Leistung, Preis & Ausstattung

Die besten smarten Staubsaugroboter

22.11.2017 von Hans-Christian Dirscherl
Welche Vorteile bieten die smarten teuren Saugroboter gegenüber preiswerteren Robotern? Gibt es auch Nachteile? Eine umfassende Kaufberatung zu Saugrobotern mit Tests von Vorwerk Kobold VR200, iRobot Roomba 980 und weiteren Saugrobotern. Mit App, WLAN, Alexa und Laser.
Von links nach rechts: Der kletterfreudige Vorwerk Kobold VR200, iRobot Roomba 980, dessen Kartendaten iRobot verkaufen will, und Neato Botvac D85.

Sie können für einen Staubsaugroboter unter 200 Euro bezahlen, aber ebenso knapp 1000 Euro. Das Angebot an Saugrobotern der unterschiedlichen Hersteller ist kaum noch zu überblicken. Wobei es auf dem Saugroboter-Markt unter zwei namhaften Herstellern eine spannende Übernahme gegeben hat: Das deutsche Unternehmen Vorwerk hat im September 2017 den US-Saugroboterspezialisten Neato vollständig übernommen. Damit macht sich Vorwerk fit für die Auseinandersetzung mit Marktführer iRobot, dessen Roomba-Modelle derzeit den Markt beherrschen.

Smarte Intelligenz kostet richtig viel Geld

Der erhebliche Preis-Unterschied zwischen den einzelnen Modellen kommt aber nicht etwa durch die Qualität der Reinigungsleistung zustande. Zumindest nicht hauptsächlich. Falls überhaupt dann bieten smarte Roboter den Vorteil, dass sie mir ihrem Reinigungsdurchgang schneller fertig werden, weil ihnen ihre Sensoren bei der Orientierung helfen und sie anders als einfache Saugroboter nicht nach dem Chaos-Prinzip durch die Wohnung fahren. Vor allem aber sollen die smarten Extras, mit denen einige Hersteller ihre Staubsaugroboter ausstatten, die Roboter komfortabler in der Bedienung zu machen.

Zwar gibt es auch gewisse Unterschiede zwischen den Robotern bei der Steig-/Kletterfähigkeit (hier glänzt der Kobold, der mit Technik von Neato unterwegs ist) und bei der Fähigkeit unter Sofas, Betten und Schränken durchzufahren: Hierfür gilt: Je niedriger der Saugroboter gebaut ist, desto besser. Auch bei der Geräuschentwicklung gibt es Unterschiede zwischen den Robotern. Diese sollten Sie daraufhin bei einer „Probefahrt“ im Elektrofachmarkt überprüfen. Doch alle diese "harten" Reinigungs-Features sind kostenseitig Peanuts gegenüber smarten Funktionen wie Alexa-Support, App-Steuerung, WLAN-Einbindung oder Timer-Programmierung.

Spar-Tipp: Falls nur die Saugleistung zählt...

Falls für Sie nur die bloße Reinigungsleistung zählt (und nicht die Zeit, die der Roboter für die Reinigung benötigt), dann können Sie für rund 300 Euro durchaus einen Staubsaugroboter mit annähernd der Reinigungsleistung eines 1000-Euro-Modells bekommen. Beispielsweise mit dem iRobot Roomba 615 oder dessen Vorgänger Roomba 620, den Sie vielleicht noch gebraucht kaufen können.

Tipp: Gealterte Akkus können Sie beim Roomba selbstständig tauschen, etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt können Sie die Roboter sogar selbst reparieren. Wir haben zum Beispiel einen Roomba 620 bereits einmal komplett inklusive der Getriebe-Zahnräder zerlegt und gesäubert. Er läuft nach dem Zusammenbau wieder einwandfrei. Auch das Zubehör für diese Roboter können Sie für vergleichsweise wenig Geld im Internet kaufen.

Noch ein Spar-Tipp: Gelegentlich verkauft auch die Handelskette Metro preiswerte Modelle des Roomba an Business-Nutzer. Vielleicht können Sie sich ja über einen Bekannten mit einer Metro-Karte so einen vergleichsweise preiswerten Roboter besorgen lassen.

