Über 300 Teilnehmer auf dem CHANCEN-Kongress 2019

Die veränderten Kundenbeziehungen

03.12.2019 von Ronald Wiltscheck
Auf dem 15. Systemhauskongress CHANCEN Ende August 2019 in Düsseldorf drehte sich alles um die Kunden der IT-Dienstleister.

So wurde der 15. CHANCEN-Kongress auch von einem Kundenvertreter eröffnet, dem Digital-Transformation-Manager bei der Continental AG Harald Schirmer. Und der legte gleich fulminant los und las den Systemhaus-Chefs die Leviten. Er fragte sie, wer von ihnen ein "Social Intranet" betreibe.

Bericht vom 15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Über 300 Teilnehmer informierten und vernetzten sich zwei Tage lang in Düsseldorf.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Mike Sharp, Vice President & Chief Product Officer for UCC bei LogMeIn: „Deutsche CIOs lechzen nach effizienten UCC-Lösungen.”
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Lisa-Sophie Täsch vom Nfon-Partner CreativITy: „Telefonie birgt noch sehr viel Optimierungspotenzial.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Harald Schirmer, Continental AG: „Teilen Sie all Ihre Erkenntnisse in den sozialen Netzwerken.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Dennis Maier, Cairo AG: „AI ist kein Selbstläufer.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Prof. Isabell M. Welpe von der TU München zeigt den Systemhausvertretern Trends auf: „Voraussetzungen für Kreativität schaffen und gestalten.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Aggressionsforscher Prof. Jens Weidner: „Optimisten sind ins Gelingen verliebt, Niederlagen nehmen sie gelassen in Kauf.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Kristin Dethloff, Ubega: „Techniker zu Verkäufern machen.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Larissa Velte vom IT-Service.Network hoch konzentriert kurz vor ihrem Aufttitt in dem Workshop: „Effizienzsteigerung und Marketing-Outsourcing in Zeiten des Personalmangels.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Daniel Holzinger vom LogMeIn-Partner Colited stellte in seinem Best-Practice-Vortrag die Vorzüge des „Modern Work“ vor.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Die Panel-Diskussion mit den Systemhausvertretern: Regina Böckle (ChannelPartner), Andreas Rother (ahd), Markus Hoffmann (SVA), Bernhard Kirchmair (Vinci Energies), Martin Hörhammer (Medialine Eurotrade), Bernward Nebgen (United Systems), Rudi Aunkofer (iSCM Institute) und Ronald Wiltscheck (ChannelPartner).
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Patrick Jäger vom Solarwinds-MSP- und Ebertlang-Partner SWplan: „Der Übergang von der Feuerwehr-IT zum MSP – Probleme lösen, bevor sie entstehen.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Paula Brandt, Go for the 100: „Wie IT-On. NET Süd mit agilen Führungsmethoden mehr Umsatz und Gewinn erzielen konnte.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Peter van Zeist (LogMeIn) stellt das Go-To-Produktportfolio vor
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Regina Böckle, Director Events ChannelPartner: „Wenn sich die Beziehung zum Kunden grundlegend ändert.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ronald Wiltscheck, Chefredakteur ChannelPartner: "2020 werden Systemhäsuer um ihre Kunden kämpfen!"
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Partner ttt-it präsentierte in seinem Best-Practice-Vortrag detailliert, wie er einen dicken Fisch an Land gezogen hat – ein Pharma-Unternehmen mit 1.250 Einzelarbeitsplatzlizenzen.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Sven Budde vom Avast-Partner ITgration: „Ein Leben ohne Lizenzschlüssel.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Sven Meyer vom Lancom-Partner EDV-Partner Ingenieurgesellschaft für Informationstechnologie: „Selbstheilung im Krankenhaus – wie aus Automatisierung Einsparung wird.“
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ein kompetent besetzer Empfang ist das A & O einer jeden guten Konferenz.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Nicht nur in den Pausen war stetes Networking angesagt.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Boris Krstic (Actindo) im Gespräch mit einem der zahlreichen Interessenten am Stand.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Stefan Buschkühler von der Relincense AG: "Das Interesse an Gebrauchtsoftware ist groß!"
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ferdinand Sikora (Ivanti) im Gespräch.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Zwangloses "Get together" am Abend des ersten Event-Tages - nach der Siegerehrung.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Ismayil Basusta vom Data-Center-Spezialisten Vertiv.
15. CHANCEN-Kongress, 28.-29. August 2019, Düsseldorf
Und da wurden bereits erste Getränke ausgeschenkt.

