PC-Markt Deutschland 2008

Ein gutes Jahr für den PC-Markt

02.07.2008
Im ersten Quartal 2008 wuchs der deutsche PC-Markt laut IDC mit 17,4 Prozent über den Erwartungen. Es wurden 2,72 Millionen Geräte verkauft. Ein lebhafter Notebook-Markt hat die Verkäufe angetrieben. Consumer- und SMB-Kunden profitierten weiterhin von den agressiven Preisschlachten der Wettbewerber.

Im ersten Quartal 2008 wuchs der deutsche PC-Markt mit 17,4 Prozent über den Erwartungen. In dieser Zeit wurden 2,72 Millionen Geräte verkauft. Ein lebhafter Notebook-Markt hat die Verkäufe angetrieben. Consumer- und SMB-Kunden profitierten weiterhin von den agressiven Preisschlachten der Hersteller und vom nachhaltig starken Euro. In den ersten drei Monaten dieses Jahres verzeichnete der deutsche Notebook-Markt ein Wachstum um 44,4 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal. Der Trend, hin zu Mobility setzt sich fort, während die Nachfrage nach Desktop-PCs im Consumer- und SMB-Segment entsprechend rasch zurückgeht. Im Unternehmens-Bereich hat die, im Vergleich zu vor zwei Jahren, bessere wirtschaftliche Stabilität zu einem Anstieg der Replacement-Aktivitäten im 1. Quartal beigetragen - sowohl bei Desktops, als auch bei Notebooks.

"IDC geht davon aus, dass der deutsche PC-Markt diesen Aufschwung über das gesamte Jahr 2008 aufrechterhalten kann. Für das Gesamtjahr gehen wir von einem Stückzahlenwachstum in Höhe von 11,9 Prozent aus. Der Antriebsmotor wird die anhaltende Nachfrage nach mobilen PCs sein." sagt Lucie Jichova, Research Analyst für den EMEA PC-Markt bei IDC.

Große Deals im kommerziellen Kundensegment

Im SMB-Segment haben die PC-Hersteller im ersten Quartal von einigen großen Notebook-Projekten profitiert. Für den Rest des Jahres geht IDC davon aus, dass die Notebook-Verkäufe in diesem Kundensegment stark durch von den Herstellern getriebene Offensiven in Richtung Händler begleitet sein werden. Dazu gehören speziell auf SMB ausgerichtete Go-to-market-Strategien mit dedizierten Produkten, Support und Services.

Die Mitte 2007 begonnene Replacement-Welle der Unternehmenskunden setzte sich im ersten Quartal 2008 fort. Gestützt wurde das Geschäft durch eine Anzahl von Ausschreibungen von Firmen und der Öffentlichen Hand für Notebooks und Desktops. Insbesondere FSC hat eine Reihe dieser Ausschreibungen für Desktops gewonnen, was dem Unternehmen half, seine Stellung im kommerziellen Desktop- und Notebook-Markt zu stärken.

Notebooks unterstützen Wachstum im Consumer-Segment

Auch der Consumer PC-Markt schloss im 1. Quartal 2008 mit einem gesunden Wachstum - unterstützt durch gute Verkäufe von Consumer-Notebooks. Auch für den Rest des Jahres geht IDC von einer starken Nachfrage aus. Darüber hinaus werden im zweiten Halbjahr neue attraktive Angebote, die auf der Intel Montevina und der AMD Puma Plattform basieren, erwartet, die en Markt erneut anschieben.

Der Marktforscher geht davon aus, dass die neuen ultraportablen PCs im Laufe des Jahres immer erschwinglicher und dadurch populärer werden. Aufgrund der zunehmenden Vorliebe für Mobility bei den Endkunden und des steigenden Preis-/Leistungsverhältnisses bei Notebooks mit immer ansprechenderen Designs, geht IDC davon aus, dass die Verkäufe von Consumer-Desktops weiter zurückgehen werden. Die Hersteller könnten darauf mit differenzierten Produktangeboten, wie zum Beispiel besseren Spezifikationen oder höherwertigen Geräten für Home Entertainment oder Gaming reagieren.

Der Retail-Kanal wird weiterhin der Channel sein, der die meisten Consumer-Kunden erreicht. Mit dem dortigen Einstieg neuer Player wie Dell, Lenovo und der Acer-Töchter Gateway und Packard Bell sieht IDC die Attraktivität in diesem Kanal steigen.

ITK-Konvergenz fängt an zu wirken

Die Bedeutung des TK-Channels nimmt ebenfalls zu, Immer mehr Hersteller gehen Kooperationen mit Carriern ein, um Notebook-Bundles mit TK-Angeboten zu schnüren. So ist zum Beispiel Asus eine strategische Partnerschaft mit T-Mobile eingegangen, die zum Ziel hat ein Angebot für den Eee PC mit einem USB-Stick für UMTS und HSDPA zu schnüren.

Solche attraktiven Angebote mit dem gleichzeitigen Anstieg der E-Tailer-Marktanteile im Consumer-Markt, werden weiterhin zur Reduzierung der PC-Preise beitragen. Die Hersteller spüren bereits den Druck, aber IDC geht davon aus, dass die Preise wahrscheinlich nicht so stark fallen werden, wie in U.K., Frankreich oder Italien. (bw)