Übrigens: Selbst sehr günstige Staubsaugroboter-Modelle finden in der Regel selbstständig zu ihrer Aufladestation zurück. Diese „Coming Home“-Funktion ist also kein Merkmal besonders teurerer Saugroboter.

iRobot Roomba 980
Foto: iRobot

Für Allergiker wichtig: Der Staubsaugroboter sollte einen Hepa-Filter besitzen.

Diese smarten Features gibt es für viel Geld

App und WLAN

Doch zurück zum Thema smart. Wenn der Staubsaugroboter nicht 300 (oder noch weniger) Euro kostet, sondern vielleicht mit über 700 Euro oder gar fast 1000 Euro zu Buche schlägt, dann hat er fast immer App-Steuerung und WLAN-Anschluss mit an Bord.
Dank App und WLAN können Sie den Staubsaugroboter von unterwegs aus starten und überwachen. Der Vorteil gegenüber den nicht smarten Vertretern: Sie müssen den Roboter nicht während Ihrer Anwesenheit oder bereits morgens beim Verlassen der Wohnung anwerfen, sondern können den Reinigungsvorgang ganz bequem während Ihrer Abwesenheit oder morgens etwas später starten. Dann stört das Reinigungsgeräusch weder Sie noch weckt es Ihre Nachbarn zu früher Stunde auf. Außerdem sind Sie damit flexibel: Sie sitzen noch im Büro und Besuch kündigt sich überraschend für den Abend zu Hause an? Kein Problem: Mit der App schicken Sie den Roboter sofort auf Reinigungsfahrt.

Die App informiert Sie zudem über den Status der Reinigung. Sie warnt sie, wenn es Probleme gibt und der Roboter Ihre Hilfe braucht. Und Sie teilt es Ihnen mit, wenn die Reinigung erfolgreich beendet wurde.

Nicht nur der rund 1000 Euro teure Roomba 980 lässt sich per App bedienen. iRobot hat mit dem Roomba 695 (549 Euro UVP) und dem Roomba 895 (649 Euro UVP, ab Juli 2017 erhältlich) noch zwei weitere Saugroboter mit App-Anbindung im Angebot, die deutlich weniger kosten als das Spitzenmodell. Genauso wie beim Roomba 980 bedienen Sie diese beiden Saubermänner ebenfalls per iRobot Home App für Android und iOS.

Vorwerk Kobold VR200 im Aufschnitt.
Foto: Vorwerk

Auch Vorwerk bietet für seinen Kobold VR200 eine App zur Bedienung an. Die Kobold-App ist übersichtlich aufgebaut. Mit ihr prüfen Sie den Akkustand und starten und beenden Reinigungsvorgänge aus der Ferne. Außerdem aktivieren Sie mit der App auch den Ecomodus und legen einen Terminplan für die automatisch startende Reinigung fest (Timer). Die Kobold-App informiert Sie, wenn der Reinigungsvorgang unterbrochen oder abgeschlossen wurde. Dazu muss man ihr das Senden von Nachrichten erlauben.

Star-Wars-Saugroboter: Darth Vader und Stormtrooper saugen Ihre Wohnung
Foto: Samsung

Darth-Vader-Roboter mit App-Steuerung

Samsung verkauft in den USA sogar einen Saugroboter mit Darth-Vader-Visage. Falls Sie also schon immer davon geträumt haben, den schwarzen, fiesen Oberbösewicht des Imperiums fernzusteuern, dann sollten Sie hier zuschlagen, falls Sie eine Liefermöglichkeit in die USA haben. Einen Stormtrooper gibt es übrigens auch von Samsung, allerdings ist der - wie auch die Stormtrooper in den Star-Wars-Filmen - weniger intelligent.

Roboter mit App für 299 Euro

Das chinesische Unternehmen Ecovacs Robotics bietet für den Deebot M81 Pro ebenfalls eine App-Steuerung an. Via Smartphone können Sie laut Hersteller den Haushaltsroboter starten, manövrieren und stoppen, die Reinigungsmodi einstellen und den Reinigungsstatus überwachen. Ein programmierbarer Timer gehört ebenfalls zur Ausstattung.

Der Deebot M81Pro verfügt zudem über ein Nass-/Trocken-Wischsystem. Wobei man hier aber aufpassen muss, ob durch das Wassersystem und den abnehmbaren Wassertank nicht unangenehme Modergerüche entstehen, wenn man den Roboter einige Zeit nicht nutzt. Das war nämlich beim Test des Scooba der Fall.

