Großer Vergleichstest

Die besten Bridge-Kameras

04.06.2009 von Verena Ottmann
Bridge-Kameras schließen die Lücke zwischen Kompaktmodellen und Spiegelreflexkameras. Wir hatten aktuelle Modelle im Test und präsentieren Ihnen die Top 10.

Wem eine kleine Kompaktkamera zu wenig Möglichkeiten bietet, eine digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) aber zu umständlich ist, der sollte zu einer Bridge-Kamera greifen. Diese Geräte ähneln äußerlich den DSLRs - sie haben beispielsweise oft einen Griffwulst und sind insgesamt etwas größer -, setzen aber ein fest montiertes Objektiv ein. Auch besitzen Bridge-Modelle meist Superzoom-Objektive mit Brennweiten ab 28 Millimetern oder weniger - Sie sind also sehr flexibel bei der Motivwahl. Viele manuelle Einstellmöglichkeiten und der im Vergleich zu DSLRs günstigere Preis sind weitere Vorteile dieser Kameraklasse.

Ein Nachteil von Bridge-Kamera ist jedoch ihr Gewicht. Denn durch das meist große Objektiv wiegen die Geräte fast genauso viel wie Einsteiger-DSLRs mit Kit-Objektiv. Beispiel: Unser Testsieger, die Casio Exilim Pro EX-F1, wiegt inklusive Akku und Speicherkarte ganze 760 Gramm. Zum Vergleich dazu wiegt die Olympus E-420 mit Kit-Objektiv nur 647 Gramm, die Olympus E-620 nur 729 Gramm. Die Canon EOS 500D kommt auf 724 Gramm, die Canon EOS 1000D auf 730 Gramm.

Wir haben uns aktuelle Bridge-Kameras angesehen und listen Ihnen auf den kommenden Seiten die zehn besten Geräte auf. Bitte beachten Sie, dass wir die verlinkten Tests aus Zeitgründen nicht aktualisieren können, so dass Preise und Einzelwertungen eventuell nicht mehr zutreffen. Halten Sie sich hier also an die Einschätzung der Messwerte. Näheres zu unserem Testverfahren finden Sie im Artikel "Wie wir testen: Digitalkameras", Tipps zum Kauf geben wir Ihnen in unserer Kaufberatung Digitalkameras.

Spezielle Tipps der Redaktion

Der Testsieger: Casio Exilim Pro EX-F1
Mit der EX-F1 gelang Casio ein absoluter Volltreffer. Wer eine Kamera mit vielen tollen Extras sucht - hervorzuheben sind natürlich die diversen Serienfunktionen -, der liegt hier goldrichtig. Denn auch die Bildqualität überzeugte uns. Allerdings dürfen Sie für so viel technische Raffinesse auch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Das Schnäppchen: Kodak Z8612 IS
Mit rund 140 Euro ist das Kodak-Modell preislich nicht zu schlagen. Zwar hatte es Probleme bei der Auflösung. Das gute Rauschverhalten und der hohe Dynamikumfang machen die Kamera jedoch attraktiv. Zudem bietet sie Halbautomatiken und einen optischen Bildstabilisator.

Die Besondere: Nikon Coolpix P6000
Die Kamera besitzt einen integrierten GPS-Empfänger, der automatisch jedem Bild seine GPS-Koordinaten zuordnet. Außerdem zeigt die Kamera die Position und die Signalstärke auf dem Display an. Da die Daten im Exif-Header gespeichert werden, können Programme wie Photoshop oder die Freeware Exifer bequem und schnell darauf zugreifen.

