10 geniale Surf-Tricks

Im Netz Zeit sparen

02.01.2009 von Tim Kaufmann
Nutzwert und Zeitersparnis stehen im Vordergrund dieser Kniffe fürs Web. Greifen Sie schneller auf Informationen zu, finden Sie neue spannende Websites und archivieren Sie nützliche Daten dauerhaft auf Festplatte.

Ob Internet Explorer, Opera oder Firefox – auch der modernste Browser bekommt wichtige Probleme, die jeden Web-Surfer nerven, nicht wirklich in den Griff. Die Suche nach interessanten Web-Seiten kostet zu viel Zeit, nützliche Bookmarks liegen immer auf dem falschen Rechner, und nicht einmal das Speichern von WebSeiten auf Festplatte ist sauber gelöst. Wir stellen Ihnen praktische Online-Dienste und Hilfsprogramme vor, mit denen Sie das Heft jetzt selbst in die Hand nehmen.

Über Klicks auf der Schaltfläche mit dem Daumen teilen Sie Stumble upon mit, wie Ihnen die Website gefällt.

1. An interessante Sites rankommen
Täglich erscheinen Tausende neue Seiten im Netz, und Stumble Upon trennt die Spreu vom Weizen. Der Online-Dienst macht sich dabei ein einfaches Prinzip zunutze: Bei der Registrierung Ihres kostenlosen Benutzerkontos geben Sie einfach die Themen an, die Sie interessieren, zum Beispiel „Literatur“, „Windows“ und „Alternative Rock“. Anhand dieser Auswahl führt Stumble Upon Sie zu interessanten Websites, Blogs, Fotos und Videos, die andere Nutzer mit ähnlichen Interessen gesammelt haben. Über eine Trainingsfunktion teilen Sie Stumble Upon mit, ob Ihnen eine empfohlene Seite auch wirklich gefällt. Dadurch werden die Empfehlungen des Dienstes mit der Zeit immer präziser.
Nach der Registrierung installieren Sie die Stumble-Upon-Werkzeugleiste in Ihrem Browser, die für Firefox und Internet Explorer zur Verfügung steht und sich nach dem Login auf der Stumble-Upon-Website herunterladen lässt. Die Installation schließen Sie mit einem Neustart des Browsers ab. Anschließend klicken Sie im Internet Explorer auf „Start Stumbling“, in Firefox auf „Sign-In“, um sich mit Ihren Zugangsdaten anzumelden. Ein Klick auf die „Start Stumbling“-Schaltfläche der Werkzeugleiste führt Sie zur Kategorieauswahl. Sobald Sie diese hinter sich gebracht haben, bringt Sie jeder Klick auf „Stumble!“ zu einer neuen interessanten Seite.

2. Schneller googeln
Firefox bringt eine nützliche Funktion mit, dank der Sie beliebige Suchmaschinen direkt aus der Adresszeile heraus abfragen können. Schon mit einem taufrisch installierten Firefox können Sie ein Stichwort an die Suchmaschine senden, in dem Sie statt einer Web-Adresse einfach
g Stichwort
in das Adressfeld eingeben. Und das lässt sich noch ausbauen. Öffnen Sie zum Beispiel Wikipedia, geben Sie als Stichwort „test“ in das Suchfeld ein und klicken Sie auf „Suchen“. Wenn die Antwortseite im Browser erscheint, fügen Sie ein Lesezeichen dafür hinzu und klicken auf „Lesezeichen, Lesezeichen verwalten“. Markieren Sie das neue Lesezeichen und klicken unten auf „Mehr“. Den Namen ersetzen Sie durch „Wikipedia Suche“, und als Schlüsselwort geben Sie ein „w“ für „Wikipedia“ ein. Im Adressfeld des Lesezeichens ersetzen Sie das Stichwort „test“ durch „%s“ und schließen den Lesezeichen-Manager danach. Mit
w Stichwort
durchsuchen Sie die Wikipedia künftig viel schneller. Auf die gleiche Weise können Sie weitere Suchkürzel anlegen, beispielsweise für Amazon, Ebay oder www.geizhals.at/de. Nutzer des Internet Explorers kommen durch Installation der Software Suche Total in den Genuss einer vergleichbaren Funktion.

