Führungskräfte: Viel reden, wenig handeln

18.08.2006
Hewitt-Studie: High-Potentials müssen motiviert werden.
Bild: photocase.com
Foto:

Selbst die Besten der Besten erbringen nur dann Spitzenleistungen, wenn ihr direkter Vorgesetzter sie dazu motiviert. Jedoch sind viele der so genannten High-Potentials unzufrieden mit der Leistung ihrer Personalverantwortlichen. Sie vergeben wesentlich schlechtere Noten für deren Führungskompetenz, als sich die Führungskräfte selber geben. Der größte Vorwurf an die Weisungsbefugten: Sie reden viel und handeln wenig. Während viele Unternehmen bereits spezielle High-Potential-Programme installiert haben, bleibt der Einsatz der Führungskräfte für eine optimale Nutzung der Programme mangelhaft.

Dies sind Ergebnisse der Studie "Taking Your Talent Pulse: How Motivated Is Your Top Talent to Deliver Top Performance 2006", durchgeführt von der Managementberatung Hewitt Associates.

Schlüsselfaktor für Spitzenleistung: Gute Karrierechancen

Im Rahmen der Studie wurden Leistungsanreize ermittelt, die High-Potentials über einen längeren Zeitraum zu Höchstleistungen anhalten. Gerade die besten Mitarbeiter im Team benötigen angemessene und transparente Aufstiegsmöglichkeiten. Sie können nur dann langfristig an das Unternehmen gebunden werden, wenn neue Herausforderungen zeitnah und nicht erst nach einigen Jahren geboten werden. Für die Weiterentwicklung und Beförderung ihrer Mitarbeiter sollten sich maßgeblich die direkten Vorgesetzten verantwortlich fühlen.

Angemessene Vergütung motiviert

Vergütung ist für High-Potentials der zweitwichtigste Motivationsfaktor. Die befragten Top-Talente fühlen sich nicht zwingend unterbezahlt. Sie erachten ihre Entlohnung als eine Form der Wertschätzung ihrer Person und Leistung und bemängeln ein oftmals fehlendes Zusammenspiel von Vergütung und erbrachter Leistung. "Effektiv wirkende Vergütungssysteme berücksichtigen die Wechselwirkung von Leistung, Unternehmenserfolg und Vergütung. Richtig eingesetzte Vergütung bietet Mitarbeitern langfristig Leistungsanreize und ist ein Motor für Spitzenleistungen," sagt Piotr Bednarczuk, Geschäftsführer von Hewitt Associates in Deutschland.

Work-Life-Balance fördert den Arbeitseinsatz

Top-Talente schätzen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit und legen ein Augenmerk auf die Stunden ihrer Freizeit, die sie für ihren beruflichen Erfolg opfern. Darüber hinaus ist es den High-Potentials wichtig, flexibel und frei zu entscheiden, wie und wann ihre Arbeit erledigt sein soll. High Potentials arbeiten viel und erbringen überdurchschnittliche Leistungen. Jedoch fordern sie von Ihren Führungskräften, gute Arbeitsergebnisse und Produktivität zu honorieren, nicht jedoch die geleistete Arbeitszeit. (mf)