Auf der großen Partnerkonferenz in Hannover sollen die Fachhandelspartner von Konica Minolta auf die neue Vertriebsstruktur, die ab dem 1. April umgesetzt wird, eingeschworen werden. "Sie ist nicht wie jede Konferenz", weiß Konica Minolta-Direktor Günther Schnitzler. Die Partnerversammlung sei "ein besonderer Baustein" in der strategischen Neuausrichtung des Konzerns.
Knapp 200 Partnerunternehmen sind nach Hannover gekommen, um sich über die veränderten Rahmenbedingungen bei Konica Minolta zu informieren. Allerdings werden aus dem ursprünglichen IT-Kanal nicht mehr viel übrig bleiben: Während nahezu alle Partner aus dem Büromaschinenumfeld an Bord bleiben, das sind über 180, werden nur rund 30 IT-Händler weiterhin von Konica Minolta beliefert. Dies schlägt sich auch in der internen Personalpolitik nieder: Auf den Charts mit der neuen Organisationsstruktur waren keine ehemaligen Druckermitarbeiter zu sehen. Manche Kollegen, wie beispielsweise Druckerchef Oliver Herbrich wurden ja bereits freigestellt. Schnitzler sieht aber keine Benachteiligung des IT-Kanals: "Wettbewerbssituationen zwischen Händlern oder zwischen Direktvertrieb und Händlern gab es auch schon früher", meint der Direktor. Das habe sich nicht großartig geändert. Man werde mit den passenden Händlern zusammenarbeiten, wenn diese "es wollen", bekräftigt er. Wesentlich für Schnitzler ist dabei die Konzentration auf das B2B- und Lösungsgeschäft.
Verunsicherung bei den Partnern
Die Unruhe, die unter Händlern und Distributoren entstanden ist, sieht Schnitzler gelassen: "Was bei uns an Klagen angekommen ist, war nur eine handvoll", sagt er. Wichtig sei gewesen, die Beteiligten möglichst frühzeitig zu informieren.
Allerdings konnte die Konferenz bisher die Verunsicherung auf Fachhandelsseite nicht ausräumen. "Wir haben keine Ahnung, wie es nun weitergehen soll", meint ein Fachhändler. Auch was die künftige Produktpolitik betrifft, herrscht Unklarheit. Die aus der Distribution durchgesickerte Information, dass die "PagePro"- und "Magicolor"-Brands eingestellt werden sollen, wurde von Schnitzler dementiert. Es werde weiterhin Drucker unter diesen Labels geben, zumindest für die nächsten drei bis fünf Jahre. Dass allerding ein Sub-Brand sterben könne, will Schnitzler nicht ausschließen. Ungeachtet dessen werde es aber weiterhin Konica Minolta-Printer geben. Auf der Partnerkonferenz sind allerdings nur BizHub-Geräte zu sehen und auch anwesende Händler bestätigten die Informationen, dass nach dem Abverkauf der noch vorhandenen Magicolor- und PagePro-Geräte nur noch BizHub-Produkte erhältlich sein sollen. Hier hat Konica Minolta die große Chance vertan, die Unsicherheiten auf Fachhandelsseite zu beseitigen.
Schnitzler ist jedoch optimistisch, dass zu erwartende Rückgänge im Druckerverkauf schnell aufgefangen werden können. Bis Anfang 2012 haben wir den Wegfall kompensiert", kündigt er an. (awe)