Fujitsu Siemens "Consumers": Angriff im Penny-Markt

19.12.2002
Nach zweijähriger Abwesenheit steigt Fujitsu Siemens Computers (FSC) wieder in den Lebensmittelhandel ein. Der Anteil der Food-Discounter am PC-Absatz im Privatkundensegment ist inzwischen so groß geworden, dass FSC diesen Vertriebskanal nicht mehr länger ignorieren will. Ob der PC-Hersteller mit dieser Kampagne aber auch Geld verdienen wird, ist fraglich.

Rund zehn Millionen Flugblätter, jedes vier Seiten stark, werden in den nächs-ten Wochen inner- und außerhalb der etwa 2.800 Filialen des Lebensmitteldiscounters Penny verteilt. Diese Flugblätter sind der Angriff von PC-Hersteller Fujitsu Siemens im Food-Bereich. Der deutsche PC-Bauer will sich im Consumer-Segment nicht länger von den B-Brands die Butter vom Brot nehmen lassen. "Der Anteil der Lebensmittelmärkte am PC-Consumer-Markt liegt in Deutschland mittlerweile bei 23 Prozent. Die Akzeptanz dieses Vertriebskanals beim Verbraucher ist zu groß, als dass wir ihn noch länger ignorieren können", sagt FSC-Consumer-Chef Sascha Hancke gegenüber ComputerPartner.

In der dritten Kalenderwoche 2003 werden die Produkte im Penny-Markt zu haben sein. Im Zentrum des Angebots stehen ein Desktop-PC (Scaleo 600x) mit 24 Monaten Vor-Ort-Service, ein Notebook (Amilo A 7600) mit 24 Monaten Abholservice sowie ein 15-Zoll-TFT-Bildschirm (CTM 5005) mit 36 Monaten Vor-Ort-Austauschservice. Außerdem im Angebot: eine Lautsprecheranlage ("Soundbird"), ein USB-Modem ("Connectbird"), eine optische Maus ("Touchbird"), ein USB-Speicher ("Memorybird") sowie das Multifunktionsgerät X72 von Kooperationspartner Lexmark. Zu den Preisen will FSC-Manager Hancke heute noch nichts sagen. Er hält aber einen Preis von über 1.000 Euro für einen Desktop-PC im Food-Bereich für "nicht mehr zeitgemäß".

Bereits vor Weihnachten sollen erste Exemplare des Flyers verteilt werden, allerdings ohne Preisangaben. "Viele bekommen Geld zu Weihnachten geschenkt. Denen wollen wir bereits heute signalisieren, dass der Penny-Markt und wir Anfang des Jahres mit einem attraktiven Angebot kommen, auf das es sich zu warten lohnt", sagt FSC-Manager Hancke. Er rechnet sich ganz gute Chancen beim Verbraucher aus. "Wir sind der einzige A-Brand-Hersteller im Food-Bereich", streicht er heraus.

Wie viele Geräte er mit dieser Ak-tion an den Mann bringen kann, sagt er freilich nicht. Und ob sich das Geschäft für FSC profitabel gestalten lässt, hängt ganz wesentlich davon ab, ob die Bad Homburger von der Stückzahlen her richtig kalkuliert haben. Als sich FSC vor zwei Jahren aus dem Lebensmittelhandel verabschiedete, lag der Grund für diese Entscheidung darin, dass die Zahlen so rot waren wie der Ketchup in Regalen.

Um die FSC-Vertriebspartner aus dem Retail-Kanal bei Laune zu halten, verspricht Hancke ihnen Maschinen, mit denen sie gegen das Penny-Markt-Angebot bestehen können. Allerdings kommen diese Geräte erst zwei Wochen später. Dennoch ist Hancke überzeugt: "Unsere Penny-Markt-Aktion ist eine Werbung für unsere sonstigen Vertriebspartner." (sic)

www.fujitsu-siemens.de

www.penny-markt.de

(Lesen Sie dazu auch den Offenen Brief auf Seite 3).