Weltpartnerkonferenz in Orlando

Die Anforderungen von Microsoft an seine Partner steigen

14.07.2015 von Alexander Roth
Die diesjährige weltweite Partnerkonferenz von Microsoft steht ganz im Zeichen neuer Erwartungen an die Partnerwelt. Damit ist diesmal einiges anders als bei früheren Veranstaltungen. Lesen Sie hier, was die Microsoft-Manager gesagt haben und was Besucher darüber denken.

Eigentlich ist die Weltpartnerkonferenz (WPC) von Microsoft eine Veranstaltung, die den "Stand der Entwicklung" der Redmonder zeigt. Und die Partner informieren sich, wie sie mit diesem vorgesetzten Status Quo Geschäft machen sollen.

Das gilt für 2015 nicht mehr. Auch in diesem Jahr verzeichnet die WPC (--> offizieller Internetauftritt) wieder Rekordbesucherzahlen, insgesamt 12.000 Partner aus mehr als 130 Ländern. Ort des Geschehens ist diesmal Orlando in Florida, und mit einigen 100 Systemhaus-Vertretern stellt auch die deutsche Delegation wieder eine der größten Divisionen. Themen gibt es reichlich: Windows 10, Cortana, Office 365, das Cloud-Service-Provider-Programm – und doch ist es in diesem Jahr etwas anders.

Konfetti und emotionale Bekenntnisse: Microsoft bleibe eine partner-orientierte Firma, so Konzernchef Satya Nadella am ersten Tag der weltweiten Partnerkonferenz in Orlando.

Ist Microsoft zu schnell?

In Orlando wird deutlich: Microsoft holt zunehmende die eigene neue Entwicklungsgeschwindigkeit ein. Inzwischen stellt das Haus in den Monaten vor und nach der WPC so viele neue Services und Produkte vor, dass es nun gar nicht mehr die Lösungen selbst sind, die vor Ort inspirieren, sondern eher der Spirit und die neuen Kontakte, die hier die Partner vor allem untereinander reichlich schließen.

Diese neue Geschwindigkeit gab 2015 Microsoft-CEO Satya Nadella persönlich vor, der bereits am ersten Tag der Konferenz keine Gelegenheit ausließ, Partnern und Kunden für die laufenden Erfolge aus der digitalen Transformation zu danken und auf die neue Geschwindigkeit des Markts und speziell der von Microsoft hinzuweisen. Nadella in seiner Keynote: "Wir haben ein beachtliches Jahr des Fortschritts und der Transformation hinter uns gebracht. Ich danke Ihnen dafür, diesen gemeinsamen Erfolg von uns, aber auch der unserer Kunden vorangetrieben zu haben. Die Dinge verändern sich immer schneller, aber unsere Kernbotschaft bleibt. Unsere Mission ist es, jede Person und jede Organisation in die Lage zu versetzen, mehr zu erreichen. Wir erfinden Produktivität neu."

Kein Wort verlor der Microsoft-CEO dagegen über die jüngst angekündigten Kürzungen in der Windows-Phone-Sparte. Hier hatte Nadella im Vorfeld der Veranstaltung den weiteren Einschnitt von 7.800 Jobs und eine beachtliche Reduktion der Mobilgeräte-Produktion im Nokia-Umfeld angekündigt (--> wir berichteten).

Hier nun die geballten News vom ersten Tag

Microsoft bleibt partner-orientiert:

Während zuletzt immer wieder spekuliert wurde, welchen Anteil seines Geschäfts der Konzern im Rahmen des vielen Cloud-Business noch über Partner macht, setzt Microsoft in Orlando ein klares Statement: 92 Prozent des gesamtes Konzernumsatzes erfolge aktuell indirekt, so Partnerchef Phil Sorgen. In Deutschland sind es 31.500 Partner (leicht rückläufig gegenüber den vergangenen Jahren), bis 2018 will Microsoft 200 Milliarden Dollar über Partner erzielen. Dazu eine Menge emotionaler Bekenntnisse, auch von Konzernchef Satya Nadella: Microsoft bleibe eine partner-orientierte Firma, diese Aussagen wurden begleitet mit viel Lob, Beifall und Konfetti für alle Teilnehmer der Konferenz.

Die strategische Stoßrichtung:

Unter dem Motto "Neuerfinden der Produktivität" stellten Nadella und sein Team die Vision vor, wie IT aus dem Hause Microsoft künftig zu verstehen ist: So sollen auf Basis der Microsoft-Cloud-Plattform und ihrer Schnittstellenoffenheit sowohl das Personal Computing - dank Windows 10 - als auch die intelligente Verarbeitung von Daten sowie die Interaktion der Nutzer mit ihrer IT auf ein neues Level gehoben werden. Beispiele sind Microsoft persönlicher Assistent Cortana oder auch die HoloLens. Dabei gab Microsoft ein beindruckendes Demo, wie sich künftig per intelligenter Brille gänzlich neue Dinge entwickeln und designen lassen. Der Applaus war enorm.