Automatischer Lesezeichenabgleich mit der Erweiterung Foxmarks.

3. Bookmarks immer dabei
Am Desktop-PC, am Notebook, zu Hause, im Büro oder bei Freunden: Gesurft wird überall. Entsprechend flexibel muss sich auch die Bookmark-Sammlung zeigen, schließlich sollen die wichtigen Lesezeichen Sie am besten überall hin begleiten. Am einfachsten geht das mit Opera, genauer gesagt: über den Eintrag „Opera synchronisieren“ im „Datei“-Menü des Browsers. Ein kostenloses Benutzerkonto für Operas Myopera-Community vorausgesetzt, speichert Opera die Lesezeichen auf den Servern des Browser-Herstellers. Dort stehen sie Ihnen auch auf anderen mit Opera ausgestatteten PCs und per Opera Mini sogar auf dem Handy zur Verfügung, sofern Sie sich dort ebenfalls mit demselben Myopera-Benutzerkonto anmelden.
Es gibt aber auch Alternativen zu Opera. Firefox-Fans nutzen die Erweiterung Foxmarks, die nach demselben Prinzip funktioniert wie der Abgleich über Myopera. Ist Firefox gerade mal nicht greifbar, dann gelangen Sie über die Foxmarks-Site an Ihre Lesezeichen. Unter mobile.foxmarks finden Sie eine abgespeckte Version der Website, die auch auf Handys funktioniert. Das Gegenstück zu Foxmarks für den Internet Explorer heißt Zink Mo und gleicht Favoriten zwischen mehreren Rechnern ebenfalls online ab.

4. Bookmarks fehlerfrei weitergeben
Web-Adressen, die Sie per Mail verschicken, können die Empfänger regelmäßig nicht öffnen, obwohl die Seiten auf Ihrem Rechner einwandfrei aufgehen. Die Ursache dafür ist immer dieselbe: Ihr Mail-Client bricht besonders lange URLs auf mehrere Zeilen um. Klickt der Empfänger die Web-Adresse an, dann schickt sein Mailprogramm nur die erste Zeile der URL an den Browser, der mit der unvollständigen Adresse natürlich nichts anfangen kann. Eine Lösung finden Sie unter der Adresse von snipurl. Über die Zwischenablage kopieren Sie die Originaladresse in das Feld „Lange URL“ und klicken auf „Snip it!“. So gelangen Sie an eine Snip-URL-Adresse, die auf die Originalseite zeigt, aber deutlich kürzer ist. Mit „Kopieren“ befördern Sie die kurze Adresse zurück in die Zwischenablage und von dort aus in beliebige andere Programme.
Wenn Sie Snip-URL regelmäßig verwenden lohnt es sich, das Snip-URL-Bookmarklet zu installieren. Den entsprechenden Link finden Sie im Abschnitt „Werkzeug“ am unteren Rand der Homepage. Ziehen Sie ihn bei gedrückter linker Maustaste auf die Lesezeichen-Symbolleiste Ihres Browsers. Ein Klick auf das so erzeugte Bookmarklet übergibt die Web-Adresse jeder beliebigen Webseite direkt an Snip-URL – ganz ohne Umweg über die Zwischenablage.

Surf-Tricks 5-7

Mit Dropbox große Daten versenden.

5. Große Dateien verschicken
Per Mail lässt sich viel erledigen, doch als Schwertransport eignet sich die elektronische Post nicht. Zum Versand großer Dateien verwenden Sie am besten Dropbox. Die kostenlose Software richtet auf einen neuen Ordner „My Dropbox“ in Ihren „Eigenen Dateien“ ein, dessen Inhalt automatisch auf Amazons S3-Servern gespeichert wird. Sie können Unterordner für den gemeinsamen Dateizugriff mit anderen Dropbox-Nutzern freigeben und spezielle Download-Adressen erzeugen, unter denen auch Besucher ohne Dropbox-Konto an die Dateien gelangen. Installieren Sie Dropbox auf mehreren Ihrer Rechner, wird der Inhalt des Online-Ordners automatisch synchronisiert. Die Rechner müssen dazu nicht gleichzeitig eingeschaltet sein, denn Up- und Download erfolgen stets über die Amazon-Server.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt die gesamte Kommunikation verschlüsselt. Ein Schmankerl gibt es für Fotofreunde. Per Dropbox synchronisierte Bilder stehen ohne weitere Handgriffe als Online-Galerie bereit. Ein Dropbox-Konto mit 2 GB Speicherplatz ist kostenlos. Wer mehr Platz benötigt, kann demnächst für eine monatliche Gebühr von 10 US-Dollar satte 50 GB anmieten.

