Bei Tech Data

Digitales Klassenzimmer mit Promethean

06.10.2010
Auf dem Tech Data Forum Mitte September 2010 in München war ganz prominent ein runder großer Stand "Digitales Klassenzimmer". Einer der Aussteller war Promethean, einer der führenden Anbiteer dedizierter Whiteboards.

Auf dem Tech Data Forum am 16. September 2010 in München war ganz prominent ein runder großer Stand "Digitales Klassenzimmer".

Digitales Klassenzimmer auf dem Tech Data Forum 2010 in München.

Einer der Aussteller war Promethean, neben Smart Technology einer der führenden Anbieter dedizierter Whiteboards.

Frank Trossen, Head of Channel Central Europe bei Promethean, und Simone Frömming, Geschäftsführerin Broadline bei Tech Data stellten sich Fragen der ChannelPartner-Redakteure Armin Weiler und Klaus Hauptfleisch.

CP-Redakteur Hauptfleisch (M.) im Gespräch mit Promethean-Manager Trossen und TD-Broadline-Geschäftsführerin Frömming.

Während vor vier oder fünf Jahren von Schulen nur vereinzelt interaktive Tafeln gekauft wurden, sieht Trossen heute eine "deutliche Kehrwende", wobei der Trend zu integrierten Gesamtlösungen gehe. Damit könne der Lehrer sofort loslegen. Darüber hinaus arbeite Promethean auch mit Schulbuchverlagen zusammen.

Zu Preisen von 4.500 Euro sind die bis zu 95 Zoll großen Activeboard+2-Systeme mit Nahdistanzprojektor von Promethean nicht gerade günstig, räumt Trossen ein. Reine Short-Throw-Beamer als Whiteboard-Ersatz lieferten aber nicht die im Lösungsumfeld und im Bildungswesen erforderlichen Leistungen.

Der Hersteller verkauft seine Boards in 100 Ländern weltweit. Sehr große Erfolge habe man in Großbritannien gefeiert, wo dank des BECTA-Projekts (Bristish Educational Communications und Technology Agency) 80 Prozent des Marktes abgedeckt ist. "Dort sind wir über die kritische Masse schon hinaus. " Auch Schulen in den USA profitieren wesentlich mehr von Konjunkturspritzen als deutsche.

In Deutschland liegt die Marktabdeckung an Schulen nur gerade mal bei sechs Prozent", so Trossen. "Unterm Strich werden wir mit unserem Förderalismus zum selben Ergebnis kommen, und das sogar nachhaltiger", meint der Promethean-Manager und fügt hinzu, dass kleine Händler durch den Föderalismus profitieren werden, zumal Schulen relativ frei sind, selbst zuu entscheiden, welche Geräte angeschafft werden.

Daneben gebe es natürlich auch weiterhin die großen Ausschreibungen, bei denen eher eine Bechtle oder Computacenter das Rennen macht, weil sie die Projekte auch finanziell besser stemmen können.

Bei mehreren tausend Euro fragt sich natürloch, wie viele Schulen in welchem Umfang sich Lösungen wie die von Prometheus leisten können oder wollen. Dazu Trossen: "Eine traditionelle schwarze Tafel kostet auch zwischen 800 und 2.000 Euro. Herkömmliche Klassenzimmer haben je ein Waschbecken, das schließlich auch nicht günstig ist. Die Gelder werden heute einfach umverteilt."

Mit einer dreistufigen Channel-Strategie bekenne sich Promethean ganz klar zum Fachhandel. Wie und in welchem Umfang Whiteboards an Schulen eingesetzt werden, unterscheide sich von Land zu Land, so Trossen. In den Niederlanden habe man die Erfahrung gemacht, dass der Fokus auf Grundschulen gelegt werde, in Deutschland gehen die meisten Stückzahlen in weiterführende Schulen.

"Hierzulande ist auch noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten", erklärt der Channel-Stratege. Es gelte immer noch, Hemmschwellen abzubauen. Andererseits sei in Deutschland ein Generationswechsel der Lehrerschaft zu beobachten. Erfahrungen, dass diese noch nicht mal mit einem Videorekorder umgehen könnten, gehörten langsam der Vergangenheit an, betont Trosse, sieht aber trotzdem die Notwendigkeit, die Lehrer über Schulungen an das Thema heranzuführen. Das leiste Promethean auch.

Tech Data hat das Digitale Klassenzimmer zu einer eigenen Business-Unit erhoben. Unterstützt wird der Bereich von Broadline-Chefin Frömming, deren Team unter anderen Marketingmaßnahmen für Cross- und Upselling entwirft und auch Kontakte herstellt.

"Viele Händler können 'interaktiv' noch nicht richtig einordnen", so Frömming. Dabei winkten hier zweistellige Margen.

"Trotz des geringen Kenntnisstandes sehen wir ein sehr großes Interesse im Fachhandel", registriert Trossen und betont, dass Beides wachse. (kh)