Mit Uwe Hanreich als Geschäftsführer

Deutscher IT-Security-Anbieter Tuxguard stellt sich neu auf

26.09.2018 von Peter Marwan
Der neue Gesellschafter und Geschäftsführer Uwe Hanreich will den Vertrieb deutlich ausbauen. Tuxguard bietet modulare Firewalls und SDKs an, um Datenverkehr, Services und Applikationen zu schützen.

Anfang August 2018 hat die saarländische Firma Tuxguard eine gründliche Neuaufstellung vorerst abgeschlossen. Dabei wurden Gesellschafterstruktur und Management neu geordnet sowie Technologie und Positionierung neu ausgerichtet und das Unternehmen in die Tuxguard GmbH überführt. Jetzt will Uwe Hanreich, der neue Gesellschafter und Geschäftsführer, "die Vertriebsaktivitäten im DACH-Markt auf Basis von Sicherheitslösungen 'Made in Germany' weiter forcieren."

"Wir wollen keine Lizenzen verteilen, sondern Reseller als Partner, die sich gut mit Firewalls auskennen und gute Beziehungen zu ihren Kunden haben", erklärt Uwe Hanreich, neuer Gesellschafter und Geschäftsführer bei Tuxguard.
Foto: Tuxguard

Erfahrung bei solchen Aufgaben hat Hanreich. In den vergangenen Jahren war er unter anderem als Channel Sales Manager bei Kaspersky Lab, als Sales Director DACH bei Bitdefender sowie zuletzt über fünf Jahre als Senior Business Development Manager DACH bei Avira beschäftigt.

Linux-affine Reseller gesucht

Bei Tuxguard steht Hanreich jedoch vor neuen Aufgaben. Seit der Gründung im Jahre 2002 beschäftigten sich die Entwickler mit unterschiedlichen Ansätzen, Security-Problemen in Firmen zu begegnen. Allerdings stand immer eher die Technik als die Vertriebstätigkeit im Vordergrund. Das Unternehmen konnte damit zwar im Laufe der Jahre etwa 50, vor allem Linux-affine Reseller in Deutschland für sich gewinnen, die auch immer wieder interessante Projekte durchführten, der große Durchbruch blieb aber aus.

So definieren IT-Experten den Begriff "Cyber Security"
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Sascha Plathen, McAfee: "Cyber-Security deckt auch alle Sicherheitsfragen ab, die über herkömmliche Computer- und Netzwerk-Sicherheit hinausgehen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Jan Patrick Schlögell, Regional Director Central Europe bei SonicWall: „Cyber Security umfasst heute nicht nur den Schutz von Daten, sondern auch von Menschen, Firmen und Organisationen, die von Cyber-Kriminellen bedroht werden. Dazu gehören auch der physische Schutz sowie umfassende Maßnahmen zur Absicherung von Unternehmensnetzwerken sowie Personenidentitäten, einzelnen Geräten als auch ganzen IT-Systemen, und jeglichen Daten von Wert.“
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Peter Neumeier, Head of Channel Sales Germany bei Kaspersky Labs: "Die Bedrohungslage ist komplexer geworden. Gegen die Masse an Malware hilft solider Endpoint-Schutz auf allen Ebenen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Matthias Zacher, Manager Research & Consulting bei IDC: "Cyber Security ist längst im Alltag angekommen!"
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Chester "Chet" Wisniewski, Sophos: "Im Wesentlichen ist Cyber Security nur eine bequeme Übertragung von Sicherheitsaspekten, die wir aus der physischen Welt kennen, in die Computer-Welt."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Alain De Pauw, Geschäftsführer von Axians IT Security: "Cybersecurity ist eine Sammlung von Richtlinien, Konzepten und Maßnahmen, um persönliche Daten zu schützen. Sie verbindet technische und organisatorische Aspekte, zum Beispiel Sicherheitssysteme, Prozessdefinitionen, Leitlinien oder Pflichtenhefte. Auch Schulungen zur Sensibilisierung von Mitarbeitern spielen eine wichtige Rolle. Es gibt keine „one size fits all“-Lösung. Jedes Unternehmen braucht eine andere Form von Security und muss für sich selbst eine entsprechende Security Policy definieren, die auch die Prozessbeteiligten festlegt."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Sven Janssen, Regional, Director Channel Sales DACH bei Sophos: "Der Begriff umfasst den Schutz von Daten und Informationssystemen im weitesten Sinne. Dazu gehören sowohl der physische Schutz wie zum Beispiel von Gebäuden oder Serverräumen, als auch Schutzmaßnahmen gegen Malware, Netzwerksicherheit sowie die Sicherung von Cloud-Infrastrukturen, mobilen Szenarien und dem Internet der Dinge."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Christian Nern, Partner bei KPMG: "In einer vernetzten Welt entwickelt sich die IT-Sicherheit zur einer dynamischen Herausforderung."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Michael Klatte, Eset: "Alle Sicherheitsaspekte, die mit dem digitalen Raum und dem Internet verknüpft sind."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Holger Suhl, Eset: "Als Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen versuchen wir unsere Cyber-Expertise im Markt zu etablieren."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Rüdiger Trost, F-Secure: "Im Gegensatz zu dem, was einige Personen denken, sind Cyber-Attacken nicht nur Computerviren."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Tim Berghoff, G Data: "Cyber Security vereint Technologien, um Netzwerke, Computer, Programme und Daten vor Angriffen, Schäden oder Diebstahl zu bewahren."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Bogdan Botezatu, Bitdefender: "Im Cyberspace können keine Grenzen in Bezug auf den Zugang zu Informationen, Daten und Redefreiheit gesetzt werden. Cyber-Kriminelle können das zu ihrem eigenen Vorteil nutzen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Alexander Noffz: "Der Mensch bewegt sich - ob privat oder beruflich - immer mehr im Internet und ist umgeben von Geräten, die über Schnittstellen vernetzt sind und miteinander Informationen austauschen. Cyber-Security befasst sich nun eben mit dem Schutz dieser digitalen Strukturen und Daten."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
IDG-Experte Jochen Haller: "Um Personen und Organisationen wirksam zu schützen, sind umfassende Sicherheitskonzepte notwendig."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Zeki Turedi, Technology Strategist bei CrowdStrike :"Es ist für Unternehmen unumgänglich, dass sie Cyber Security-Maßnahmen umsetzen, die ihre Mitarbeiter vor digitalen Bedrohungen schützen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro: "Ein ganzes Zoo an IT-Security-Produkten in den Unternehmen."