Ein paar Arme schossen zwar in die Höhe, doch es folgte sogleich die Ernüchterung: Der Ersatz des internen E-Mail-Verkehrs durch Collaboration-Tools wie Microsoft Teams oder GoTo von LogMeIn reiche da schon lange nicht mehr. Es gehe um das lebenslange Lernen - und das vor allem in den Systemhäusern. "Wie schulen Sie Ihre Mitarbeiter?", fragte Schirmer.

Lesetipp: Der CHANCEN-Kongress zum Nachlesen

Die Antworten haben ihn keinesfalls befriedigt. Jemanden auf ein Seminar zu schicken, sei nicht sehr zielführend. Der Continental-Manager empfiehlt stattdessen Videos, Podcasts und digitale Guides. "Ihre Mitarbeiter sind schon neugierig, sie haben nur spezielle Vorlieben, wie sie Wissen konsumieren wollen." Anschließend stellte Schirmer die Wissensvermittlung bei der Continental AG vor: Die Update-Geschwindigkeit bei dem Konzern hat sich in den letzten paar Jahren zwar verzehnfacht - dafür sorgen immerhin 25 neu entwickelte Tools -, aber offenbar wird diese enorme Beschleunigung von den meisten Continental-Mitarbeitern gut akzeptiert: 71 Prozent von ihnen sind mit den veränderten Prozessen zufrieden, was weit über dem Durchschnitt liegt.

15.CHANCEN-Kongress 2019: die Kür der Gewinner
15.CHANCEN-Kongress 2019: die Kür der Gewinner
Das sind besten Systemhäuser 2019. Bei der Kundenzufriedenheit insgesamt eroberten sich SVA, Medialine und MR Systeme in ihren Umsatzklassen jeweils den ersten Platz. Sonderpreise gingen dieses Jahr an Magellan Netzwerke (Aufsteiger des Jahres) sowie an Schneider & Wulf (Höchste Weiterempfehlungsrate) und MediaLine Eurotrade (Bester Enabler digitale Transformation). In der Klasse der Systemhäuser mit einem Jahresumsatz von über 250 Millionen Euro errangen mit ACP IT Solutions und Ratiodata GmbH gleich zwei Unternehmen den zweiten Platz.
Die besten Systemhäuser 2019: Umsatzklasse I, Platz 2: Ratiodata
Judith Frenz, Leiterin Kommunikation & Marketing freut sich mit Vertriebsleiter Dieter Lindner über den zweiten Platz für Ratiodata.
Die besten drei Systemhäuser 2019 in der Umsatzklasse I
Die drei besten Systemhäuser in der Umsatzklasse I: Günther Schiller (ACP), Markus Hoffmann und René Kau (beide SVA) und Petra Trost-Gürtner (Cancom).
Die drei besten Systemhäuser 2019 in der Umsatzklasse II
Die drei besten Systemhäuser in der Umsatzklasse II: Thomas Simon (IT-Haus), Martin Hörhammer (Medialine EuroTrade) und Toni Schwarz (Advanced Unibyte).
Die besten drei Systemhäuser 2019 in der Umsatzklasse III
Die drei besten Systemhäuser in der Umsatzklasse III: Pascal Kabe (Mahr EDV), Hendrik Müller (MR Systeme), Peter Schröder und Andreas Waltje (beide Elanity Network Partner).
Die besten Systemhäuser 2019: die Träger der Sonder-Awards
Sven Wulf (Schneider & Wulf), Martin Hörhammer (Medialine EuroTrade), David Friesen und Hendrik Sauer (Magellan Netzwerke) mit Ihren Sonder-Awards: Beste Weiterempfehlungsrate, bester Digital-Enabler und Aufsteiger des Jahres.