Mehr Surface-Reseller:

Partner-Chef Sorgen kündigte an, den offiziellen Channel für Microsoft Surface deutlich zu erweitern – von aktuell ein paar hundert auf mehrere tausend Reseller. Surface bleibt integraler Bestandteil der Windows-Strategie, das machte Microsoft klar. Die Reseller freut es, die OEMs dagegen weniger.

Microsoft wird die Office 365 Enterprise Suite ergänzen:

Die Suite wird um den neuen Enterprise-Plan "E5" erweitert, der zusätzliche "Skype-for-Business"-Services (etwa Cloud PBX und Meeting Broadcast) sowie "Power BI" und Analytics umfasst, womit auch neue Geschäftsfelder für Partner entstehen sollen. Mit PBX gibt es neue Möglichkeiten der Telefonie in Firmen, bei Power BI handelt es sich um einen Cloud-Service, der bei der Datenauswertung und -visualisierung in Echtzeit helfen und dabei das vielerorts eingesetzte Excel, das häufig noch für diese Zwecke genutzt wird, ersetzen soll (--> wir berichteten).

Power BI ist dabei Teil eines umfassenden Microsoft-Portfolios für Business Intelligence, zu dem auch der derzeit nur als Preview verfügbare SQL Server 2016 sowie eine wachsende Zahl von Microsoft Azure Services, wie HD Insight (Verarbeitung von BigData über Hadoop-Cluster), Maschine Learning (cloudbasierte Predictive Analytics) oder Event Hubs (Logging großer Event-Mengen) gehören.

Im Rahmen des Cloud-Solution-Provider-Programms (CSP), das Microsoft jetzt deutlich ausweiten möchte, sollen zudem Azure und CRM Online dem Dienst Office 365 optional zugeführt werden. Windows Intune und die Enterprise Mobility Suite (EMS) werden zudem in das CSP integriert. Eine immer stärkere Rolle im CSP spielen die FastTrack-Services von Microsoft: Diese Dienste stehen Partnern bereit, um Endkunden an die Cloud heranzuführen, etwa mit fertigen Testversionen, Schulungsressourcen, Bereitstellungsplänen, fertigen Beispiel-Geschäftsszenarien und mehr. Hier meldete Microsoft eine strategische Ausweitung an, um noch mehr Partner "Cloud-Ready" zu machen. Wie die deutschen Vertreter von Microsoft meldeten, ist die Nachfrage nach dem CSP vor Ort enorm.

Mit dem Project GigJam stellte Nadella einen Service vor, der in der Lage ist, binnen weniger Schritte eigene Apps aus den verschiedensten Datensätzen, Teamanforderungen und Anwendungen zu zaubern. Diese schlanken und zugeschnittenen Apps lassen sich dann auf den verschiedensten Geräten ausführen und ermöglichen es, Geschäftsprozesse neu zu definieren. Von der benötigten Kreativität und dem zugehörigen Branchen-Know-how, das hier gefragt, verspricht sich Microsoft großes Geschäftspotenzial für Partner, zumal der Dienst zeige, wie sich Workflows neu aufstellen lassen: Hier soll Microsofts Vision der neuen Produktivität Wirklichkeit werden. Die Partner dankten mit beachtlichem Applaus. Unsere Meinung: Visionär, aber noch viele Fragezeichen.

Weitere News betrafen Cortana – Microsoft will den digitalen Assistenten immer stärker in seine Produktwelt integrieren und dabei zunehmend auf Sprache und Gestik setzen – sowie die Kompetenzen im Partnerprogramm. Hier geht der Trend offenbar wieder in Richtung Diversifikation, geplant sind also mehr Label für die Partnerwelt.

Im Publikum gab es bei all den Ankündigungen verhaltenen Applaus bis Euphorie, je nach Thema. Während konkrete Themen wie Windows 10 und die Ausweitung des Cloud-Service-Solution-Programms eher mit verhaltener (aber positiver) Zustimmung bedacht wurden, wurde es nur bei den visionären Themen GigJam oder HoloLens lauter – beides sind Projekte, die noch kein konkretes Business beinhalten, aber zeigen, wohin Microsoft will.

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

Was sagen die Partner?

"Wir sind hier, um mit anderen Partnern zu netzwerken und die zwei bis drei Themen, die wir mit Microsoft besetzen, in aller Ausführlichkeit mit Company-Vertretern zu besprechen", so ein Hessischer Systemhaus-CEO. Solche Aussagen waren vielerorts zu hören. Die Intention, die WPC zu besuchen, liegt bei vielen Häusern offensichtlich inzwischen eher im Wunsch, die eigenen Kompetenzen in bestimmten Bereichen auszubauen und den Austausch mit Kollegen zu suchen und weniger - wie es früher der Fall war - um konkrete Produktneuheiten zu erfahren.