In den kommenden Monaten soll die Anzahl der Reseller zumindest verdoppelt werden. Sie sollen vom Hersteller direkt, ohne Umweg über einen Distributor, betreut werden. Als Kernzielgruppe nennt er Reseller, die Kunden mit fünf bis 500 Mitarbeitern betreuen. Gut sei die Ausgangsposition aufgrund der Besonderheiten von Tuxguard etwa bei Kommunen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen. Für die ist zum Beispiel eine Hotspot-Option dabei. Aber auch im Baugewerbe und der Industrie sieht Hanreich gute Chancen für das kleinere Modell TG0050 im lüfterlosen Edelstahlgehäuse.

Argumente für eine Partnerschaft mit Tuxguard

Für eine Partnerschaft mit Tuxguard führt Hanreich einige Argumente ins Feld. Zunächst einmal hätten sich mit dem Ende der Übergangsfrist für die DSGVO die Rahmenbedingungen verändert. Datenschutz habe für Unternehmen einen ganz neuen Stellenwert, so der Tuxguard-Chef. "Meldungen über Bedrohungen für IT- Ressourcen und Angriffe auf IT-Infrastrukturen sorgen für starke Verunsicherung in Unternehmen aller Branchen. Mehr denn je sind stabile und verlässliche Lösungen ohne Backdoor unverzichtbarer Bestandteil für eine nachhaltige IT-Sicherheitsstrategie."

Im Rahmen dieser Überlegungen spiele das Argument 'Made in Germany' eine zunehmend größere Rolle. Als inhabergeführtes und in Saarbrücken ansässiges Unternehmen erfülle Tuxguard diese Anforderung. Auch dass die Scan-Engine von Avira, ebenfalls einem deutschen Unternehmen, zum Einsatz kommt, sei wichtig. Zusätzliche Sicherheit biete, dass Tuxguard trotz des Namens nicht auf "irgendeinem Linux" aufsetze, sondern das eigenprogrammierte TUX-OS verwende.