Zum Schluss gab Schirmer noch folgenden Rat an die IT-Dienstleister: "Seien Sie offen für Veränderungen und geben Sie auch mal zu, dass Sie selbst noch lernen müssen. Das schafft Vertrauen bei Ihrem Kunden, denn dann haben Sie ihn davon überzeugt, dass Sie ihn nicht abfertigen, sondern sich intensiv mit ihm beschäftigen wollen. Sie sollten stets mehr Fragen als Antworten haben!"

Panel-Diskussion mit Systemhaus-Vertrtetern

Genau an diesem Punkt setzte die anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern von fünf größeren und kleineren Systemhäusern an. Es ging um die veränderten Geschäftsbeziehungen der IT-Dienstleister zu den Kunden. Bevor die Systemhauschefs sich dazu äußern konnten, kam ein Marktforscher zu Wort: "Es geht immer um Menschen", sagte Rudi Aunkofer vom iSCM Institute. Er betonte, dass Systemhäuser die derzeitigen Veränderungen als Chance begreifen sollten: Das C in Change steht für Chance und nicht für Challenge. Zwar komme das damit oft verwendete Acronym VUCA (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) aus dem Militärbereich, doch Systemhäuser sollten diesem kontinuierlichen Wechsel - voller Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit - keine negative Note verpassen, sondern zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Und hier gehen die Systemhäuser gerne neue Wege. SVA hat zum Beispiel ein disruptives Geschäftsmodell entwickelt, bei dem der IT-Dienstleister nach Abschluss eines Projekts beim Kunden am danach im Zusammenhang mit der neu implementierten Lösung erzielten Erfolg des Kunden partizipiert. Markus Hoffmann, Geschäftsstellenleiter Nord/West bei SVA, rückt bei Gesprächen mit Kunden immer deren Ziele in den Fokus: "Wir sollten uns immer fragen, ob die gerade von uns vorgeschlagene Idee dem Kunden wirklich etwas bringt." Da ist konstruktiver Dialog mit dem Kunden Pflicht, denn nur gemeinsam und stets auf gleicher Augenhöhe in der Ansprache erreicht man die erwünschten Resultate.

2019er Ausgabe des Systemhauskongresses "CHANCEN" - die Party

Gemütlicher Ausklang eines langen Tages beim Systemhauskongress "Chancen" in Düsseldorf.

Luc Février und Guy Zürcher vom Schweizer Systemhaus Raptus haben die lange Reise nach Düsseldorf nicht bereut.

Gaëlle Haack (GfK) mit Claudia E. Petrik (Concat).

Guido Wirtz (K&K Networks) und Andrea Câmen (Consultant Change Communications) unterhalten sich über alte gemeinsame Actebis-Zeiten.

Gewinner unter sich: Judith Frenz (Ratiodata) mit dem zweiten Platz und Petra Trost-Gürtner (Cancom) mit Rang drei in der Kategorie der großen Systemhäuser.

Ein Prosit der Systemhauskongressgemütlichkeit mit Tobias Eigner (Neam) und Ralf Schwarzmaier (Mars Solutions).

Für Daniel Holzinger (Colited) und Gerald Byrne (LogMeIn) ist Big Apple in Düsseldorf.

Geballte Beratungskompetenz: Nikolai Wiesehahn (PCO), Olaf Kaiser (Olaf Kaiser Consulting), Stephan Viehoff (Viehoff Consult) und Maria Kornhoff (iTeam).

Matthias Jablonski (Kiwiko), Timo Ross (Mdex) und Sven Launspach (Kaemi) beim Feierabendbier.

Daniel Corsten (Fulcrum Hite) holt sich von Amanuel Dag (Context) brandheiße Neuigkeiten aus der IT-Marktforschung.

Thomas Jank (ChannelPartner), Gerit Günther (Acer), Saskia van der Kraaij (ChannelPartner) und Roland Kastner (Fujitsu/PFU) genießen den lauen Sommerabend auf der Van-der-Valk-Terrasse.

