OpenScape Office

HiPath 3000 öffnet sich für Unified Communications

25.05.2009 von Thomas Hafen
Mit Hilfe eines Software-Upgrades macht Siemens Enterprise Communications die TK-Anlage "HiPath 3000" fit für Unified Communications und Collaboration.

Mit "OpenScape Office" adressiert Siemens Enterprise Communications kleine und mittlere Unternehmen mit zehn bis mehreren hundert Mitarbeitern, die bereits/noch immer eine Hipath 3000 nutzen. Die Hipath 3000 verfügt über eine hohe installierte Basis: Nach Angaben des Herstellers wurden weltweit eine halbe Million dieser Anlagen verkauft, davon über 150.000 in Deutschland.

Wer bereits eine HiPath 3000 einsetzt, kann diese mit einem Software-Update auf Version 8 fit für die Zusammenarbeit mit OpenScape machen. Anders als bei der IP-Lösung wird das UC-System nicht integriert, sondern separat auf einem Linux-Server installiert. Die Hardware-Voraussetzungen sind laut Hersteller gering und vor allem von den Anforderungen des Kunden an Verfügbarkeit und Leistung des Systems abhängig. Im Lieferumfang der Lösung ist eine Suse-Betriebssystemlizenz enthalten. Eine Installationsroutine, die zunächst das Betriebssystem und dann die Unified-Communications-Umgebung installiert, soll Händlern ohne große Linux-Erfahrung die Inbetriebnahme erleichtern.

Leistungsumfang ähnelt OpenOffice ME

"OpenScape Office" umfasst neben typischen UC-Funktionen wie Präsenzmanagement auch ein Contact-Center-Modul.
Foto: xyz xyz

Der Leistungsumfang von OpenScape Office entspricht im Wesentlichen dem der OpenOffice-ME-Version. Zentraler Bestandteil ist das Präsenz-Management. Es informiert unter anderem einen Anrufer darüber, ob der gewünschte Gesprächspartner in einem Meeting, im Home Office, auf Dienstreise oder im Urlaub ist. Für verschiedene Abwesenheitstypen lassen sich Regeln einrichten, nach denen Telefonate aufs Handy, den Anschluss eines Kollegen oder die Mailbox weitergeleitet werden können. Über ein optionales Plug-in kann das Präsenz-Managament direkt über den Kalender von Microsoft Outlook gesteuert werden.

Praktisch ist auch die so genannte "Call-Me"-Funktion. Sie erlaubt es, vom Hotel oder vom Heimarbeitsplatz aus Anrufe zu tätigen, ohne dass am abgehenden Anschluss Kosten anfallen. Dazu initiiert der Mitarbeiter über die "myPortal" genannte Benutzeroberfläche den Anruf. Die Zentrale baut darauf hin zunächst die Verbindung zur angegebenen Rufnummer im Hotel oder im Home Office des Nutzers auf und stellt diesen dann zum gewünschten Gesprächspartner durch.

Optionales Contact-Center-Modul

Im Unterschied zu OpenOffice ME bietet die HiPath-3000-Version von OpenScape ein optionales Contact-Center-Modul. Es ermöglicht den Aufbau und die Integration eines Call-Centers in die Unified-Communications-Umgebung, ergänzt um die Anbindung von Fax und E-Mail als Kommunikationswege. Diese lassen sich wie Anrufe behandeln, also priorisieren, in Warteschleifen einbinden oder bestimmten Agenten zuordnen.

Call-Center-Mitarbeiter können über die Präsenzfunktion erkennen, ob ein Gesprächspartner - beispielsweise ein Experte für ein vorliegendes Kundenproblem - verfügbar ist oder ob er eine Vertretung aktiviert hat. Je nach eingerichteter Weiterleitungsregel kann ein Teilnehmer auch dann über seine Büro-Durchwahl erreicht werden, wenn er auf Reisen ist oder sich im Home Office befindet. Die Contact-Center-Funktion ist für bis zu 64 Agenten ausgelegt. Als typisches Einsatzszenario sieht der Anbieter aber Call-Center-Umgebungen mit 10 bis 20 Mitarbeitern. Das Contact-Center-Modul wird Ende 2009 auch für OpenOffice ME zur Verfügung stehen.

Zur Integration in bestehende Kommunikationsumgebungen stehen drei Clients zur Verfügung. Der im Lieferumfang enthaltene Java-Client funktioniert theoretisch mit allen Kommunikations-Plattformen und java-fähigen Betriebssystemen. Ein Einsatz unter Mac OS X wird vom Hersteller allerdings nicht empfohlen. Für die Integration in Outlook gibt es wie bereits erwähnt ein optionales Plug-in. Der dritte Client namens "myAgent", ist für die Zusammenarbeit mit dem Contact-Center-Modul gedacht. Ein Client für Mobiltelefone ist ebenfalls verfügbar. Nach wie vor werden allerdings nur Blackberry-Endgeräte und Nokia-Handys aus der E-Series unterstützt. Weder Windows-Mobile-Smartphones noch das Apple iPhone lassen sich einbinden.

Ab sofort verfügbar

Das HiPath-3000-Update und die OpenScape-Office-Lösung sind in Deutschland ab sofort über die Distributoren Komsa, NT plus und Partners in Europe verfügbar. Die Listenpreise setzen sich wie folgt zusammen: Das Software-Update der HiPath 3000 auf Version 8 kostet 800 Euro, das Basispaket OpenScape Office inklusive zehn Nutzer-Lizenzen und einer IP-Gateway-Karte ist für 2.000 Euro zu haben. Ohne das Gateway, das einen Anschluss der TDM-basierten Anlage an ein LAN ermöglicht, kostet das Basispaket 1.000 Euro. Jede weitere Lizenz schlägt mit 99 Euro zu Buche. Das Outlook-Plug-in kostet je Anwender ebenfalls 99 Euro. Die Contact-Center-Basis-Lizenz ist für 1.500 Euro zu haben und enthält vier Agenten-Lizenzen. Jeder weitere Contact-Center-Client kostet 550 Euro.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterzeitschrift Channelpartner.