Die besten Bridge-Kameras
Platz 1: Casio Exilim Pro EX-F1
Mit der EX-F1 gelang Casio ein absoluter Volltreffer. Wer eine Kamera mit vielen tollen Extras sucht - hervorzuheben sind natürlich die diversen Serienfunktionen -, der liegt hier goldrichtig. Denn auch die Bildqualität überzeugte uns. Allerdings dürfen Sie für so viel technische Raffinesse auch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Platz 2: Canon Powershot G10
Canons 14,6-Megapixel-Bolide hält nicht ganz, was die technischen Daten versprechen. Zwar lieferte die Kamera im Test Spitzenwerte hinsichtlich Auflösung und Dynamikumfang. In Sachen Bildrauschen sind die Nachteile eines zu kleinen Sensors jedoch deutlich zu spüren - bereits bei ISO 100 fanden wir vereinzelt Bildfehler. Nichts desto trotz können wir das Canon-Modell aufgrund seiner tollen Ausstattung, des durchdachten Bedienkonzepts und des schnellen Arbeitstempos empfehlen.
Platz 3: Fujifilm Finepix S100FS
Mit der S100FS hat Fujifilm zwar einen ziemlichen Brocken im Sortiment (stolze 911 Gramm). Die tolle Ausstattung der Bridge-Kamera, die super Bildqualität und das wertige Gehäuse sollten jedoch auch ernsthafte Fotografen überzeugen. Das "FS" im Namen der Kamera steht für "Film Simulation". Denn die Kamera bietet Einstellungen, die an die hauseigenen Film-Typen "Velvia" und "Provia" erinnern sollen.
Platz 4: Panasonic DMC-FZ28
Die Kamera punktet mit Weitwinkel- und Superzoom-Objektiv, einfacher Bedienung und Spitzengeschwindigkeit beim Auslösen. Allerdings hatte die Bildqualität einige Schwachstellen, wie teils hohe Bildrauschen und die ungleichmäßige Auflösung.
Platz 5: Nikon Coolpix P6000
Die Bridge-Kamera bietet einige Ausstattungsmerkmale, die für eine Digitalkamera nicht alltäglich sind: So nimmt sie dank GPS-Modul Bilder mit Geo-Tags auf und lässt sich per LAN-Anschluss in ein Netzwerk einbinden, um die Bilder in die Nikon-Online-Galerie zu übertragen. Doch auch die Bildqualität war gut.
Platz 6: Canon Powershot G9
Bis auf das doch recht starke Bildrauschen hinterließ die Canon Powershot G9 einen ausgezeichneten Eindruck. Hinzu kommt eine sehr intuitive Bedienung und eine tolle Ausstattung inklusive optischem Bildstabilisator. Denn das 12-Megapixel-Modell nimmt Videos mit 1024 x 768 Pixeln auf und ist mit einem 3-Zoll-Display sowie einem optischen Sucher bestückt.
Platz 7: Pentax X70
Eine Bridge-Kamera von Pentax ist lange fällig. Leider wurde das erste Modell nicht das Gelbe vom Ei - die Bildqualität ist bestenfalls Durchschnitt und die Arbeitsgeschwindigkeit lässt zu wünschen übrig. Immerhin nimmt die Kamera Videos mit bis zu 1280 x 720 Pixeln auf, und das optische 24fach-Zoomobjektiv deckt einen Brennweitenbereich von 26 bis 624 Millimetern ab.
Platz 8: Olympus SP-590 UZ
Mit der SP-590 UZ bringt Olympus sein neues Bridge-Flaggschiff. Leider entsprach die Bildqualität nicht dem, was der Top-Ausstattung angestanden hätte. Denn die ungleichmäßige Auflösung, das teils starke Bildrauschen und die Verzeichnung kosteten wertvolle Punkte.
Platz 9: Olympus SP-570 UZ
Um das optische 20fach-Zoom voll ausreizen zu können, spendiert Olympus der SP-570 einen mechanischen Bildstabilisator. Die Bildqualität gefiel uns bis auf das zum Teil hohe Bildrauschen sehr gut. Auch bietet die Bridge-Kamera alles an Ausstattung, was das Herz des Hobbyfotografen begehrt. Ein Zuckerl ist das manuell bedienbare Zoom.
Platz 10: Kodak Z8612 IS
Das optischen 12fach-Zoomobjektiv stammt aus dem Hause Schneider-Kreuznach und liefert eine Brennweite von 36 bis 432 Millimeter. Die Kamera überzeugte uns mit wenig Bildrauschen und einem hohen Dynamikumfang. Allerdings ließ die Auflösung bei langer Brennweite zu wünschen übrig. Dennoch: Für den Preis ist das Kodak-Modell absolut empfehlenswert.

Platz 1: Casio Exilim Pro EX-F1

Mit 6 Megapixeln ist die EX-F1 sicherlich nicht up to date. Kann eine Kamera mit dieser Auflösung überhaupt gegen die Konkurrenz bestehen? Aber ihr Clou liegt sowieso in der Serienbildfunktion mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.

Ausstattung: Die Casio Exilim Pro EX-F1 macht als Besonderheit bis zu 60 Bilder pro Sekunde in voller 6-Megapixel-Auflösung. Zwar hält die Kamera mit CMOS-Sensor dieses Tempo nur für eine Sekunde durch - für mehr reicht der Zwischenspeicher (noch) nicht -, dennoch gefiel uns dieses Feature sehr. Auch im Videomodus legt das Modell einen Zahn zu: Bis zu 1200 fps nimmt es bei 336 x 96 Pixeln auf. Wer mehr Wert auf Qualität legt, der kann stattdessen den HD-Modus mit 1920 x 1080 Pixeln und 60 Halbbildern pro Sekunde einsetzen. Und damit Sie die Videos in voller Pracht auf dem Fernseher ansehen können, bietet die F1 einen HDMI-Ausgang. Fotofreunde dürfen sich dagegen über den RAW-Modus sowie den belegbaren Objektivring freuen, über den Sie das Zoom oder die Fokussierung manuell steuern. Auch Schärfe, Sättigung und Kontrast lassen sich manuell einstellen. Der Bildstabilisator steht in vier Modi zur Verfügung: Die Automatik geht gegen Hand- und Motivbewegungen vor. "Kamera-AS" schützt nur vor Wacklern der Hand, "Bild-AS" gegen solche des Motives, wobei bei dieser Option lediglich die Empfindlichkeit erhöht wird. Ein Demo-Modus zeigt Ihnen die Auswirkungen von "Kamera-AS".