Das aufmerksame Personal sorgt dafür, dass der Nachschub nicht ausgeht.

Paul Dück (Relicense) und Sebastian Bürkle (Sogeti).

Holger Kämmerer (ATD)mit Friedrich Pollert (Synaxon) und Kristin Dethloff (Ubega).

Guter Tropfen für gute Systemhäuser.

IT-Haus mit Thomas Simon (rechts) konnte den zweiten Platz bei den mittelständischen Systemhäuserm und Martin Greiwe (Ratiodata) die gleiche Position bei den großen Systemhäusern erreichen.

Corinna Spohr (Salesforce) und Peter Marwan (ChannelPartner) sind in bester Sommerfeststimmung.

Axel Feldhoff (Bechtle) und Maik Wetzel (Eset) sind schon alte Systemhauskongresshasen.

Nach einem langen Kongresstag können Antje Hickethier und Elmar Kaufmann (beide LogMeIn) nun entspannt den Abend genießen.

Patrick Weber (SWPlan) mit Christian Färber (Synitech).

Auch auf der Smartwatch funktioniert die CP-Event-App hervorragend.

Toni Hackel und Christian Rannertshauser (beide Allied Telesis) können mit dem Vortrag ihres Systemhauspartners Sven Meyer (EDV-Partner) mehr als zufrieden sein.

Es wird Nacht in Düsseldorf. doch die Party ist noch lange nicht zu Ende.

Regina Böckle (ChannelPartner) freut sich über den Besuch von Thorsten Schlegel (ErgoData).

Sebastian Gottschalk von Schneider & Wulf kann den Preis für die höchste Weiterempfehlungsquote mit nach Hause nehmen. Da gratuliert Carsten Vossel (CCVossel) gerne.

Holger Kämmerer (ATD) mit Olaf Kaiser (Olaf Kaiser Consulting).

Hannes Beierlein und Alexander Roth (beide Evernine) überzeugen sich bei Alexander Münkel, dass ITscope weit mehr als nur Distributionspreisvergleiche bieten kann.

Paul Dück und Stefan Buschkühler (Relicense).

Auf Wiedersehen Düsseldorf!

Aktives Zuhören, Paraphrasieren und Antizipieren sind für Andreas Rother von ahd die Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung zwischen Kunde und IT-Dienstleister. "Die anstehenden Veränderungen sollten wir dem Kunden aber stets deutlich vor Augen führen", betont Bernward Nebgen von United Systems. Denn die Welt ist komplexer und komplizierter geworden, da sind sich alle Mitdiskutanten einig. Für Bernhard Kirchmair von Vinci Energies bedeutet dies, dass man Kunden ganz anders angehen muss: "Wir sollten uns über das Produkt und den Preis hinaus differenzieren und die Geschäftsprozesse der Kunden genauer in Augenschein nehmen." Als Chief Digital Officer treibt Kirchmair bei der Axians-Mutter die digitale Transformation an, und kennt daher die daraus entstehenden Bedürfnisse des Kunden aus erster Hand.

Vom technisch orientierten Vertriebler zu einem das Geschäft des Kunden verstehenden Zuhörer - diese Transformation fällt vielen Systemhausmitarbeitern schwer, und nicht jedem von ihnen wird sie gelingen. "Leuchtturmprojekte bei Kunden aus einer bestimmten Branche helfen vor allem Account-Managern, die Geschäftsprozesse dort besser zu verstehen", plaudert Martin Hörhammer aus dem Nähkästchen. Das Ziel des Medialine-Eurotrade-Chefs ist es dabei, die Kundenanforderungen stets aus der 360-Grad-Perspektive zu betrachten. Dieser Ansatz bedeutet zum Beispiel, auch die Wünsche der Kunden des eigenen Kunden ins Visier zu nehmen.