Anders als die meisten Konkurrenten gibt es den Deebot M81Pro mit App bereits für unter 300 Euro. Allerdings können wir nichts zur Qualität dieses Roboters sagen, weil wir ihn noch nicht getestet haben.

Der Ecovacs Deebot M81Pro ist seit Juli 2017 für UVP 299 Euro im Handel erhältlich.

Ebenfalls mit App und sogar mit einem Laserscanner ausgestattet ist der Xiaomi Mi Vacuum Cleaner für 469 Euro UVP. Er erstellt ähnlich wie Roomba 980 und Kobold VR200 eine Karte des zu reinigenden Raumes.

Update-fähig

Roboter mit WLAN-Anschluss können meist Firmware-Updates beziehen. Mit diesen Firmware-Updates können die Hersteller dann neue Funktionen wie die Cleans Maps von Roomba nachliefern. Vorwerk wiederum lieferte zuletzt vor allem Fehlerkorrekturen für den VR200 aus.

Die Auslieferung der Updates verscheidet sich aber je nach Hersteller. Beim Roomba 980 rutschen Firmware-Updates ganz elegant während der Nacht auf den Roboter, ohne dass der Benutzer etwas machen muss. Zumindest in der Theorie, denn in der Praxis mussten wir manchmal schon etwas warten, bis die neueste Firmware auf unserem Roomba installiert wurde.

Beim Kobold VR200 von Vorwerk dagegen ist Handarbeit angesagt: Der Besitzer muss das Update erst auf seinen Rechner herunterladen, dann auf einen USB-Stick überspielen und diesen dann an den Kobold anstecken. Und dann auf dessen Display das Update starten. Das wirkt auf die Generation Smartphone wie ein Ausflug in die IT-Steinzeit…

Timer: Roboter saugt nach Plan

Sie können die smarten Heinzelmänner so programmieren, dass diese zu jeder gewünschten Tageszeit an jedem gewünschten Tag loslegen. Dann müssen Sie den Reinigungsvorgang nicht von Hand starten und können das Staubsaugen fast schon vergessen. Mit einer Ausnahme: Die Wohnung muss dann natürlich immer soweit aufgeräumt sein, dass der Roboter saugen kann.

Nette Dreingabe: Karten der gereinigten Wohnung

Roboter wie der Roomba 980, der Kobold VR200 oder der Xiaomi Mi Vacuum Cleaner schließen ihre Reinigungsvorgänge schneller ab als nichtsmarte Roboter. Weil sie die Wohnungen mit Hilfe von Kameras oder Radar/Lidar kartografieren und danach planvoll abfahren. Das ist durchaus ein Vorteilt der smarten Saugroboter. Diese Karten sind für den Benutzer aber in der Regel nicht einsehbar.

Der Roomba 980 dagegen erstellt aus den Kartendaten so genannte Cleaning Maps, die der Besitzer auf seiner App anschauen kann. Diese Cleaning Maps gibt es für Roomba 980 seit einem der letzten Firmware-Updates (Stand Juni 2017). Dafür ist neben der WLAN- und der App-Funktion auch eine Kamera erforderlich, die im Roboter verbaut ist. Der Benutzer sieht auf der Karte, wo der Roomba gereinigt hat und wo er Probleme hatte. Doch iRobot will diese Kartendaten bald an andere Unternehmen verkaufen.

So sieht eine Clean Map in der App von Roomba 980 aus.

Fernbedienung: Vorwerk legt seinem smarten Kobold wiederum eine Fernbedienung bei. Das ist eine nette Ergänzung, die aber definitiv nicht kaufentscheidend ist.

Ein Neato Botvac D5 Connected.
Foto: Neato

Facebook-Chat-Bot, Amazon Alexa, Siri/Homekit, IFTTT

Bemerkenswert breit hat Neato seine Saugroboter hinsichtlich Smart Home und intelligenter Bedienung aufgestellt.

Zunächst einmal können Sie die Neato-Saugroboter natürlich auch von einer Smartphone-App, der Neato App, aus bedienen. Doch der Clou ist: Die Roboterstaubsauger der Neato Botvac Connected-Familie können Sie sogar mit dem Neato Chatbot für Facebook und für die Facebook Messenger App steuern.