Handhabung: Die F1 ist hauptsächlich über zwei Drehregler und ein Wippkreuz zu bedienen. Mit dem ersten Drehregler wählen Sie den Modus bei den Einzelbildaufnahmen - also Automatik (rotes Rechteck), Blendenvorwahl (A) und Zeitvorwahl (S) - sowie die Motivprogramme (BS = Best Shot). Der zweite Drehregler kümmert sich um die Serienbildfunktion, beziehungsweise stellen Sie hier auch den Einzelbildmodus ein: Es sind Serienbilder mit Blitz (maximal 20 mit 2 Megapixeln) und ohne Blitz (bis zu 60 pro Sekunde) möglich. Außerdem kann die Kamera Bilder nachträglich aufzeichnen, in dem sie alles, was mit halb durchgedrücktem Auslöser eingefangen wird, im Zwischenspeicher ablegt und nach dem Auslösen rückwirkend abspeichert. Belichtungsreihen sind über Belichtungswert, Fokusebene oder Weißabgleich möglich. Eine Zeitlupenfunktion zeigt Ihnen bei halb durchgedrücktem Auslöser ein bewegtes Motiv in Zeitlupe auf dem Display an. Haben Sie Ihre Wunschpose gefunden, drücken Sie den Auslöser durch. Zuguter Letzt hat die F1 noch ein Wippkreuz, über das Sie durch die verschiedenen Untermenüs navigieren.

Praktisch: Die Videofunktion lässt sich über einen separaten Knopf starten, den Sie bequem mit dem rechten Daumen erreichen und über den Sie auch die Videoqualität einstellen. Weniger gefiel uns jedoch das Handbuch zur Kamera. Da unter jedem deutschsprachigen Punkt auch immer die niederländische sowie die finnische Übersetzung steht, ist das Handbuch sehr unübersichtlich. Darüber hinaus sind die Beschreibungen mancher Funktionen auch nur im Handbuch-PDF auf der CD zu finden.

Bildqualität: Man möchte meinen, Casio hätte bei der F1 nur auf die tolle Ausstattung geachtet, und die Bildqualität stümde nur an zweiter Stelle. Unsere Tests bewiesen jedoch das Gegenteil: Bis ISO 800 stellten wir nur wenig Bildrauschen fest. Lediglich bei ISO 1600 waren die Ergebnisse dann nicht mehr akzeptabel. Die Helligkeit ließ von der Bildmitte zum Rand dagegen gar nicht nach, und auch der Wirkungsgrad war für eine 6-Megapixel-Kamera sehr gut. Einziger Kritikpunkt: Die Auflösung der Kamera ließ im Telebereich zur Bildmitte hin etwas nach, was ungewöhnlich ist. Normalerweise passiert so etwas eher zum Bildrand. Dennoch gab selbst dieser Messwert keinen Anlass zur Sorge. Der Dynamikumfang war ebenfalls hoch, so dass Sie mit dieser Kamera auch kontrastreichere Motive noch mit allen Details einfangen.

Testergebnisse und technische Daten

TESTERGEBNISSE

Gewicht

760 Gramm

DC Tau 4.0

Nettodateigröße (Mittelwert, KB)

10956

Wirkungsgrad (Mittelwert, %)

79.0; sehr gut

Max. Verzeichnung Weitwinkel (%)

-0.9; leicht tonnenförmig

Eingangsdynamik (Blendenstufen)

9.3; sehr gut

Ausgangsdynamik (Helligkeitsstufen)

248; gut

Rauschen bei ISO 100

2.45; ausgezeichnet

Scharfzeichnungsstufen

11.4; ausgezeichnet

TECHNISCHE DATEN

Auflösung

5,9 Megapixel

Opt./dig. Zoom

12-/4fach

Brennweite

36 bis 432 mm

Speicher/-Typ

31.9 MB/intern

Optischer Sucher

ja

Displaygröße

2.8 Zoll

Die Plätze 2 bis 5

Platz 2: Canon Powershot G10
Canons 14,6-Megapixel-Bolide hält nicht ganz, was die technischen Daten versprechen. Zwar lieferte die Kamera im Test Spitzenwerte hinsichtlich Auflösung und Dynamikumfang. In Sachen Bildrauschen sind die Nachteile eines zu kleinen Sensors jedoch deutlich zu spüren - bereits bei ISO 100 fanden wir vereinzelt Bildfehler. Nichts desto trotz können wir das Canon-Modell aufgrund seiner tollen Ausstattung, des durchdachten Bedienkonzepts und des schnellen Arbeitstempos empfehlen.

