.

Kicker geht immer!

Ein neues Gesicht bei LG: Torsten Gentsch, vormals bei E-Plus und OKI, verstärkt das Team der Koreaner.

Samsung hat den eigenen Showroom gleich mitgebracht - stilecht im Colani-Truck.

Nicht alle Themen stehen bei Ingram in der ersten Reihe: Managed Document Services (MDS) werden noch etwas stiefmütterlich behandelt.

In jedem steckt ein Akrobat: Bei LG entdecken die Besuchern den Artisten in sich.

ChannelPartner-Mitarbeiterin Sabine Schlund mit Michael Dyck von Buekotec IT Solutions.

Erich Sumner präsentiert die neuen Asus-Produkte.

Routiniert und kompetent: Janna Grosse erklärt den Standbesuchern ein WD-NAS.

Gehört auch zum Zirkus: Der Zuckerwattestand.

Am Zebra-Stand gibt es nicht nur PoS- und Etikettendrucker.

Zum Abschluss der Messe die obligatorische Verlosung: Marcus Adä sucht den Gewinner einer Las Vegas-Reise.