Besitzer eines Neato Roboterstaubsaugers können sich über Facebook mit dem Gerät verbinden, um den Reinigungsvorgang zu starten beziehungsweise zu stoppen, den aktuellen Status abzurufen oder sich mit dem Kundenservice in Verbindung zu setzen.
Unterstützt wird der Chatbot von den Saugroboter-Modellen Neato Botvac Connected, Botvac D3 Connected und Botvac D5 Connected.

Der Neato-Saugroboter gehorcht sogar aufs Wort dank des Amazon Alexa Skill. Dazu sagen Sie „Alexa, sag Neato bitte, dass er mit dem Staubsaugen beginnen soll“. Wenn der Neato Botvac Connected bereits am Saugen ist und das Telefon klingelt, reicht die Ansage „Alexa, bitte sag Neato, dass er eine Pause machen soll“ – nach dem Telefonat einfach wieder den Befehl zum Weitermachen geben.

Der Kobold gehorcht nun aufs Wort - zumindest wenn die Worte von Alexa kommen.
Foto: Vorwerk

Vorwerk hat erkannt, welch großes Wissen Neato im Bereich Digitalisierung und Sprachsteuerung aufgebaut hat. Deshalb hat Vorwerk den US-Konkurrenten aufgekauft. Die Übernahme hat erste Konsequenzen: Auch der Kobold VR200 lässt sich nun mit Alexa-Sprachbefehlen steuern.

iRobot und Vorwerk unterstützen derzeit aber weder Siri/Apple Homekit, noch Facebook und Vorwerk auch nicht Google Home (Roombas sollen sich dagegen mittlerweile über Google Home steuern lassen). Ein Kickstarterprojekt zur Integration von Roomba in Homekit ist gescheitert. Auch Neato muss bei Homekit passen, Google Home beziehungsweise den Google Assistant dagegen unterstützt Neato bereits.

Bei Amazon Echo scheint Roomba dagegen gerade mit dem Support anzufangen und stellt einen iRobot Home Skill bereit: Zumindest bei den in den USA verkauften Top-Modellen soll Alexa mit englischen Sprachanweisungen funktionieren. Demnach können Sie mit dem englischsprachigen Befehl “Alexa, ask Roomba to start cleaning” Roomba an die Reinigungsfront schicken. Ähnliches gilt für den Google-Home-Support für Roomba. Für die in Deutschland verkauften Roombas gibt es dagegen noch keinen Alexa-Support. Damit bleiben Neato und Vorwerk derzeit in Deutschland konkurrenzlos, wenn es um das Zusammenspiel von Saugroboter und Alexa geht.

Die WLAN-fähigen Roomba-Modelle von iRobot können nun über IF-this-than-that-Regeln gesteuert werden. Einige der IFTTT-Regeln sind aber ziemlich sinnfrei.

iRobot hat zudem für seine WLAN-fähigen Roombamodelle wie den Roomba 980die Steuerung über If-This-than-that IFTTT nachgerüstet. Mit elf unterschiedlichen IFTTT-Applets können Benutzer das Saugverhalten des Staubsaugroboters automatisieren.

Bessere Hinderniserkennung und leiser

Die smarten Topmodelle der Roboter verfügen meist über mehr Sensoren als die preiswerten Einsteiger. Vorwerk und Neatoverbauen zum Beispiel einen Laser, mit dessen Hilfe sich die Roboter in der Wohnung orientieren.

iRobot setzt bei seinen Topmodellen auf eine Kamera, mit deren Hilfe sich der Roboter in der Wohnung orientiert und seine Reinigungskarte erstellt. Das alles führt dazu, dass die teureren Modelle schneller und zielgerichteter reinigen. Vor allem aber stoßen die hochpreisigeren Roboter nur noch selten gegen Hindernisse. Dadurch verursachen sie weniger Lärm – es poltert weniger - und der Reinigungsvorgang läuft somit insgesamt leiser ab.

Virtuelle Begrenzungen

Bei den etwas kostspieligeren Robotern sind meisten noch Hilfsmittel dabei, mit denen man bestimmte Bereiche der Wohnung von der Reinigung ausnehmen kann. Beim Roomba 980 sind das die so genannten Virtual Walls (die bei älteren Roomba-Modellen als Lighthouses bezeichnet werden), die mit ihrem Infrarotstrahl eine unsichtbare Barriere errichten. Beim Kobold VR200 verlegt der Benutzer dagegen Magnetstreifen am Boden, die den Kobold in der Regel stoppen.

