Engpässe und doch Verluste

Hersteller wollen Netbook-Panel-Preise anheben

24.09.2010
Nachdem es bei Netbook-Panels zu ersten Engpässen gekommen ist, streben einige LCD-Hersteller höhere Preise an, zumal diese schon fast bei Kostenlevel angelangt sind. Tablet-PC- und iPad-Panels versprechen weit mehr Profit.

Nachdem es bei Netbook-Panels zu ersten Engpässen gekommen ist, streben einige LCD-Hersteller höhere Preise an, zumal diese schon fast bei Kostenlevel angelangt sind. Tablet-PC-Panels versprechen weit mehr Profit und sind daher neben anderen margenträchtigeren Produkten die neue Stoßrichtung, wie "Digitimes" berichtet.

Das iPad frisst sich nicht nur in den Laptop-, sondern auch schon in den Netbook-Markt.

Apples iPad hat die Netbook-Verkaufszahlen gedämpft, ist aber offenbar ganz nach dem Geschmack der Panel-Hersteller, weil sie mit den Panels noch Geld verdienen können, während sie bei Netbook- und Notebook-Panels teilweise schon draufzahlen. Schon Anfang des Jahres gab es erste Warnungen, dass das iPad die Netbook-Verkäufe hemmen könnte.

Hauptlieferanten für das iPad sind Samsung Electronics und LG Display. Beide koreanischen Hersteller haben im Segment 12 Zoll und kleiner (inklusive Netbook- und iPad-Panels) noch zugelegt. Samsungs Verkäufe dieser kleineren Notebook-Panels haben sich von Mai auf August von 650.000 auf 1,25 Millionen Stück nahezu verdoppelt.

Da Taiwans Panel-Hersteller bei dem iPad bisher leer ausgehen, leiden sie besonders unter der sinkenden Nachfrage nach 12-Zoll- und kleineren Panels.

Die Verkäufe von AU Optronics (AUO) sind dem Vernehmen nach von über einer Million Stück im Monat auf 700.000 Stück im August nach unten gegangen, die von Chimei Innolux (CMI) von 600.000 im Mai auf 350.000 im August. Allerdings ist CMI, wohl auch aufgrund der familiären Bande mit Apple-Produktionspartner Foxconn, als weiterer iPad-Panel-Lieferant aufgenommen worden.

Aktuell liegen die Preise für Netbook-Panels mit 10 Zoll bei 30 US-Dollar, mit 11,6 Zoll bei 40 Dollar das Stück. Das deckt wie gesagt kaum die Produktionskosten und ist den Panel-Herstellern zufolge ein Minusgeschäft.

Da auch kaum noch Luft nach unten bestehe, versuchen die Player bei den Systemherstellern höhere Preise durchzudrücken, doch die konnten sich noch nicht dazu durchringen, dem zuzustimmen, zumal die Preise für LCD-TV- und Monitor-Panels weiter sinken, wie sie argumentieren.

Es wird erwartet, dass 2010 ohne iPad und Co. zwischen 39 und 43 Millionen Netbooks verkauft werden. 2011 soll der Markt mit 40 Millionen Stück kaum noch in Bewegung sein. Der für Tablet-PCs (inklusive iPad) soll sich dagegen verdoppeln: von 15 Millionen Stück in diesem Jahr auf 30 Millionen im kommenden Jahr. (kh)