Landgericht München

HP siegt im Druckkopf-Streit gegen Memjet

01.02.2016 von Armin Weiler
HP darf wieder Drucker mit einer umstrittenen Druckkopftechnologie vertreiben. Eine durch den Konkurrenten Memjet erwirkte einstweilige Verfügung wurde vom Landgericht München aufgehoben.

Bei HP wird man wohl erleichtert aufatmen: Vergangenen November hatte der Druckkopfhersteller Memjet vor dem Landgericht München eine einstweilige Verfügung erwirkt. Der HP-Druckkopf HP 841 verletze das von Memjet gehaltene Patent EP 1 292 451, so der Vorwurf der Memjet-Experten. Nun hat das Landgericht München I die einstweilige Verfügung einkassiert.

Das Landgericht München I sieht beim Druckkopf HP 841 keine Verletzung von Memjet-Patenten.
Foto: Screenshot HP White Paper

Wie das Online-Portal ITespresso berichtet, sieht das Landgericht keine Verletzung der Memjet-Patente durch den von HP in den Großformatdruckern der PageWide-XL-Reihe eingesetzten Druckkopf.

Das Bauteil arbeitet nach der sogenannten "Wasserfalltechnologie". Der über die ganze Druckbreite angebrachte Druckkopf ermöglicht so eine hohe Druckgeschwindigkeit. HP nenn diese Technologe "PageWide Technology".

Auch Händler betroffen

Für die Händler hatte die einstweilige Verfügung auch negative Folgen, da die entsprechenden Produkte zunächst nicht mehr vertrieben werden durften. Der Münchner Bürospezialist Kaut-Bullinger hat die entsprechenden Maschinen in seinem Showroom in Taufkirchen stehen. "Jetzt können wir wieder richtig Gas geben", freut sich Jürgen Krug, Key Account Manager bei dem Büro-Systemhaus.

Laut Krug habe es durchaus Verunsicherung auf Kundenseite gegeben. Er äußert dabei den Verdacht, dass die HP-Konkurrenz die Patentstreitigkeiten instrumentalisiert hat, um die HP-Produkte zu diskreditieren und die eigenen Geräte in den Vordergrund zu rücken. "Zum Glück haben wir dadurch kein Geschäft verloren", erklärt der Key Account Manager.

Die Entscheidung ist auch deshalb für die PageWide-Händler wichtig, da nun der neue Drucker der Reihe, der PageWide XL4000, zur Auslieferung ansteht.

Ganz ausgestanden ist die Sache allerdings noch nicht: Auch in den USA hat Memjet beim United States District Court for the Southern District of California gegen HP geklagt. Das Verfahren läuft noch.

Die reichweitenstärksten Tintenstrahldrucker (Auswahl)
Epson WF-R8590DTWF
Mit dem Replaceable Ink Pack System (RIPS) bietet Epson die reichweitenstärksten Tintenstrahldrucker im Office-Umfeld.
Epson WF-R5690DTWF
Die Geräte WF-R8590DTWF, WF-R5690DTWF sowie WF-5190DTW kommen laut Epson auf 75.000 Schwarzweiß-Seiten.
Epson WF-5190DTW
Die Füllmenge der entsprechenden Schwarzpatrone beträgt 1.520,2 Milliliter. Über den Preis macht Epson keine Angaben, die Geräte werden nur in einem MPS-Modell vertrieben.
Brother HL-S7000DN
Der HL-S7000DN von Brother ist ein reines Schwarzweiß-Gerät. Mit einer Tintenfüllung schafft der Drucker 30.000 Seiten.
HP PageWide Enterprise Color 556dn
Mit der HP 981Y Schwarz-Patrone mit sehr hoher Reichweite für 178,49 Euro kommt der HP PageWide Enterprise Color 556dn auf bis zu 20.000 Seiten. Die entsprechenden Farbpatronen schaffen bis zu 16.000 Seiten, kosten aber auch über 220 Euro.
HP PageWide Enterprise Color Flow MFP 586z
Auch der HP PageWide Enterprise Color Flow MFP 586z lässt sich mit der HP 981-Patronen für 20.000 Seiten in Schwarzweiß oder 16.000 Seiten in Farbe bestücken.
Ricoh Aficio SG K3100DN
Ricoh gibt die Reichweite des Schwarzweiß-Druckers Aficio SG K3100DN mit 10.000 Seiten an. Anstelle von Tinte kommt ein Gel zum Einsatz, das Druckverfahren ist jedoch vergleichbar.
HP PageWide Pro 452dw
Für 136,99 Euro kann der HP PageWide Pro 452dw mit der HP 973X Schwarz-Patrone für 10.000 Seiten ausgestattet werden. Die Farbpatronen sind auf 7.000 Seiten ausgelegt.
HP PageWide Pro 477dw
Die Multifunktionsvariante HP PageWide Pro 477dw arbeitet mit denselben Patronen wie der HP PageWide Pro 452dw und kann daher auch bis zu 10.000 Seiten mit der Schwarzpatrone für hohe Reichweite drucken.
HP PageWide 377dw
HP gibt die Reichweite der 913A-Schwarz-Patrone für den PageWide 377dw mit 3.500 Seiten an. Sie kostet 92,99 Euro.
Brother MFC-J6930DW
Brandneu auf dem Markt ist das Multifunktionsgerät MFC-J6930DW von Brother. Mit der Schwarzpatrone LC-3219XLBK für 42,99 Euro druckt das Gerät 3.000 Seiten.
Canon Maxify MB5350
Die Geräte der Maxify MB5350-Reihe können mit einer Schwarzpatrone mit bis 2.500 Seiten Reichweite bestückt werden. Im Multipack kostet sie unter 30 Euro.
Canon Maxify MB5050
Der Canon Maxify MB5050 schluckt dieselben Patronen wie der MB5350. Neben der Reichweite von 2.500 SW-Seiten kommen die Geräte auf rund 1.500 Seiten im Farbdruck.
Ricoh SG 3120B SFNw
Das SG 3120B SFNw von Ricoh leistet 2.500 Seiten im Schwarzweiß-Druck und lässt sich sogar unabhängig vom Stromnetz per Akku betreiben.
Brother MFC-J6920DW
Die Schwarzpatrone des MFC-J6920DW von Brother hat eine Reichweite von 2.400 Seiten zum Stückpreis von 36,99 Euro (UVP). Die Farbpatronen kommen auf 1.200 Seiten und kosten jeweils 22,99 Euro. Mittelfristig wird das Produkt durch den neuen MFC-J6930DW abgelöst.
Brother MFC-J5720DW
Das 4-in-1-Business-Ink-Multifuntkionsgerät MFC-J5720DW lässt sich mit einer Schwarpatrone für rund 2.400 Seiten zum UVP von 35,99 Euro bestücken.