Januar-Umsatz: Aller Anfang ist schwer

03.06.1998

MÜNCHEN: Wieder einmal reiht sich der erste Monat eines Jahres nahtlos in die schlechte Bilanz vergangener Jahre ein. Der Gesamtumsatz aller 168 von TechConsult im Auftrag von ComputerPartner befragten Fachhändler lag nur um knapp ein Prozent über dem Umsatz im Januar 1997. Systemhäuser und Bürovollsortimenter mußten im Vergleich zum Vorjahr sogar Umsatzeinbußen hinnehmen. Computershops lagen mit 2,2 Prozent Umsatzsteigerung gut im Rennen.

Umsatzentwicklung im IT-Handel

Wie erwartet mußten die deutschen IT-Händler im Januar massive Umsatzeinbrüche einstecken, die das positive Weihnachtsgeschäft fast wieder vergessen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich der Umsatz nur um einen knappen Prozentpunkt.

Diese negative Entwicklung schlägt sich auch auf die Prognosen der Händler für das kommende Frühjahr nieder. Sie erwarten kaum Veränderungen hinsichtlich ihres erwirtschafteten Umsatzes und rechnen bis April mit einem geringen Umsatzplus von nur einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch die tatsächliche Umsatzveränderung der letzten drei Monate - minus 1,5 Prozent - ist deutlich schlechter ausgefallen, als die Händler dies noch im November vermutet haben. Damals erwarteten sie einen Umsatzanstieg bis Januar 1998 von acht Prozent.

Umsatzentwicklung im Monatsvergleich

Die fetten Umsatzmonate der zweiten Hälfte 1997 sind vorbei. Während von September bis Dezember 1997 noch alle Zeichen auf (Umsatz-)Plus standen, läßt ein Umsatzrückgang von 15 Prozent im Januar ein beträchtliches Loch in den Kassen der Händler zurück. Bleibt abzuwarten, wann sich der Umsatz wieder positiv gegenüber dem Vormonat entwickelt.

Umsatzentwicklung der Systemhäuser

Traditionell verzeichnen die Systemhäuser aufgrund ihrer Kundenstruktur im Januar erhebliche Umsatzeinbußen. So mußten sie im Vergleich zum Dezember 1997 einen Umsatzrückgang von über 16 Prozentpunkten verschmerzen, was gleichzeitig einen geringen Umsatzverlust von 0,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat Januar 1997 bedeutet. Sie prognostizieren einen weiteren Umsatzrückgang von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahresniveau und für die nächsten drei Monate.

Im November 1997 hingegen waren die Systemhäuser noch optimistisch gestimmt. Sie glaubten, einen Umsatzanstieg von fast acht Prozent bis Januar 1998 realisieren zu können. Tatsächlich mußten sie jedoch einen Rückgang von 8,5 Prozent hinnehmen.

Umsatzentwicklung der Computershops

Die Computershops konnten als einziger IT-Handelszweig dem diesjährigen Januargeschäft noch etwas Positives abgewinnen. So verzeichneten sie im vergangenen Monat einen Umsatzanstieg von 2,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat, mußten aber ein enttäuschendes Minus von über 23 Prozentpunkten im Vergleich zum Dezember 1997 bekanntgeben. Auch die tatsächliche Umsatzveränderung von November 1997 bis Januar 1998 fiel allein bei den Computershops mit einem Plus von knapp sechs Prozent positiv aus, wenngleich sie einen Umsatzanstieg von 15,2 Prozent vorhergesehen hatten. Die Prognosen bis April 1998 sehen dagegen auch bei den Computershops pessimistisch aus. Für das anstehende Frühjahrsgeschäft erwarten sie einen Umsatzrückgang von 3,3 Prozentpunkten. Der Umsatz würde dann um einen Prozentpunkt unter dem Vorjahresniveau liegen.

Umsatzentwicklung im Bürohandel

Positiv in die Zukunft blicken dagegen die Bürohändler. Sie rechnen im ersten Quartal 1998 mit einem Umsatzplus von 6,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr, was eine Steigerung des Umsatzes von acht Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat Dezember 1997 bedeutet. Enttäuscht sind sie jedoch auch über das Januar-Geschäft.

Gegenüber Dezember 1997 sank ihr Umsatz um 17,5 Prozentpunkte, im Vergleich zum Vorjahr ging er um 1,8 Prozentpunkte zurück.

Die schon vorsichtig vorausgesagte Umsatzveränderung von plus 1,7 Prozent bis zum Januar 1998 konnte nicht erreicht werden. Tatsächlich stellte sich ein Umsatzrückgang von knapp einem Prozent ein.

Umsatz je Mitarbeiter der IT-Handelssegmente

Der negativen Umsatzentwicklung im deutschen IT-Handel im Januar 1998 folgend sind auch die "Pro-Kopf-Umsätze" der Mitarbeiter im Vergleich zu Dezember 1997 gefallen. Sie konnten gerade noch das Vorjahresniveau halten. Dabei fielen die realisierten Umsätze der Mitarbeiter innerhalb der befragten Segmente durchaus unterschiedlich aus. Einzig die Systemhäuser erlebten - verglichen mit dem Vorjahresmonat - einen Rückgang von 2.000 Mark, alle anderen konnten ihre "Pro-Kopf-Umsätze" erhöhen - am deutlichsten die Kauf- und Versandhäuser mit einem Plus von 9.000 Mark.

Verglichen mit dem Vormonat Dezember 1997 sank der Pro-Kopf-Umsatz im gesamten IT-Handel um 5.000 Mark.

*Die Grafik zeigt die Chronologie der Umsatzentwicklung der letzten Monate. Sie gibt jeweils die Umsatzveränderung im Vergleich zum Vormonat an.