Ratgeber

FAQs zur Kundenführung in Online-Shops

03.10.2013
Firmen, die einen Online-Shop betreiben, tun gut daran, beim Aufbau und der Gestaltung ein paar essenzielle Dinge zu beachten. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengetragen.
Mehr Umsatz und mehr Gewinn: Wer in seinem Online-Shop ein paar Spielregeln beachtet, sollte langfristig Erfolg haben.

Firmen, die einen Online-Shop betreiben, tun gut daran, ihre Besucher nicht durch falsche Inhalte an der falschen Stelle oder durch einen falschen Aufbau zu vergraulen. Was man bei der Kundenführung in Online-Shops beachten muss, hat die E-Commerce-Agentur netz98 in einem Frage- und Antwortspiel zusammengefasst:

Was macht eine erfolgreiche Kundenführung im Webshop aus?
Einer der wichtigsten Faktoren ist der Zugang zum Shop. Shop-Betreiber sollten auf alle Fälle mehrere Einstiegsmöglichkeiten anbieten – denn jeder Nutzer navigiert anders durch eine Website beziehungsweise hat sein ganz eigenes Surfverhalten. Einige bewegen sich am liebsten über die Hauptnavigation, andere nutzen grundsätzlich die Suchfunktion und wieder andere lassen sich gerne von visuellen Teasern und Themenwelten inspirieren.

Neben dem individuellen Nutzerverhalten spielen aber auch die unterschiedlichen Nutzungsszenarien eine wichtige Rolle. Ein Kunde, der einfach nur im Shop stöbern möchte, benötigt einen anderen Zugang als ein Kunde, der seine Entscheidung für ein Produkt bereits getroffen hat und eher Preise vergleichen will. Shop-Betreiber müssen daher den unterschiedlichen Typen und Szenarien Rechnung tragen.

Welche Inhalte müssen an welcher Stelle zu sehen sein?
Die Übersichtlichkeit des Shops ist ein elementarer Faktor. Insbesondere die Startseite darf nicht mit zu vielen Inhalten und kleinteiligen Informationen überladen sein. Vielmehr sollten die Inhalte gut strukturiert und großzügig beziehungsweise aufgeräumt dargestellt werden. Besonders sinnvoll ist es hier, dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, das Angebot nach seinen Interessen zu personalisieren und so nur bestimmte, für ihn relevante Inhalte dargestellt zu bekommen. Dabei werden Daten und persönliche Präferenzen des Kunden gespeichert und das Shopangebot nach seinen Vorlieben angepasst.

Schließlich spielt auch die Orientierung im Shop eine wichtige Rolle für die erfolgreiche Kundenführung. Ein Nutzer kann sich nur dann optimal durch einen Online-Shop bewegen, wenn es für ihn jederzeit klar ersichtlich ist, auf welcher Site er sich gerade befindet und welche weiteren Handlungsmöglichkeiten ihm zur Verfügung stehen.

Was gilt es bei der Ausgestaltung des Shops zu beachten?
Insbesondere eine visuelle Benutzerführung ist wichtig, um unterschiedliche Nutzertypen intuitiv und schnell zu ihrem gewünschten Produkt zu führen. So sollte den Links innerhalb eines Shops stets eine spezifische Farbe zugeordnet sein, die stringent und einheitlich eingesetzt wird. Da Farben darüber hinaus auch eine gewisse Bedeutung zugemessen wird, kann man sie gezielt einsetzen, um bestimmte Inhalte hervorzuheben oder zu verdeutlichen. So sollten Aktionen oder Rabatte stets mit aufmerksamkeitsstarken Farben, wie zum Beispiel Rot, versehen werden.

Weiterhin sollte der Shop entsprechend der Nutzererwartungen gestaltet sein. Nutzer haben mittlerweile gelernt, dass wichtige Shopelemente, wie beispielsweise der Warenkorb, die Navigation oder die Suche, immer an der gleichen Stelle angeordnet sind. Ist dies nicht der Fall, wird der Nutzer in seiner Erwartungshaltung enttäuscht und bricht eventuell den Kaufprozess ab.

Was für die Shopelemente gilt, gilt ebenso für Farben und Icons. Auch hier hat der Nutzer bestimmte Erwartungen. Icons haben selbsterklärend zu sein, ihre Bedeutung muss auf den ersten Blick erfasst werden können. Farben hingegen gilt es funktional einzusetzen. Eine Fehlermeldung etwa assoziiert man farblich mit einem Rot-Ton, ein positives Feedback oder eine Bestätigung hingegen mit Grün (siehe auch Bildergalerie unten).