Das scheint gute Gründe zu haben: "Für viele Partner aus Deutschland, die dachten, dass sie mit Ihrem Business vorne liegen, wird klar: Die Agilität der Entwicklung überholt zunehmend die Partneraktivitäten. Jetzt ist Geschwindigkeit nötig", so Microsoft-Experte und Avispador-Chef Axel Oppermann. Will heißen: Es ist nicht mehr die Umstellung aufs Cloud-Geschäft, die jetzt gefordert ist, sondern darüber hinaus die Fähigkeit von Partnern, neue Produkte und Lösungen in hoher Geschwindigkeit zu adaptieren, ob über Vernetzung oder dank der Nutzung von "Hilfsmitteln", wie den FastTrack-Services im Rahmen des Cloud-Solution-Provider-Programms.

Phil Sorgen, weltweiter Partner-Chef von Microsoft: "92 Prozent des gesamtes Konzernumsatzes erfolgt aktuell indirekt."
Foto: Microsoft

Agilität ist gefragt

Microsofts neue Idealpartner sind damit höchst agil, was die Adaption neuer Lösungen, sowie das Aufstellen neuer Sales und interner Abrechnungsprozesse betrifft, und gleichzeitig in der Lage, aus schlüsselfertigen "End-to-End"-Cloud-Lösungen gutes Geschäft zu machen. Sprich: Business-Know-how ist gefragt.

Dass damit Konflikte, gerade für das Deutschland-Geschäft, im Raum stehen, wurde aus einem Gespräch am Rande der Veranstaltung mit Allister Bruce deutlich, der für das hiesige Großkundengeschäft von Microsoft verantwortlich ist. "Vieles geht noch zu langsam voran, was die Umsetzung der digitalen Transformation im Markt betrifft. Die Nachfrage vieler Firmen, gerade im Mittelstand, hinkt noch dem Angebot hinterher. Hier ist sowohl die deutsche Partnerwelt als auch Microsoft gefragt, den Markt voranzutreiben", so der Manager. Ob hier der schnelle Zyklus der Produkte hilfreich ist? (tö)

Microsoft in Zahlen
Microsoft in Zahlen
Microsoft veröffentlicht auf einer Webseite Zahlen und Fakten rund um das Unternehmen. Manche Informationen daraus sind recht spektakulär.
bing
Die Internet-Suchmaschine Bing indiziert täglich mehr als 2 Milliarden Facebook-Status-Updates und eine halbe Milliarde Tweets.
Windows Phone Store
Über den Windows Phone Store wurden bisher 4 Milliarden Downloads getätigt.
Office 365
Office 365 Home Premium hat 3,5 Millionen Abonnenten und bekommt jeden Tag neue hinzu.
Windows
1,5 Milliarde Menschen nutzen Windows jeden Tag.
Skype
Über Skype werden jeden Monat durchschnittlich 50 Milliarden Minuten telefoniert.
Teekonsum
Die Microsoft-Mitarbeiter trinken jährlich zirka 4 Millionen Tassen Tee. Der beliebteste ist Grüner Tee. Über 1,1 Million Teebeutel werden pro Jahr verbraucht.
Kinect
Mehr als 24 Millionen Kinect-Sensoren wurden seit November 2010 weltweit verkauft.
Outlook
Outlook hat 400 Millionen Nutzer und ist der weltweit am schnellsten wachsende E-Mail-Service.
Öko-Strom
Microsoft ist der zweitgrößte Erwerber von Ökostrom in den USA.
Microsoft Arts Collection
Die Microsoft Arts Collection beherbergt 4.728 Kunstwerke – unter anderem einen Teil der Berliner Mauer. Sie ist eine der größten Unternehmenskunstsammlungen der Welt.
Halo
Halo 4 hat in den ersten 24 Stunden nach seiner Veröffentlichung mehr als 220 Millionen USD eingespielt. Insgesamt sind auf der ganzen Welt mehr als 50 Millionen Halo-Spiele verkauft worden.
Xbox One
Die Xbox One hat seinen Nutzern mehr als 740 Millionen Stunden Spiel- und Fernsehspaß bereitet.
Sandwichkonsum
Microsofts Mitarbeiter verspeisen pro Jahr ca. 1 Million Sandwiches in den Kantinen der Firma. Das beliebteste Sandwich ist das turkey club. Es wird ca. 220.000 mal pro Jahr gegessen.
Modulare Rechenzentren
Microsofts modulare Rechenzentren verbrauchen 50 Prozent weniger Energie als traditionelle Rechenzentren.
OneDrive
11 Milliarden Fotos und über 1 Milliarde Office Dokumente sind in OneDrive gelagert.