Mit der kostenlosen Nosquint-Erweiterung für Firefox bereiten Sie zu kleinen Schriften ein dauerhaftes Ende.

6. Zu kleine Schrift vergrößern
Ihre Lieblings-Website nervt Sie mit einer Schriftgröße, die für bequemes Lesen viel zu klein ist? Jeder aktuelle Browser stellt eine Zoom-Funktion bereit, mit der Sie die gesamte Website in mehreren Stufen vergrößern können. Am bequemsten geht das mit dem Mausrädchen. Aktivieren Sie das Browser-Fenster, halten Sie die

<Strg>
-Taste fest und drehen Sie dabei das Rad nach oben. Schon vergrößert der Browser die Darstellung. Drehen Sie das Rad nach unten, um die Ansicht wieder zu verkleinern.
Auch Fans von Tastenkombinationen kommen auf ihre Kosten. Mit
<Strg>-<+>
beziehungsweise
<Strg>-<->
steuern Sie die Vergrößerung und über
<STRG>+<0>
stellen Sie die ursprüngliche Größe wieder her. Firefox-Nutzer werden besonders gut versorgt. Die Erweiterung Nosquint merkt sich für jede besuchte Website die zuletzt eingestellte Vergrößerungsstufe und aktiviert diese automatisch beim nächsten Besuch wieder. Zusätzlich spendiert sie dem Browser zwei Schaltflächen zum Vergrößern und Verkleinern, die Sie über „Ansicht, Symbolleisten, Anpassen“ erreichen und einfach per Drag & Drop in die Navigationsleiste ziehen.

7. Websites beobachten
Sicher öffnen Sie oft dieselben Sites, um neue Mails, Börsenkurse, Wetternachrichten oder Sportberichte abzurufen. Internet Explorer 8 bietet mit Webslices eine effektive Lösung. Ein Webslice ist ein Schnipsel einer Web-Seite, den IE 8 automatisch auf Neuigkeiten überwacht. Das funktioniert zum Beispiel mit Ebay, wo Sie den Kopfbereich einer Auktion als Webslice speichern. Geht ein neues Gebot ein, informiert Sie der IE automatisch. Ein Klick auf den Webslice-Eintrag in der Werkzeugleiste des Browsers bringt den Schnipsel auf den Bildschirm. Grundsätzlich funktioniert das Ausschneiden von Webslices mit jeder Website. Zum Beispiel bei ebay hat der Webmaster aber dafür gesorgt, dass die Schnipselei besonders handlich vonstatten geht. Hier finden Sie eine Übersicht für Webslices optimierter Seiten. Firefox-Nutzer bringen ihrem Browser den Umgang mit Webslices über die kostenlose Erweiterung Webchunks bei.

