Intel Xeon 5600 dominiert

Die stärksten Web-Server im Test

09.07.2010 von Christian Vilsbeck
Nicht nur für Online-Shops und E-Commerce sind schnelle Websites eine Grundvoraussetzung. Unternehmen müssen deshalb auf besonders leistungsstarke Server achten. Wir präsentieren die schnellsten Web-Server im Vergleich.

Nicht nur für Online-Shops und E-Commerce sind schnelle Websites eine Grundvoraussetzung. Unternehmen müssen deshalb auf besonders leistungsstarke Server achten. Unsere Kollegen von tecchannel.de präsentieren die schnellsten Web-Server im Vergleich.

Die Performance und Dimensionierung der Web-Server im Data Center ist mitentscheidend für kurze Ladezeiten und damit einen attraktiven Web-Auftritt. Unternehmen müssen in der Planung von einer maximalen Zahl von gleichzeitigen Benutzern ausgehen und bestimmte Antwortzeiten garantieren.

Bei der Auswahl des passenden Server-Modells hilft das herstellerunabhängige Benchmark-Konsortium SPEC mit SPECweb2005. Dieser Benchmark misst die Performance von Servern bei der Auslieferung von Webseiten. Er simuliert dabei unterschiedliche Lastsituationen und testet die Anforderungen bei statischen und dynamischen Webseiten.

SPECweb2005 bewertet die Leistungsfähigkeit der Web-Server-Hardware in Kombination mit der eingesetzten Software-Plattform einer Website. Weil es sich um standardisierten Arbeitslasten handelt, können Unternehmen mit dem Benchmark die Performance unterschiedlicher Server objektiv vergleichen.

Die einschlägigen Server-Anbieter publizieren auf der SPEC-Website für ihre Produkte die Webserver-Performance mit SPECweb2005. Dabei achten sie penibel darauf, die bestmöglichen Resultate zu erreichen - mehr Leistung ist also nicht zu erwaten!

Nachfolgend stellen wir die Web-Server vor, die im Ranking von SPECweb2005 die besten Ergebnisse erzielten.

Bildergalerie: SPECweb2005 - die schnellsten Webserver.
SPECweb2005 - Webserver-Performance
Generationswechsel lohnt sich: Fujitsus PRIMERGY TX300 S6 mit den neuen Hexa-Core-Xeons X5680 ermöglicht einen Leistungssprung von zirka 26 Prozent – gegenüber dem TX300 S5 mit Xeon X5570.
SPECweb2005 - Workload Online-Banking
Online-Banking: Fujitsus PRIMERGY TX300 S6 mit den Hexa-Core-Xeons X5680 zieht allen 2-Sockel-Servern mit der Vorgänger-Serie Xeon 5500 deutlich davon. Noch mehr User gleichzeitig kann nur Suns SPARC Enterprise T5440 mit vier UltraSPARC T2 Plus bedienen. Der Sun-Server liegt allerdings auch auf einem anderen Preisniveau.
SPECweb2005 - Workload E-Commerce
E-Commerce: Suns SPARC Enterprise T5440 mit vier UltraSPARC T2 Plus fällt in der Leistung gegenüber den Xeon-basierenden Servern zurück. HPs ProLiant DL585 G5 mit vier Opteron 8393 kann ebenfalls nicht mithalten. Server mit den neuen 12-Core-Opterons 6100 sind auf SPEC.org noch nicht gelistet.
SPECweb2005 - Workload Support
Guter Support: Wie sehr die Performance auch vom Storage-Subsystem abhängt, zeigt der Vergleich des FTS PRIMERGY TX300 S5 mit dem S6 – beide Systeme unterscheiden sich nur durch die Prozessoren. Der Storage-lastige Workload wird mit dem Xeon X5680 (TX300 S6) kaum schneller als mit dem Xeon X5570 (TX300 S5). An der Spitze platziert sich der UltraSPARC-basierende Sun SPARC Enterprise T5440.