Neato Botvac D7 Connected
Foto:

Neato Botvac D7 Connected: Saugroboter meidet gesperrte Flächen ohne physische Sperren

Neato Robotics stellt auf der IFA 2017 sein neues Flaggschiff Neato Botvac D7 Connected vor. Mit Hilfe seiner neuen „Neato FloorPlanner Advanced Mapping- & Cleaning-Technologie“ scannt er im so genannten Entdeckungsmodus oder durch eine einfache Reinigung mit seinem Laser den Raum und erstellt dabei den sogenannten MyFloorPlan, einen personalisierten Umgebungsplan.

Mit der Neato App legt der Nutzer anschließend virtuell für den Roboter Gebiete fest, die er nicht reinigen soll. Damit werden physikalische Barriere überflüssig.

Der Roboter bietet darüber hinaus Schnittstellen zu Apple Watch, Neato ChatBot für Facebook, Amazon Alexa und Google Home. Firmware-Updates bezieht er Over-The-Air (OTA).

Verfügbarkeit und Preis

Der Neato Botvac D7 Connected erscheint zu einer UVP von 899 Euro. Er wird ab dem vierten Quartal 2017 in den USA und Europa verfügbar sein.

Mehrere Zimmer in einem Durchgang

Zwar sollen die teuren Modelle laut Hersteller eine höhere Saugleistung bieten als die preiswerteren Roboter, doch im Test bemerkten wir diesen Unterschied keineswegs. Eher schon ein Argument: Roomba 980 und VR200 können auch mehrere Zimmer beziehungsweise ganze Wohnungen in einem Rutsch reinigen. Das geht bei preiswerteren Modellen nicht immer.

Rollende Überwachungskamera

Eine kuriose Neuvorstellung plant Miele zur diesjährigen IFA in Berlin: Der Miele Scout RX2 Home Vision besitzt eine Stereokamera, deren Bild er via WLAN und App auf das Smartphone des Besitzers überträgt. Damit dient der Saugroboter zugleich als rollende Überwachungskamera. Preis: 829 Euro, erhältlich ab September.

Miele Scout RX2 Home Vision
Foto: Miele

Wartungsaufwand

Für den Zeitaufwand bei der Wartung und Reinigung des Roboters spielt die Konstruktion der Aufnahmerollen/-bürsten eine wichtige Rolle. Beim günstigen Roomba 620 und 605 sind sie so gebaut, dass sie mit der Zeit verfilzen und dann mühsam gereinigt werden müssen. Beim Roomba 980 und beim VR200 sind sie dagegen deutlich pflegeleichter gebaut und verfilzen weniger schnell.

Das Reinigen des Staubfangbehälters ist mitunter eine nicht ganz einfache Angelegenheit. Dabei soll der Benutzer nicht schmutzig werden und den mühsam eingesammelten Staub nicht wieder in der Wohnung verteilen. Ausgerechnet bei dem alten und preiswerten Roomba 620 lässt sich der Staubfangbehälter mit am einfachsten leeren. Beim Roomba 980 dagegen bekommt man schneller schmutzige Finger.

Durchaus pfiffig erscheint zunächst die Idee von Vorwerk, den Auffangbehälter mit einem konventionellen Staubsauger einfach auszusagen. Dabei bleiben die Finger wirklich sauber. Andererseits erscheint es etwas grotesk den einen Staubsauger mit einem anderen zu reinigen. Zumal das Ansaugrohr des Staubsaugers ja auch größenmäßig in die Öffnung des VR200-Staubfangbehälters passen muss.

Smart hat noch einen Preis: Datenschutz

Für die smarten Roboter zahlen Sie einen doppelten Preis: Neben dem höheren Euro-Betrag zahlen Sie auch mit Datenschutz, Privatsphäre und vielleicht sogar mit Sicherheit. Denn jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, können Hacker nun einmal angreifen. Hacker könnten über die Daten Ihrer Roboter-App und deren Timer-Programmierung herausbekommen, wann Sie zu Hause sind und wann nicht. Und dann zielgerichtet in Ihre Wohnung einbrechen.

