Die CP-Querschläger-Kolumne

Falsche Freunde oder echte Helfer im Smart Home?

Kommentar  von CP Querschläger
Bei Alexa, Cortana, Siri, Google Assistant und Co. rät CP-Querschläger zur Vorsicht.

Alexa, Cortana, Googles Assistent und demnächst auch noch Bixby: Smarte Leute um uns herum, die nichts Besseres zu tun haben, als auf unser Wort zu hören und unsere Wünsche zu erfüllen. So will es uns zumindest die Werbung weismachen. Sind es wirklich digitale Unterstützer oder nur neugierige Apps?

Smart Home: Alexa, Cortana, Googles Assistent und demnächst auch noch Bixby: Smarte Leute um uns herum, die nichts Besseres zu tun haben, als auf unser Wort zu hören und unsere Wünsche zu erfüllen?
Foto: MSSA - shutterstock.com

Gegen den Hersteller Bose soll eine Millionen-Klage eingereicht worden sein, mit dem Vorwurf, seine Kopfhörer-App sammelt Daten welche an Dritte weitergeleitet würden. Spielzeug - für Kinder und Erwachsene - mit dem Zusatz "smart" geschmückt, soll ebenfalls recht freizügig mit den so gewonnenen Erkenntnissen über die Nutzer umgehen.

Dass die Geräte allesamt manipulierbar sind, liegt in der Natur der Sache. Wer Informationen verarbeitet, kann diese auch speichern, verändern und anderweitig publizieren oder verwenden. Das ist nicht besonders lustig für die Betroffenen, gehört aber scheinbar zum Geschäftsmodell raffinierter Hersteller. "Siri, welche Bar hat noch geöffnet", oder "Alexa, bin ich schwanger" sind wohl die klassischen Fragen.

Amazon Alexa App
Alexa App auf Android
Echo und Galaxy haben sich gefunden
Durch die Verbindung mit dem eigenen WLAN führt die App den Nutzer in anschaulichen Schritten.
Zuerst muss der Anwender das richtige Netzwerk aussuchen.
Ist das richtige Netzwerk definiert, gibt die App weitere klare Aktionsanweisungen.
Echo verbindet sich erstmals mit dem Netzwerk
Der Vorgang dauert etwa eine Minute. Dann zeigt die App die erfolgreiche Verbindung an.
Das erste Willkommen
Die App zeigt im Netzwerk vorhandene Geräte an
Dem Nutzer wird angeboten, seine WLAN-Paßwörter bei Amazon zu speichern. Muss man aber nicht.
Der Start-Bildschirm enthält alle Möglichkeiten, die die App anbietet.
App Konten dienen zur Personalisierung
Externe Dienste wie Spotify müssen mit der App verbunden werden, um den Dienst nutzen zu können.
Dazu muss Alexa die Genehmigung erteilt werden, die Kontodaten zu erhalten.
Erfolgreiche Verbindung mit Spotify

Vor allem Singles scheinen Zielgruppe zu sein, denn in einer Familie oder WG wird das ständige Palaver mit den "Assistenten" eher als nervend empfunden. Wer den Erfolg der Spracheingabeprogramme zur Jahrtausendwende erlebt hat, die nach Vorstellungen der Hersteller den Büroalltag revolutionieren sollten, kann sich vorstellen wie in einem Großraumbüro 40 Personen irgendwelche Befehle samt Satzzeichen und Absatz in ihre Mikrofone brabbeln. Kreatives Arbeiten ist so garantiert.

Lesetipp: Wie Männer und Frauen zu Smart Home stehen

So stelle ich mir nun die Smombies 2017, mit dem Device in Schräghaltung vorm eigenen analogen Zentralrechner, ihre smarten Assistenten penetrierend vor. Wer seine intimsten Dinge gerne in den Händen von Konzernen sieht, wer sich nachts von Alexa im Schlafzimmer belauschen oder demnächst von Facebook seine Gedanken scannen lassen will, für den bricht eine tolle auf-regende Zeit an.

Mein Fazit: Wenn die digitalen Assistenten auf die Frage "Wer spioniert mich gerade aus" die richtige Antwort geben könnten und auch dürften, würde sie wohl kaum noch jemand benutzen.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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