Standardisierter Benchmark für Webserver

SPECweb2005 wurde vom Benchmark-Konsortium SPEC gemeinsam mit AMD, Dell, Hewlett-Packard, IBM und Sun entwickelt. Der Benchmark bewertet die Leistungsfähigkeit von Webservern. Die Leistungsfähigkeit setzt sich aus der eingesetzten Hardware sowie der verwendeten Webserver-Software zusammen.

SPECweb2005 emuliert "reale Internet-User", die über einen Browser Anfragen per einen Breitbandanschluss an einen Webserver schicken. SPECweb2005 untersucht bei Webservern in drei realen Workloads die Leistungsfähigkeit des Systems. Als Maß für die Bewertung der Webserver-Performance ermittelt SPECweb2005 die maximale Anzahl von Usern, die gleichzeitig bedient werden können.

Folgende drei reale Workloads führt SPECweb2005 durch:

Bei allen Szenarien, die aus dynamischen und statischen Seiten bestehen, werden die Anzahl der gleichzeitigen User durch Threads abgebildet, die fortlaufend Anfragen an den Webserver schicken. Um ein reales User-Verhalten nachzubilden, werden zwischen den Anfragen eines Users Wartezeiten von 5 und 10 Sekunden eingelegt. Bei allen Workloads fordert SPECweb2005 festgelegte Antwortzeiten, die zwischen dem Abschicken und Empfangen eines Ergebnisses maximal verstreichen dürfen. SPECweb2005 bezeichnet diese geforderten Zeiten als "Quality of Service" Kriterien (QoS).

Die Resultate von SPECweb2005 geben an, wie viele User der Webserver maximal und unter Einbehaltung der QoS-Kriterien gleichzeitig bedienen kann. Der Benchmark gibt diese User-Anzahl für alle drei Workloads gesondert an. Der Gesamtwert von SPECweb2005 ist aus den drei Einzelergebnissen zusammengesetzt.

Webserver-Performance: Gesamtwert

Der Gesamtwert von SPECweb2005 ist ein Maß für die allgemeine Leistungsfähigkeit eines Servers im Einsatz als Webserver. Das Resultat von SPECweb2005 gibt die Anzahl der User an, die der Webserver unter Einbehaltung der QoS-Kriterien gleichzeitig bedienen kann.

Die Performance des Webservers hängt von der eingesetzten Server-Plattform (CPU, Speicher, Systemboard), dem Storage-Subsystem, der Netzwerk-Performance sowie vom verwendeten Betriebssystem und der Webserver-Software ab. Alle Details zu den aufgeführten Systemen Sie finden am Ende des Artikels.

Generationswechsel lohnt sich: Fujitsus PRIMERGY TX300 S6 mit den neuen Hexa-Core-Xeons X5680 ermöglicht einen Leistungssprung von zirka 26 Prozent - gegenüber dem TX300 S5 mit Xeon X5570.

Webserver-Performance: Online-Banking

SPECweb2005 simuliert beim Workload Banking per HTTPs typische verschlüsselte Anfragen an eine Online-Bank. Hierzu zählen beispielsweise An- und Abmeldevorgänge, Überweisungen, Abfragen von Kontoständen. Das Resultat von SPECweb2005_Banking gibt die Anzahl der User an, die der Webserver unter Einbehaltung der QoS-Kriterien gleichzeitig bedienen kann.

Die Performance des Webservers hängt von der eingesetzten Server-Plattform (CPU, Speicher, Systemboard), dem Storage-Subsystem, der Netzwerk-Performance sowie vom verwendeten Betriebssystem und der Webserver-Software ab. Alle Details zu den aufgeführten Systemen finden Sie am Ende des Artikels.

Online-Banking: Fujitsus PRIMERGY TX300 S6 mit den Hexa-Core-Xeons X5680 zieht allen 2-Sockel-Servern mit der Vorgänger-Serie Xeon 5500 deutlich davon. Noch mehr User gleichzeitig kann nur Suns SPARC Enterprise T5440 mit vier UltraSPARC T2 Plus bedienen. Der Sun-Server liegt allerdings auch auf einem anderen Preisniveau.

