Frühlingserwachen: Vor allem Computershops sind im Aufwind

04.11.1997
MÜNCHEN: Im vergangenen Winter wurde der IT-Handel ganz sicher nicht verwöhnt. Entsprechend mies war die Stimmung im Markt. Mit den ersten Sonnenstrahlen keimt allerdings die Hoffnung auf ein profitables Frühjahrsgeschäft. Nur die Systemhäuser wollen noch nicht so recht an eine Besserung glauben. Dafür herrscht bei den Computershops bereits eitel Sonnenschein. Sie erwarten für die kommenden Monate ein Umsatzplus von etwas mehr als sechs Prozent.

MÜNCHEN: Im vergangenen Winter wurde der IT-Handel ganz sicher nicht verwöhnt. Entsprechend mies war die Stimmung im Markt. Mit den ersten Sonnenstrahlen keimt allerdings die Hoffnung auf ein profitables Frühjahrsgeschäft. Nur die Systemhäuser wollen noch nicht so recht an eine Besserung glauben. Dafür herrscht bei den Computershops bereits eitel Sonnenschein. Sie erwarten für die kommenden Monate ein Umsatzplus von etwas mehr als sechs Prozent.

Umsatzentwicklung im IT-Handel

Der deutsche IT-Handel befand sich im Februar noch im tiefsten Winterschlaf und verbuchte - wie erwartet - eine rückläufige Umsatzentwicklung, die jedoch im Vergleich zum Januar wenig spektakulär ausfiel.

Leichte Umsatzschübe verspricht sich die Händlerschaft allerdings aus dem Consumermarkt, der durch die CeBIT-Neuheiten zu IT-Investitionen angeregt werden soll. Die Hoffnungsträger: Internet, Intranet, der MMX und Windows NT (siehe auch Seite 12).

IT-Umsatzentwicklung im Monatsvergleich

Gegenüber dem Vormonat mußten die Händler ein Minus von 4,5 Prozentpunkten hinnehmen, was zum Vorjahresniveau immerhin einem Plus von gut fünf Prozentpunkten entspricht.

Dennoch zeigen sich die angeschlagenen Händler in ihrer Prognose äußerst vorsichtig, haben sie sich in der Vergangenheit doch so oft verschätzt. In diesem Sinne erwarten die Händler bis einschließlich Mai eine Umsatzsteigerung von drei Prozentpunkten, das wären immerhin gut acht Prozentpunkte über dem Vorjahresergebnis.

Umsatzentwicklung der Systemhäuser

Die Systemhäuser mußten im Februar angesichts mangelnder Investitionsfreude ihrer Firmenkunden deutlich Federn lassen. Im Vergleich zum Vormonat kassierten sie ein Minus von knapp sieben Prozentpunkten. Dennoch liegt dieses Ergebnis um gut sieben Prozent über dem Vorjahreswert. Die Befragten akzeptieren die alljährliche Flaute zwar als unausweichlichen Bestandteil des Händlerdaseins und bereiten sich zielstrebig auf das Frühjahrsgeschäft vor. Doch allzuviel versprechen sie sich nicht von den kommenden Monaten: Zumindest erwarten die Systemhäuser im anstehenden Quartal nur eine

marginale Umsatzsteigerung von gut zwei Prozentpunkten, was dennoch gegenüber dem Vorjahresmonat einem Plus von knapp zehn Prozentpunkten entsprechen würde. Wesentliche Geschäftsimpulse versprechen sich die Systemhäuser von der zunehmenden Nachfrage nach Intranet-Lösungen sowie Serviceverträgen.

IT-Umsatzentwicklung der Computershops

Wider den allgemeinen Trend befinden sich die Computershops - im Gegensatz zu anderen IT-Handelskollegen - derzeit im Aufwärtstrend und realisierten im Februar eine leichte Umsatzsteigerung von knapp drei Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Nach den Verlusten im vergangenen Jahr wirkt den Befragten zufolge eine noch so minimale Steigerung wie eine erfrischende Brise in den Verkaufssegeln der Computershops.

In diesem Sinne schnuppern die Befragten bereits Frühlingsluft und rechnen in den kommenden drei Monaten mit einem Umsatzanstieg von gut zwei Prozentpunkten, was allerdings vor dem Hintergrund des erfahrungsgemäß starken Frühjahrsgeschäfts keineswegs als Umsatzboom zu bezeichnen ist.

IT-Umsatzentwicklung der Bürovollsortimenter

Mit rückläufigen Umsätzen sahen sich im Februar die Bürohändler/-vollsortimenter konfrontiert. Immerhin mußten sie im Vergleich zum Vormonat ein gewaltiges Minus von knapp neun Prozentpunkte verkraften, was jedoch um fast drei Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau liegt.

Zuversichtlich blicken die Bürohändler dem anstehenden Frühjahrs-geschäft entgegen, welches durch das CeBIT-basierte Consumer-Interesse einen höheren Gang einlegen soll. Bis Mai rechnen die Bürohändler mit einer Umsatzsteigerung von fast acht Prozentpunkten gegenüber Februar 1997, was einem Plus von knapp fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresergebnis entsprechen würde.

Umsatz je Mitarbeiter der IT-Handelssegmente

Die Untersuchung des Umsatzes pro Mitarbeiter zeigt wieder einmal, daß den hardwareorientierten Handelssegmenten hier die Führungsposition zukommt. Mit einer geringen Belegschaft lassen sich beispielsweise bei den Computershops sowie den Kauf-/Versandhäusern höhere "Pro-Kopf-Umsätze" erzielen als bei den software- und auch beratungsintensiven Systemhäusern je möglich ist.

Im Februar konnten von allen Segmenten lediglich die Computershops eine leichte Steigerung ihrer Mitarbeiterumsätze um 1.000 Mark realisieren, was der allgemeinen Umsatzentwicklung entspricht.