Die Kameras zeichnen zudem das Innenleben Ihrer Wohnung auf – auch wenn iRobot uns gegenüber betont, dass die Bilder nur sehr pixelig wären und den Roboter (bisher!) nicht verlassen würden. Falls die Hacker Zugriff auf die Roboter-Kamera bekommen, könnten die Angreifer Sie regelrecht ausspähen und beobachten. Auch Spanner-Attacken wären damit denkbar, falls die Kameras in den Robotern einmal bessere Bilder liefern sollten.

Und über die App-Daten kann wiederum der Hersteller Ihr Nutzungsverhalten analysieren.

iRobot will Roomba-Karten-Daten weitergeben

Wie berechtigt die Datenschutz-Bedenken sind, beweist iRobot mit der Mitteilung, dass das Unternehmen plane, die Kartendaten von Roomba 980 an andere Unternehmen weiterzugeben.

Testergebnisse der Top-Sauger von Vorwerk und iRobot

Mit dem Roomba 980 von Marktführer iRobot und dem Kobold VR 200 von Vorwerk haben wir die beiden wohl bekanntesten smarten Top-Modelle unter den Staubsaugrobotern getestet. Beide Roboter liefern ein insgesamt gutes Reinigungsergebnis, tun sich aber mit dicken beziehungsweise hohen Teppichen mitunter etwas schwer. Im direkten Vergleich bietet der rund 750 Euro teure VR 200 das bessere Preis-Leistungsverhältnis als der Roomba 980 für knapp 1000 Euro. Letzterer verursacht zudem mit seinem Teppichsaugmodus zusätzlichen Lärm.

Neato Botvac D85
Foto: Neato

Tipp: Bereits für rund 450 Euro statt für 750 Euro bekommen Sie den dem Kobold ähnlichen Neato Botvac D85 Staubsaugerroboter. Das Neato-Modell bildet zumindest teilweise die Basis des VR200: Bei der Navigationssoftware und der dafür nötigen Hardware verlässt sich Vorwerk im Wesentlichen auf die Technik von Neato; für die eigentlichen Saug- und Reinigungs-Funktionen entwickelt Vorwerk dagegen eigene Techniken und Komponenten - die Unterschiede zwischen VR200 und Neato D85 haben wir hier skizziert. Auch äußerlich ähneln sich die beiden Roboter sehr, Vorwerk betont aber, dass "der VR200 ein eigenes Vorwerk Produkt ist", so Vorwerk auf unsere Nachfrage.

Mitunter finden Sie auf Amazon oder Ebay noch ältere Modelle wie den Roomba 780.

Tests von smarten Staubsaugrobotern

iRobot Roomba 980

Vorwerk Kobold VR200

iRobot Roomba 780 und Scooba 390

Vorwerk Kobold VR100

Feucht- und Nasswisch-Roboter

Staubsaugroboter eignen sich für trockene (Hart)-Böden und Teppiche. Feucht wischen können Sie damit nicht.

Falls Sie automatisiert feucht wissen lassen wollen, eignet sich zum Beispiel der Scooba von iRobot für das Wischen von Fließen und Steinböden. Außerdem gibt es noch die Braava-Modelle, mit denen man den Boden mit trockenen oder feuchten Tüchern wischen lassen kann.

Wohnung vorbereiten

Ob teurer smarter oder preiswerter „doofer“ Roboter, eines haben sie alle gemeinsam: Sie müssen Ihre Wohnung robotergerecht vorbereiten. Also keine Kabel oder Kleinteile auf dem Boden rumliegen lassen. Sofern Sie ein flächendeckend gutes Reinigungsergebnis erzielen wollen, sollten Sie zudem die meisten Stühle und andere Hindernisse wegräumen. Außerdem sollten Sie einen neu gekauften Roboter während der ersten Fahrten beobachten, um mögliche Problemstellen zu erkennen. Wenn Sie diese beseitigt haben und der Roboter mehrmals seine Runden ohne Ihr Eingreifen gezogen hat, können Sie den Roboter auch unbeaufsichtigt während Ihrer Abwesenheit reinigen lassen.

Zu guter Letzt

Der Staubsaugroboter ersetzte den klassischen Staubsauger noch nicht vollständig! Für verwinkelte Stellen und Schmutz oberhalb des Bodens benötigen Sie nach wie vor einen klassischen Staubsauger, zumindest einen Handstaubsauger. (PC-Welt)