Webserver-Performance: E-Commerce

SPECweb2005 simuliert beim Workload E-Commerce das unverschlüsselte Browsen auf einer Shopping-Website mit Produkte suchen, anschauen und in einen Warenkorb legen. Über eine SSL-Verbindung wird dann das Abschicken einer Bestellung simuliert. Das Resultat von SPECweb2005_Ecommerce gibt die Anzahl der User an, die der Webserver unter Einbehaltung der QoS-Kriterien gleichzeitig bedienen kann.

Die Performance des Webservers hängt von der eingesetzten Server-Plattform (CPU, Speicher, Systemboard), dem Storage-Subsystem, der Netzwerk-Performance sowie vom verwendeten Betriebssystem und der Webserver-Software ab. Alle Details zu den aufgeführten Systemen finden Sie am Ende des Artikels.

E-Commerce: Suns SPARC Enterprise T5440 mit vier UltraSPARC T2 Plus fällt in der Leistung gegenüber den Xeon-basierenden Servern zurück. HPs ProLiant DL585 G5 mit vier Opteron 8393 kann ebenfalls nicht mithalten. Server mit den neuen 12-Core-Opterons 6100 sind auf SPEC.org noch nicht gelistet.

Webserver-Performance: Support

SPECweb2005 simuliert beim Workload Support auf einer Support-Website das Herunterladen von Treibern und Dokumentationen sowie Suchanfragen durch User. Das Resultat von SPECweb2005_Support gibt die Anzahl der User an, die der Webserver unter Einbehaltung der QoS-Kriterien gleichzeitig bedienen kann.

Die Performance des Webservers hängt von der eingesetzten Server-Plattform (CPU, Speicher, Systemboard), dem Storage-Subsystem, der Netzwerk-Performance sowie vom verwendeten Betriebssystem und der Webserver-Software ab. Alle Details zu den aufgeführten Systemen finden Sie am Ende des Artikels.

Guter Support: Wie sehr die Performance auch vom Storage-Subsystem abhängt, zeigt der Vergleich des FTS PRIMERGY TX300 S5 mit dem S6 - beide Systeme unterscheiden sich nur durch die Prozessoren. Der Storage-lastige Workload wird mit dem Xeon X5680 (TX300 S6) kaum schneller als mit dem Xeon X5570 (TX300 S5). An der Spitze platziert sich der UltraSPARC-basierende Sun SPARC Enterprise T5440.

Fazit

Die Analyse der SPECweb2005-Ergebnisse macht eines deutlich: Server mit zwei Xeon-5600-Prozessoren mit Westmere-EP-Architektur bieten mit Abstand die beste Performance bei Webserver-Applikationen. Nur das 4-Sockel-System mit Suns UltraSPARC T2 Plus kann dem Xeon-5600-Servern das Wasser reichen.

Natürlich hängt die Leistungsfähigkeit eines Webserver auch stark von der Performance des angebundenen Storage-Subsystems und der verwendeten Software ab. Da aber die Hersteller bei jedem auf SPEC veröffentlichten SPECweb2005-Ergebnis alle "Geschütze" auffahren, um die beste Performance für ihr System zu erreichen, lässt sich der Performance-Vergleich dennoch gut auf die Server-Plattform reduzieren.

Analog zu den Ergebnissen im Web-Server-Vergleich platzieren sich Xeon-5600-Server auch in der Virtualisierungs-Performance auf den ersten Plätzen. (wh)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.de

Alle Testdaten der Server

Das Benchmark-Konsortium SPEC verlangt bei jedem veröffentlichten Ergebnis von SPECweb2005 eine genaue Beschreibung des Testsystems und der Umgebung. Außerdem muss der getestete Server zum Veröffentlichungszeitpunkt auf dem Markt verfügbar sein.

Nachfolgend finden Sie die Testprotokolle der in unseren Balkendiagrammen enthaltenen Webserver: