IM Top 2007: SMB-Handel auf Kurs

14.05.2007
Rund 3.200 Besucher folgten dem Ruf Ingram Micros zur achten Hausmesse "IMTop" nach Poing bei München. Passend zum Motto "Regatta" stellte der Vorstand einen neuen Kurs vor.

Von Alexander Roth

Auf einer Veranstaltung wie der IMTop, der Hausmesse des Branchenriesen Ingram Micro, gibt es immer eine Menge Neues zu erfahren. Kein Wunder, die sowieso schon große Messe (letztes Jahr 3.000 Besucher) wächst immer weiter wächst: Am 10. Mai fanden sich im Messezentrum in Poing bei München diesmal die Rekordzahl von rund 3.200 Besuchern (davon 2.500 Fachhändler) und 160 Hersteller ein, um sich rege untereinander auszutauschen.

Die drei Ingram Micro-Kapitäne: Robert Beck, Marcus Adä, Gerhard Schulz (v.l.n.r.).

Und wenn die halbe Branche schon unter dem eigenen Dach versammelt ist, lässt es sich Ingram Micro natürlich nicht nehmen, gleich eine ganze Menge an handfesten wie strategischen Neuheiten aufzuzeigen:

Der Distributor berichtete etwa von dem eigenen CRM-Tool, von dem hauptsächlich die Fachhändler profitieren sollen, einem deutlich vereinfachten Anmeldevorgang für Neukunden sowie einer neuen Funktion im Online-System, die genauen Einblick über den jeweiligen Bestellablauf bietet (siehe Kasten rechts).

Erwartungen an den Handel verändern sich

Ingram-Micro-Vorstand Gerhard Schulz betonte im Gespräch mit ChannelPartner am Rande der Veranstaltung, worauf es dem Distributor im Geschäft mit kleineren Systemhäusern und regionalen Fachhändlern in Zukunft ankommt: "Der Bedarf der Endkunden ändert sich zunehmend. Während Fachhändler früher ihr Geld mit Assemblieren und PC-Service verdienen konnten, kommen heute neue Aufgaben auf sie zu: Die Integration von TK-, IT- und Office-Lösungen, Security, Storage und das digitale Heim, bislang die klassischen Themengebiete von größeren Systemhäusern."

Schulz ließ keinen Zweifel daran, dass er dabei für sein Unternehmen eine besondere Verantwortung zukommen sieht: 55 Prozent aller SMB-Händler in Deutschland haben einer GfK-Umfrage zufolge Ingram Micro als Hauptlieferant genannt, und knapp 70 Prozent von ihnen bestellen regelmäßig bei dem Dornacher Distributor - Zahlen die verpflichten, wie Schulz meint.

So habe Ingram Micro dafür gesorgt, den gesamten Fachhandel beim Aufbau neuer und individueller Kompetenzen zu unterstützen. Entsprechend habe sich sein Unternehmen zunehmend damit befasst, das aus Produkten von rund 350 Herstellern bestehende Portfolio in konkrete Lösungsfelder zusammenzufassen - und für diese entstandenen Produktfelder wiederum entsprechende Fachhandelsprogramme, Schulungen sowie Logistik-, und Marketingtools anzubieten.

Fünftes Fokusthema: Software

Auf der Messe präsentierte der Distributor mit "Value Business für Softwareprodukte" nun das fünfte Fokusthema, neben den Lösungsbereichen Unterhaltungselektronik, Mobile Lösungen, Sicherheit und Digital.

Robert Beck, Leiter Produktmanagement bei Ingram Micro, betonte, dass sich Ingram Micro nicht als Value-Added-Distributor verstehe, sondern die eigene Aufgabe darin sehe, den Fachhandel mit den "grundlegenden Informationen" zu den einzelnen Bereichen zu versorgen. Stärker denn je liege die Eigeninitiative beim Fachhändler.

Als ob sie seine Worte gehört hätten, zeigten die Messebesucher eben dieses Interesse: Besonderen Zulauf erhielten die Stände der größeren Hersteller, die zunehmend Lösungen für den SMB-Bereich anbieten, wie Trend Micro, McAfee, CA, IBM oder Novell.

Ein Blick durch die Halle ließ bei Gerhard Schulz ein Schmunzeln hervorrufen: "Die großen Systemhäuser müssen sich langsam Gedanken machen, wie sie gegen die kleinen noch bestehen können", sagte er und ließ offen, ob er es nicht auch ein bisschen ernst meinte. (aro)