Roundtable Managed Security Services - Hersteller erklären ihre Channel-Konzepte
Roundtable Managed Security Services am 28. Juni 2018 bei ChannelPartner
Dr. Ronald Wiltscheck, Chefredakteur bei ChannelPartner, eröffnet den Roundtable "Managed Security Services" und begrüßt alle Teilnehmer.
Maik Wetzel, Channel Sales Director DACH bei ESET
„Die Zuwächse in dem Bereich Managed Security Services sind um ein Vielfaches größer, als im klassischen Business.“
Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data
„Audits, Penetrationstest und ähnliches bieten sich als ergänzende Leistungen zu MSS an. Das kann auch jemand machen, der herstellerübergreifend tätig ist.“
David Beier, Partner Account Manager bei Avast
„Gerade bei KMU kommt der Bedarf von den Endkunden. Sie möchten wegen Personalmangel oder um Kosten zu sparen outscourcen.“
Thomas Huber, Channel Director bei Trend Micro
„Der IT-Admin beim Endkunden braucht neue Prozesse und er braucht Antworten von den Resellern.“
Roundtable Managed Security Services am 28. Juni 2018 bei ChannelPartner
Elisabeth Gries (Avast, links) im Gespräch mit Regina Hermann (IDG, rechts).
Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro
Mit dem Thema Managed Security Services beschäftigen wir uns bereits seit zehn Jahren. Und schon damals hatte die großen Systemintegratoren aber auch die Spezialisten unter den IT-Dienstleistern in Deutschland Managed Security Services im Fokus."
Michael Haas, Area Sales Director Central Europe bei Watchguard
„Ich glaube, dass ein MSS-Provider mehrere Hersteller anbieten muss. Daher muss man auch als Hersteller offen sein für die technische Kommunikation mit anderen Lösungen.“
Sven Janssen, Director Channel Sales DACH bei Sophos
„Ganz wichtig ist, dass es nicht nur um die Lösung an sich geht, sondern dass drumherum auch die Lizenz- und Preismodelle stimmen.“
Peter Marwan, ChannelPartner
"Wie hoch ist Ihr Managed Security Services-Anteil am Gesamt-Business?"
Roundtable Managed Security Services am 28. Juni 2018 bei ChannelPartner
Die Teilnehmer am "Managed Security"-Roundtable von ChannelPartner (v.l.n.r.): Sven Janssen, (Sophos), Hagen Renner (Rohde und Schwarz Cybersecurity), Peter Marwan und Saskia van der Kraaij (beide ChannelPartner), Thomas Huber (Trend Micro), David Baier (Avast), Richard Werner (Trend Micro), Maik Wetzel (Eset), Thomas Jank (ChannelPartner), Michael Haas (WatchGuard) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner).
Hagen Renner, Head of Channel Sales DACH bei Link11
„Endkunden wollen Kosten auf ein möglichst langes Zeitfenster verteilen und da kommt automatisch die Anforderung nach einem geeigneten Modell.“

TUX-OS liegt inzwischen in Version 7.0.9 vor. Die größere Variante der modular aufgebauten Firewall (TG0500) erreicht damit einen Datendurchsatz von bis zu 18 GBit/s. Zur weiteren Ausstattung gehören bis zu 64 GB RAM, zwei 10-Gigabit-Ports (SFP+), sechs 1-Gbit-Ports und bis zu 1 TByte SSD-Speicher mit RAID-Funktionalität. Damit ist die Firewall/UTM-Appliance dann auch für Aufgaben als Mail- oder Groupware-Server (mit Kopano, bis Anfang 2018 als Zarafa bekannt) gerüstet.

Managed Security Services mit Tuxguard ab Anfang 2019

Außerdem erlaubt TUX-OS laut Hanreich einen hohen Automatisierungsgrad. Den will Tuxguard ab Januar 2019 auch für ein Managed-Security-Services-Angebot nutzen. Ab dann wird es die Firewalls respektive UTM-Appliances TG0050 und TG500 auch in einem Modell zur monatlichen Miete geben. Management und Abrechnung erfolgen über das Tuxguard-Rechenzentrum.

Auch MSP-Partnern helfe die DSGVO-Konformität der Tuxguard-Produkte. Alle Admin-Tätigkeiten seien dadurch nachvollziehbar. Das vom Datenschutzbeauftragten und dem Admin gemeinsam vergebene Master-Passwort könne vom Admin nicht eigenmächtig geändert werden. Vorstellen wird Tuxguard sich, seine Produkte und die Pläne für das MSP-Angebot auch auf der Security-Fachmesse it-sa von 9. bis 11 Oktober 2018 in Nürnberg (Halle 10.1 / 10.1-323).

Lesetipp: Themen und Aussteller der it-sa 2018