Aber wie kann ein Systemhaus diesen Spagat schaffen? "Um den Kunden richtig zu begreifen, müssen wir ein Teil von ihm werden", lautet das Rezept von Andreas Rother. Für Martin Hörhammer sind begleitetes Lernen sowie ein gemeinsames Mind-, Skill- und Toolset die wichtigsten Ansatzpunkte, um mit dem Kunden auf Augenhöhe zu gelangen: "Damit erschaffe ich eine neue Möglichkeit der Zusammenarbeit und eine Kultur des Vertrauens."

UCC und "Modern Work" - das unentdeckte Marktsegment

Wie so etwas in der Praxis funktionieren könnte, demonstrierte Mike Sharp, Chief Product Officer UCCbei LogMeIn. Er verwies auf eine groß angelegte Umfrage unter deutschen CIOs, derzufolge der Bedarf an Unified-Communications-and-Collaboration-Lösungen riesig ist, derzeit von den Systemhäusern aber nicht gedeckt wird. Das bestätigt auch die COMPUTERWOCHE-Umfrage unter den Anwendern: UCC-Installationengehören da noch zur Minderheit, das Gros der von den Systemhäusern gestemmten Projekte betrifft die IT-Infrastruktur (Hardware, Software, Security und Storage).

UCC-Projekte fallen sehr kundenindividuell aus, da ist viel Vorarbeit nötig. Wenn aber das Systemhaus einen Kunden von den Vorteilen des "Modern Work" überzeugt hat, dann bleibt ihm dieser Kunde treu. Neue Arbeitsformen wie Home Office und Mobile Work sind gefragter denn je, um Fachkräfte für sich zu gewinnen und sie langfristig an sich zu binden.

Zum Video: Die veränderten Kundenbeziehungen

Und da sind Systemhäuser als "Trusted Advisors" ihrer Kunden prädestiniert, sofern sie deren Geschäftsprozesse verinnerlicht haben, Kreativität und Innovation in das eigene Geschäftsmodell integrieren und mit ihren Kunden stets auf Augenhöhe interagieren, das betonte Prof. Isabell Welpe in ihrer von den Systemhausvertretern äußerst aufmerksam verfolgten Keynote.

Die Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre - Strategie und Organisation an der Technischen Universität München betonte, dass die Digitalisierung und die damit verbundene Disruption auch den Systemhausmarkt durcheinanderschütteln werden. Sie zog hier eine interessante Parallele zum Geschäftsmodell von Netflix. Ursprünglich als DVD-Versender gestartet, hatte das Unternehmen bereits 2007 mit dem Streamen der Filme begonnen. "Man hatte die Firmenlenker damals für verrückt erklärt", berichtet Welpe. In der Tat, das eigene erfolgreiche Geschäft (DVD-Versand) mit einem noch unzureichend agierenden Streaming - man denke da nur an die Bandbreite vor zehn Jahren - zu torpedieren, war schon sehr mutig.

Ähnlich disruptiv agierten aber auch einige Systemhäuser, die bereits vor zehn Jahren auf Managed Services setzten, obwohl das klassische Projektgeschäft boomte. Diese Umstellung von dem Betrieb als Feuerwehr-IT auf wiederkehrende Services kostete zu Anfang auch Umsatz - doch nun wird der Mut der "early adopters" unter den Managed-Service-Providern belohnt. Sie erzielen höhere Margen als die später auf den MSP-Zug aufgesprungenen Systemhäuser, weil sie mittlerweile ihr Geschäft ausgezeichnet beherrschen, sehr genau kalkulieren können und den kommenden Innovationen gelassen, freudig und offen gegenüberstehen. Diesen IT-Dienstleistern gehört die Zukunft.

Danksagung

An dieser Stelle möchten wir uns bei den Sponsoren bedanken, die die Durchführung des 15. CHANCEN-Kongresses erst ermöglicht haben, unter anderem LogMeIn GoTo, Avast Business, Ebertlang, Eset, Lancom Systems, Solarwinds MSP, Acer, Actindo, Allied Telesis, Fuze, ITscope, Ivanti, Nfon, Relicense, RoutIT, Singhammer und Soti. Ferner gebührt unser Dank den Kooperationspartnern Context, iTeam und der Synaxon Akademie.