Auf der nächsten Seite: über Fehler, die richtige Dramaturgie und die aktuellen Trends

Farben in Online-Shops
Schwarz: steht für machtvolle und edle Produkte; findet sich oft bei Luxusartikeln
Gelb: wirkt optimistisch und jugendlich; wird oft benutzt, um die Aufmerksamkeit iun Schaufenstern zu erhöhen
Rot: steht für Energie und erhöht den Herzschlag; vermittelt Gefühl von Eile; wird oft für Ausverkäufe und befristete Sonderaktionen verwendet
Blau: vermittelt Vertrauen und Sicherheit; wird oft im Finanzsektor von Banken und Versicherungen benutzt
Grün: steht für Wohlstand und Reichtum; lädt am ehesten zum Verweilen in Online-Shops ein
Orange: wirkt aggressiv; fordert den Interessenten zum Handeln auf (kaufen, bestellen, verkaufen)
Pink: steht für die romantische und weibliche Seite; wirkt besonders bei Online-Shops für Frauen und Mädchen
Lila: wirkt beruhigend; taucht oft in Zusammenhang mit Kosmetik-Produkten auf

Fehler, Dramaturgie, Trends

Welche Fehler sollten nach Möglichkeit nicht gemacht werden?
Der Erfolg eines Webshops hängt von der Kundenzufriedenheit ab. Daher ist ein Hauptfehler bei der Gestaltung eines Webshops, den Nutzer – sprich den Kunden – nicht in die Entwicklung miteinzubeziehen und nur einen aus mehreren möglichen Beispielfällen zu berücksichtigen. Ganz im Gegenteil: die Bedürfnisse des Nutzers sollten im Mittelpunkt stehen. Natürlich sollte man auch die oben genannten Kriterien nicht außer Acht lassen.

Braucht es vorab festgelegte Dramaturgien, um den Kunden durch den Shop zu führen?
Dramaturgie ist ein wichtiges Element bei der Entwicklung von Personas und Szenarien. Denn um den Kunden emotional und zufriedenstellend durch den Shop führen zu können, ist es wichtig, ihn zu verstehen und sich in ihn hineinzuversetzen.

Eine Persona stellt dabei eine fiktive Person mit eigenen Charakter und Nutzerverhalten dar, die repräsentativ für eine Zielgruppe des Online-Shops steht. Die Interaktionen der Persona, der Handlungsablauf, werden in einem Szenario entwickelt. Dabei beginnt ein Szenario mit dem Motiv der Persona und bildet dann die notwenigen Einzelschritte bis zum Erreichen ihres Ziels ab. Dieses Szenario ist nichts anderes als die Erstellung eines dramaturgischen Erlebnisses, aus dem sich diverse Anforderungen an den Online-Shop herleiten lassen.

Welche Trends lassen sich im Bereich "Kundenführung im Shop" derzeit ausmachen?
Im Vergleich zu vergangenen Jahren ist das Verhalten des Nutzers viel visueller, schneller und interaktiver geworden. Der Nutzer von heute will nicht erst einen Text lesen müssen, um zu wissen, wohin ihn ein Teaser führt. Er möchte sich vielmehr durch Bilder und interaktive Elemente intuitiv durch die Seite führen lassen.

Um sich heutzutage als Online-Shop von der Konkurrenz abzuheben, muss man dem Kunden neben einem fehlerfrei funktionierenden Shop auch Spaß beim Surfen bieten. Denn nur ein Nutzer, der mit einem Online-Shop eine positive Erfahrung assoziiert, ist ein wiederkehrender Nutzer.

Weiterhin erwartet der Nutzer von heute eine viel haptischere und großzügigere Gestaltung. Das ist vor allem auf das mobile Internet zurückführen. Bei der Gestaltung von Apps oder mobilen Anwendungen ist ein großzügiges und haptisches Design wichtig, um Interaktionselemente zu erkennen und mit dem Finger bedienen zu können. Diese Erfahrungen fließen nun zurück in das Design von klassischen Online-Angeboten.

Wie hängt die Kundenführung mit der Nutzerfreundlichkeit zusammen?
All diese Faktoren zielen ganz klar auf eine gute Bedienbarkeit des Webshops ab und sind damit von essenzieller Bedeutung für eine erfolgreiche Kundenführung. Im Regelfall wird nur derjenige Kunde, der sein Wunschprodukt schnell und einfach findet, dieses auch bestellen – und somit zu einer guten Konversionsrate und einem höheren Umsatz beitragen.

Weitere Infos auf den Webseiten von netz98. (tö)