Ausführlicher Testbericht: Canon Powershot G10

Platz 3: Fujifilm Finepix S100FS
Mit der S100FS hat Fujifilm zwar einen ziemlichen Brocken im Sortiment (stolze 911 Gramm). Die tolle Ausstattung der Bridge-Kamera, die super Bildqualität und das wertige Gehäuse sollten jedoch auch ernsthafte Fotografen überzeugen. Das "FS" im Namen der Kamera steht für "Film Simulation". Denn die Kamera bietet Einstellungen, die an die hauseigenen Film-Typen "Velvia" und "Provia" erinnern sollen.

Ausführlicher Testbericht: Fujifilm Finepix S100FS

Platz 4: Panasonic DMC-FZ28
Die Kamera punktet mit Weitwinkel- und Superzoom-Objektiv, einfacher Bedienung und Spitzengeschwindigkeit beim Auslösen. Allerdings hatte die Bildqualität einige Schwachstellen, wie teils hohe Bildrauschen und die ungleichmäßige Auflösung.

Ausführlicher Testbericht: Panasonic DMC-FZ28

Platz 5: Nikon Coolpix P6000
Die Bridge-Kamera bietet einige Ausstattungsmerkmale, die für eine Digitalkamera nicht alltäglich sind: So nimmt sie dank GPS-Modul Bilder mit Geo-Tags auf und lässt sich per LAN-Anschluss in ein Netzwerk einbinden, um die Bilder in die Nikon-Online-Galerie zu übertragen. Doch auch die Bildqualität war gut.

Ausführlicher Testbericht: Nikon Coolpix P6000

Die Plätze 6 bis 10

Platz 6: Canon Powershot G9
Bis auf das doch recht starke Bildrauschen hinterließ die Canon Powershot G9 einen ausgezeichneten Eindruck. Hinzu kommt eine sehr intuitive Bedienung und eine tolle Ausstattung inklusive optischem Bildstabilisator. Denn das 12-Megapixel-Modell nimmt Videos mit 1024 x 768 Pixeln auf und ist mit einem 3-Zoll-Display sowie einem optischen Sucher bestückt.

Ausführlicher Testbericht: Canon Powershot G9

Platz 7: Pentax X70
Eine Bridge-Kamera von Pentax ist lange fällig. Leider wurde das erste Modell nicht das Gelbe vom Ei - die Bildqualität ist bestenfalls Durchschnitt und die Arbeitsgeschwindigkeit lässt zu wünschen übrig. Immerhin nimmt die Kamera Videos mit bis zu 1280 x 720 Pixeln auf, und das optische 24fach-Zoomobjektiv deckt einen Brennweitenbereich von 26 bis 624 Millimetern ab.

Ausführlicher Testbericht: Pentax X70

Platz 8: Olympus SP-590 UZ
Mit der SP-590 UZ bringt Olympus sein neues Bridge-Flaggschiff. Leider entsprach die Bildqualität nicht dem, was der Top-Ausstattung angestanden hätte. Denn die ungleichmäßige Auflösung, das teils starke Bildrauschen und die Verzeichnung kosteten wertvolle Punkte.

Ausführlicher Testbericht: Olympus SP-590 UZ (folgt demnächst)

Foto: Olympus

Platz 9: Olympus SP-570 UZ
Um das optische 20fach-Zoom voll ausreizen zu können, spendiert Olympus der SP-570 einen mechanischen Bildstabilisator. Die Bildqualität gefiel uns bis auf das zum Teil hohe Bildrauschen sehr gut. Auch bietet die Bridge-Kamera alles an Ausstattung, was das Herz des Hobbyfotografen begehrt. Ein Zuckerl ist das manuell bedienbare Zoom.

Ausführlicher Testbericht: Olympus SP-570 UZ

Platz 10: Kodak Z8612 IS
Das optischen 12fach-Zoomobjektiv stammt aus dem Hause Schneider-Kreuznach und liefert eine Brennweite von 36 bis 432 Millimeter. Die Kamera überzeugte uns mit wenig Bildrauschen und einem hohen Dynamikumfang. Allerdings ließ die Auflösung bei langer Brennweite zu wünschen übrig. Dennoch: Für den Preis ist das Kodak-Modell absolut empfehlenswert.

Ausführlicher Testbericht: Kodak Z8612 IS

Von Verena Ottmann, PC-Welt