Modulare Server für SMB-Unternehmen

Intels Blade-Baukasten

13.02.2008
"Heute weiß jeder, was Blades sind", sagt Intel – und macht diesen Konkurrenz. Mit standardisierten "modularen" Servern für SMB-Unternehmen.

"Heute weiß jeder, was Blades sind", sagt Intel – und macht diesen Konkurrenz. Mit standardisierten "modularen" Servern für SMB-Unternehmen. Sozusagen einem Komplett-Baukasten auf Blade-Basis.


Von dem Blade-Boom, der seit zwei Jahren auch kleinere und mittlere Unternehmen (SMB / Small & Medium sized Business oder kleinere und mittlere Unternehmen / KMU) erreicht hat, sprechen Marktforscher gerne. Schließlich bieten diese hochverdichteten x86-Rechner den Vorteil von Servern bei deutlich geringerem Platzbedarf und Administrationsaufwand, genauso aber können sie als Appliance-Rechner eingesetzt werden beziehungsweise für Standardaufgaben bei datenintensiven Anwendungen – beispielsweise Datenbanken, CRM oder Storage.

Kein Wunder also, dass Intel jetzt mit eigenen Rechnern an diesem Boom partizipieren möchte. Zwar hat das Unternehmen im September vergangenen Jahres genau jenen Unternehmensbereich verkauft, dessen Aufgabe lautete, modulare Server für die Telekommunikations-Infrastruktur zu entwickeln, doch wie Andras Schneider, Produkt Marketing-Manager für Server bei Intel, gegenüber ChannelPartner betonte, betraf das keineswegs die Abteilung EPSD (Enterprise Platform Services Division) und ihrem Angebot an modularen Servern.

Intels "modularer Server": Bis zu sechs 4-Wege-Server passen in das Chassis. Links davon die 14 Storage-Einschübe.

Diese bringt Intel jetzt, nachdem es rund fünf Millionen Dollar in deren Entwicklung investiert hat, in den SMB-Markt. Als "White box", so dass kleinere Server-Anbieter (OEMs) sie konfigurieren und mit den Boards ihrer Wahl ausrüsten können, und über den indirekten Kanal. Auf jeden Fall in Konkurrenz zu Blade-Servern.

Anders als bei Blade-Servern handelt es sich bei diesen Servern um einen marketinggerecht benannte "Datencenter in der Box". Diese Benennung basiert darauf, dass Intel die Hardware als "Komplettsystem" (Schneider) anbietet. Dafür packt das Unternehmen in einem sechs Höheneinheiten einnehmenden Chassis maximal sechs Vier-Wege-Server (Xeon-Prozessoren), bis zu 14 Storageplatten und ein Management-Modul (in- und out-band), zwei GB-Ethernet-Switches, die sowohl für die interne IP-Kommunikation der Module dienen als auch für den Anschluss an das Firmennetz, eine gemeinsame Management-Konsole und eine Menge nicht lautlose Lüfter zusammen. Gewicht dieser Konfiguration: um die 90 Kilo, also kaum für das Bürozimmer geeignet, wie Schneider sagt.

Das modular aufgebaute System, das laut dem Manager zusammen mit IBM entwickelt wurde, soll die Kunden durch seine redundant ausgelegten Komponenten, das "einfache Management" und den Preis überzeugen. Bei letzterem ist sich Intel ist sich sicher, dass das System ab drei Servern "klar billiger ist als vergleichbare Server-Anschaffungen" ist, wie Schneider unterstrich. "Der Kunde erhält für rund 5.000 Euro ein System", für das er, stellt er die Serverkomponenten – Prozessor, Netz, Lüfter, Speicher, Kabel uns so weiter – selbst zusammen," weit mehr zahlen muss", wirbt der Manager.

Zudem bekomme der Kunde eine Lösung, die auf den sogenannten SSI-Spezifikationen (Server Systems Infrastructure) beruhe. Diese legen herstellerübergreifend für Blade-Server fest, welche Boards, welche Gehäuse und welche Stromversorgungs-Komponenten verwendet werden sollen. Dazu Schneider: "Wir haben keine Insellösung gebaut, sondern eine offene." Weshalb die modularen Server einfach zu warten seien. "Sie haben einen Hardware-Stack und eine Management-Lösung, und sie haben bei allen Komponenten die Gewissheit, sie jederzeit gegen standardkonforme Komponenten austauschen zu können."

SMB-Motor indirekter Kanal

Für den indirekten Kanal, über den der Vertrieb laufe, heiße das: "Er kann dieses System konfigurieren, wie der Kunde es aktuell wünscht. Er kann nachkonfigurieren, also skalieren, und er kann um das System herum Dienstleistungen, etwa Remote-Wartung und –Updates, anbieten."

So bieten beispielsweise Intel-Partner wie die Server-Anbieter Thomas Krenn oder Transtec seit Mitte Januar diese Lösung an, und weitere Partner werden hinzukommen. "Das Angebot ist ausdrücklich für Systemhäuser, VARs und kleinere Server-Anbieter bestimmt", fasst Schneider zusammen.

Dass Intel damit gegen vergleichbare Angeboten der Blade-Marktführer HP (BladeSystem c3000) und IBM (BladeCenter S) konkurriert, stört den Marketier nicht. Im Gegenteil: Er hofft von der Blade-Welle mitgetragen zu werden. "Heute weiß jeder, was Blades sind. Unser Angebot erweitert Blades um die Komponenten, die sie zu einem vollwertigen Datencenter machen."