Surf-Tricks 8-10

8. Web-Inhalte einfach speichern
Nicht alles, was man im Web findet, lässt sich sinnvoll über ein Bookmark speichern. Wer für einen Aufsatz, einen Vortrag oder ein anderes größeres Projekt online recherchiert, der will Notizen und nicht nur URLs sichern. Evernote ist das ideale Programm für diesen Zweck. Die Software richtet ein Notizbuch auf Ihrem Rechner ein, in das Sie Texte und Bilder aus verschiedenen Browsern per Mausklick kopieren können. Dabei wird auch die jeweilige Web-Adresse mit im Notizbuch gespeichert, so dass Sie jederzeit zur Quelle einer Notiz zurückkehren können. Jede Notiz lässt sich über die Zuordnung von Stichwörtern kategorisieren und außerdem über die Suchfunktion rasch wiederfinden. Die Suchfunktion findet Stichwörter nicht nur im Text, sondern auch in mit Evernote notierten Bildern.
Dezentrales Arbeiten erleichtert Evernote wie Foxmarks und Dropbox per Online-Synchronisation. Auf Ihre Notizen können Sie nicht nur über die Evernote-Software, sondern auch per Browser und vom Handy aus zugreifen. Schon mit einem kostenlosen Benutzerkonto können Sie 40 MB Notizen pro Monat in Evernote hinterlegen, was für mehrere Hundert Web-Seiten reicht. Ein Kontingent von 500 MB berechnet Evernote mit monatlich 5 US-Dollar.

9. News schneller lesen
Nachrichten lesen die meisten Surfer so: Spiegel Online, Tagesschau oder eine andere News-Seite öffnen und dann mal gucken, was es Neues gibt. Mit dieser Methode finden Sie aber nur die Nachrichten, die während Ihres Besuchs gerade auf der Startseite stehen – und die ändern sich ständig. Oder Sie müssen die übrigen interessanten Meldungen von Hand aus den Unterseiten heraussuchen, was zu viel Zeit kostet.
Die Alternative zum regelmäßigen Besuch einzelner News-Seiten und Blogs heißt Webfeeds. In einer solchen Datei stellen immer mehr Websites – auch die der PC-WELT – ihre neuesten Meldungen in chronologischer Reihenfolge zum Download bereit. Die Web-Adressen interessanter Feeds tragen Sie in ein Feedreader-Tool ein. Dieses lädt dann regelmäßig alle neuen Meldungen herunter und präsentiert sie in einer übersichtlichen Liste. Aus dieser wählen Sie die Nachrichten aus, die Sie interessieren, und das Tool lädt die zugehörige Originalseite.
Ein empfehlenswerter Feedreader ist Feeddemon. Er bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Erscheinungsbild an eigene Bedürfnisse anzupassen, lässt Sie Feeds in Ordnern verwalten und stellt eine Suchfunktion zur Verfügung. Wenn Sie keine Software installieren oder von verschiedenen Rechnern auf Feeds zugreifen möchten, empfiehlt sich der Einsatz eines Web-basierten Feedreaders, zum Beispiel Google Reader oder Bloglines.

Mit Yahoo Pipes passen Sie den Inhalt beliebiger Feeds an Ihre Bedürfnisse an.

10. Nachrichten filtern
Wenn Sie das Lesen von Feeds noch einen Tick effizienter gestalten möchten, dann ist Yahoo Pipes genau das Richtige für Sie. Mit der Online-Anwendung können Sie den Inhalt von Feeds nach Herzenslust manipulieren, Meldungen etwa nach Stichwörtern filtern, durch Online-Dienste ins Deutsche übersetzen oder Feeds individuell miteinander kombinieren.
Die Flexibilität hat natürlich ihren Preis. Zwar ist die Nutzung von Pipes selbst kostenlos, doch Sie sollten Zeit zur Einarbeitung einplanen. Der Pipes-Editor ist in drei Bereiche unterteilt. Links finden Sie die Module genannten Funktionen, etwa zum Beispiel „Fetch Feed“ (Feed abholen), das die Meldungen eines Feeds herunterlädt und für die nächsten Schritte verfügbar macht. Die Module ziehen Sie in die große Arbeitsfläche rechts davon und verknüpfen sie über Rohre (englisch „Pipes“).
Im Debugger-Bereich unten finden Sie die Meldungen, die Ihre Pipes-Anwendung nach dem Start ausgibt. Diese sind eine Hilfe bei der Suche nach Fehlern, die am Anfang fast unvermeidlich sind. Die Arbeit mit Pipes beginnt nur selten von null an. Fast immer gibt es schon eine von einem anderen Nutzer entwickelte Anwendung, die in etwa den gesuchten Zweck erfüllt. Pipes lädt ausdrücklich dazu ein, die Scripts anderer Nutzer zu kopieren und die Vorlage einfach an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. pcwelt/(bw)