Energieverbrauch

Die Cloud schluckt mehr Strom als ganz Deutschland

11.09.2012
In einer Studie von Greenpeace wird der Energieverbrauch sämtlicher Cloud-Rechenzentren auf der Welt dem Energieverbrauch der größten Länder gegenübergestellt.
Gewissensbisse? "Internet-Nutzer heizen mit jedem Klick den Klimawandel an", sagt Greenpeace.

Eine Studie von Greenpeace mit dem Titel "How Clean is Your Cloud?” untersucht die Auswirkungen der stetig wachsenden Informationsindustrie auf den Energieverbrauch und die Umwelt. Dabei wird auch der Energieverbrauch sämtlicher Cloud-Rechenzentren auf der Welt jenem der größten Länder gegenübergestellt.

Ergebnis: Ein "Cloud-Land” würde sich laut Greenpeace auf Platz 5 der Liste der weltgrößten Energieverbraucher einreihen – noch vor Deutschland.

Energieverbrauch*

USA

3.923

China

3.438

Russland

1.023

Japan

925

Cloud Computing

623

Indien

568

Deutschland

547

Kanada

536

Frankreich

447

Brasilien

404

Großbritannien

345

*Angaben in Mrd. KWh pro Jahr; Quelle Greenpeace

In der gleichen Studie wirft Greenpeace vor allem Apple, Amazon und Microsoft vor, für ihre jeweiligen Cloud-Angebote vor allem "dreckigen" Kohle- und Atomstrom zu nutzen. Apple führt dabei die Liste der "dreckigen" IT-Firmen an: 55 Prozent des Energiebedarfs für ihre Cloud deckt die Firma mit Kohlestrom, weitere 27 Prozent mit Atomstrom. Im Gegensatz dazu sollen Google, Yahoo und Facebook laut Greenpeace zunehmend auf erneuerbare Energien setzen. (tö)

Checkliste für sicheres Cloud Computing
Checkliste für sicheres Cloud Computing
Anwender, die Leistungen von einem externen Cloud-Provider beziehen, bleiben für den Schutz von übertragenen Daten stets haftbar. Sie sollten daher entsprechende Vorsorge treffen. Einige Tipps dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.
Tipp 1:
Unerlässlich für jeden Cloud-Anwender ist es, einen Vertrag über Auftragsdatenverarbeitung gemäß Paragraph 11 des Bundesdatenschutzgesetzes abzuschließen.
Tipp 2:
Der Cloud-Provider muss angemessene technische und organisatorische Maßnahmen vorweisen können, um die Daten vor unbefugten Zugriffen zu schützen. Gegebenenfalls sollten sich Kunden Zertifikaten unabhängiger Zertifizierungsstellen vorlegen lassen (etwa EuroPriSe, das Datenschutzgütesiegel des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz aus Schleswig-Holstein).
Tipp 3:
Die Kommunikation zwischen Cloud-Anbieter und Cloud-Nutzer sollte immer verschlüsselt sein.
Tipp 4:
Die Cloud-Lösung benötigt zwingend verbindlich und verlässliche Authentizierungsmechanismen und -richtlinien.
Tipp 5:
Die Partner müssen den Umfang der Datenverarbeitung und den Datenverarbeitungszweck festlegen.
Tipp 6:
Für Kunden ist es immens wichtig, dass Sie schon zum Start des Services auch ein mögliches Ende im Blick haben. Sie sollten daher Ausstiegsszenarien prüfen.
Tipp 7:
Werden Cloud-Anbieter oder Unterauftragnehmer mit Sitz in unsicheren Drittstaaten mit dem Betrieb des Cloud-Service betraut, sollten sich Anwender mit ausreichenden Garantien absichern. Dafür eignen sich beispielsweise die von der EU-Kommission verabschiedeten Standardvertragsklauseln.
Tipp 8:
Ein Blick auf die Beteiligungsverhältnisse eines Cloud-Anbieters verschafft oft eine gute Übersicht über das geschäftliche Umfeld des Partners.