Jahresbilanz

Ebay mit Gewinnsprung

19.01.2012
Mehr als verdreifachen konnte Ebay seinen Nettogewinn im vierten Quartal 2011. Zwar flossen Einmaleffekte aus dem Verkauf von Skype-Anteilen in das Quartalsergebnis mit ein, doch auch sonst können sich die Geschäftszahlen des E-Commerce Konzerns sehen lassen. So stieg der Umsatz von Ebay in den letzten drei Monaten des Jahres um 35 Prozent auf 3,38 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz aus dem Marktplatzgeschäft lag mit 1,77 Milliarden Dollar 16 Prozent über dem Vorjahreswert, das erzielte Handelsvolumen vergrößerte sich um 8,2 Prozent auf 18,35 Milliarden Dollar. Einen substanziellen Anteil zum Konzernergebnis trug auch in Q4 der Bezahldienst Paypal bei, der seinen Umsatz um 28 Prozent auf 1,24 Milliarden Dollar steigern konnte. Der im Frühjahr 2011 übernommene E-Commerce Dienstleister GSI steuerte einen Umsatz von 363,6 Millionen Dollar zum Quartalsergebnis bei. Unter dem Strich ergibt das einen Nettogewinn von 1,98 Milliarden Dollar, eine Zunahme um 254 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Ebay-CEO John Donahoe sieht seinen Kurs bestätigt

Mehr als verdreifachen konnte Ebay seinen Nettogewinn im vierten Quartal 2011. Zwar flossen Einmaleffekte aus dem Verkauf von Skype-Anteilen in das Quartalsergebnis mit ein, doch auch sonst können sich die Geschäftszahlen des E-Commerce Konzerns sehen lassen. So stieg der Umsatz von Ebay in den letzten drei Monaten des Jahres um 35 Prozent auf 3,38 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz aus dem Marktplatzgeschäft lag mit 1,77 Milliarden Dollar 16 Prozent über dem Vorjahreswert, das erzielte Handelsvolumen vergrößerte sich um 8,2 Prozent auf 18,35 Milliarden Dollar. Einen substanziellen Anteil zum Konzernergebnis trug auch in Q4 der Bezahldienst Paypal bei, der seinen Umsatz um 28 Prozent auf 1,24 Milliarden Dollar steigern konnte. Der im Frühjahr 2011 übernommene E-Commerce Dienstleister GSI steuerte einen Umsatz von 363,6 Millionen Dollar zum Quartalsergebnis bei. Unter dem Strich ergibt das einen Nettogewinn von 1,98 Milliarden Dollar, eine Zunahme um 254 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Parallel zu den Quartalszahlen verkündete Ebay auch sein Geschäftsergebnis für das Gesamtjahr 2011. Dabei lag der Konzernumsatz bei 11,65 Milliarden Dollar (plus 27 Prozent gegenüber 2010) und der Nettogewinn bei 3,23 Milliarden Dollar (plus 79 Prozent). Der Umsatz aus dem Marktplatzgeschäft stieg um 16 Prozent auf 6,64 Milliarden Dollar, während die Einnahmen von Paypal um 28 Prozent auf 4,41 Milliarden Dollar kletterten. Ebay verdeutlicht mit den Geschäftszahlen, dass die Krise der Jahre 2008/09 nachhaltig überwunden ist – nicht zuletzt dank der stärkeren Professionalisierung des Marktplatzgeschäfts: So machten Ende 2011 Verkäufe zu Festpreisen global 64 Prozent des erzielten Handelsvolumens aus.

„Wir haben mit einem starken vierten Quartal den Schlusspunkt zu einem exzellenten Jahr gesetzt“, erklärte Ebay-CEO John Donahoe bei der Präsentation der Geschäftszahlen. Einen Schwerpunkt legte der Firmenchef auf den Wandel des E-Commerce Unternehmens: „Mit Ebay, Paypal, GSI und X.commerce haben wir ein global verfügbares Portfolio an Handelsplattformen und können innovative Lösungen im Mobile, Local und Social Bereich anbieten.“ Ebay sieht Donahoe damit in einer zunehmend integrierten On-/Offline Handelswelt als Partner des Handels gut positioniert. „Ebay ist heute ein anderes Unternehmen, nicht mehr nur einer der Marktführer im E-Commerce, sondern ein global breit aufgestelltes Handelsunternehmen, das die Zukunft des Einkaufens und Bezahlens maßgeblich mitgestaltet“, so der Ebay-Chef.

Wie relevant ist Mobile Commerce heute?

Dabei legt der E-Commerce Konzern einen auffällig starken Schwerpunkt auf den Bereich Mobile Commerce. So habe sich 2011 das weltweit über mobile Applikationen erzielte Handelsvolumen mit insgesamt 5 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt und rechne Ebay für 2012 mit einem mobilen Handelsvolumen von mehr als 8 Milliarden Dollar. Auch bei der Payment-Tochter Paypal habe sich das mobile Transaktionsvolumen mit 4 Milliarden Dollar mehr als verfünffacht. Diese recht euphorischen Zahlen stehen in einem auffälligen Kontrast zu der noch vergleichsweise geringen Rolle, den der Mobile Commerce in repräsentativen Umfragen wie der Computer- und Technik-Analyse des Instituts für Demoskopie Allensbach (ACTA) einnimmt. Demzufolge spielt das Einkaufen unter den Nutzungsfeldern des mobilen Internets noch so gut wie keine Rolle, werden Smartphones nur sehr selten zum Onlineshopping genutzt und leidet der E-Commerce auf Tablet-PCs noch unter deren mangelnder Verbreitung. Führende Analysten sind sich darin einig, dass es noch rund drei Jahre dauern wird, bis Mobile für den Handel relevant wird. Ob Ebay dieser Entwicklung wirklich so weit vorauseilen kann, wird spannend zu beobachten bleiben.

Fürs erste geht der E-Commerce Konzern jedenfalls von einer Fortsetzung seines Wachstumskurses aus. So erwartet Ebay im ersten Quartal Umsatzsteigerungen zwischen 20 und 24 Prozent sowie einen Gewinnzuwachs von 6 bis 9 Prozent. Für 2012 geht das Unternehmen von einem Umsatzplus zwischen 18 und 20 Prozent sowie einer Gewinnsteigerung um 11 bis 13 Prozent aus. Anleger waren zum Teil von dieser vorsichtigen Zukunftsprognose enttäuscht, doch verwies Ebay-CEO Donahoe auf die Schwäche der europäischen Volkswirtschaften, die auch im globalen E-Commerce für Abkühlung sorgen könnte. (hell)