Service-Angebot an Endkunden

Lenovo will nicht Konkurrent der Händler sein

04.04.2018 von Armin Weiler
Auf dem Partner-Kick-Off in München hat Lenovo mit Elan seine Systemhaus- und Fachhandelspartner auf das neue Geschäftsjahr eingeschworen. Doch es gibt auch noch Baustellen im Konzern.

Es gehört wohl zum Ritual, dass Hersteller auf ihren Partnerveranstaltungen zunächst einmal ihre Erfolge loben. Warum auch nicht, wenn es etwas zum Loben gibt. Das hebt die Stimmung. In diese Kerbe schlägt auch Lenovo-PC-Chef Mirco Krebs. "Wir wollen bei PCs Marktführer bleiben und unsere Position ausbauen", gibt er die Marschroute vor.

Die neue Data-Center-Vetriebschefin bei Lenovo, Sabine Hammer, verspricht den Partnern bei Endkundenservices eine saubere Vorgehensweise.

Wem Lenovo dies zu verdanken hat, ist den Verantwortlichen klar: "Unser Geschäft geht zu 96 bis 97 Prozent über den Channel", betont Krebs. Viel geht dabei auf das Konto der Notebook-Erfolgsserie ThinkPad. Bei stationären PCs und Workstations sehen die Verantwortlichen noch Nachholbedarf.

Channel-Chef Bernhard Fauser hat sich die Verbesserung der Partnerbetreuung auf die Fahnen geschrieben. Als Beispiele nennt er den weiterentwickelten Produktkonfigurator sowie ein optimiertes Projekt-handling. Im nächsten Schritt soll nun das Bonifizierungssystem stärker am Erfolg der Partner ausgerichtet werden. Dabei will Fauser nicht nur Umsätze, sondern auch fachliche Leistungen der Reseller belohnen. Zudem will Lenovo härter gegen den Missbrauch von zu Projektpreisen bezogenen, aber in andere Kanäle verkauften Produkten, vorgehen.

Lenovo Partner-Kick-Off 2018

Volles Haus beim Lenovo Partner-Kick-Off in München.

Moderatorin Ilka Groenwold führt charmant durch das Tagungsprogramm.
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Mirco Krebs und Dieter Stehle informieren über die Neuheiten aus dem Hause Lenovo.

Channel-Chef Bernhard Fauser ist wie immer für die Lieferverfügbarkeit zuständig: Hier versorgt er die Partner mit Snacks aus der Fahrradrikscha.

Bei dem umfangreichen Tagungsprogramm nehmen die Händler gerne einen kleinen Happen zwischendurch.

Lenovo ist sichtlich stolz auf die Auszeichnung "Channel Excellence Award" in der Kategorie Server, die von ChannelPartner in Zusammenarbeit mit der GfK verliehen wurde.

Die neue Channel-Direktorin für den Bereich Data Center, Sabine Hammer, stellt sich den Partnern vor.

Ohne Qualifizierung kein Partnerstatus

Nachdem Lenovo Mitte 2017 den Vertrieb von PCs und Data Center getrennt hat, wurde das Data-Cetner-Team ausgebaut. Die neue, von Also gekommene Channel Direktorin Sabine Hammer leitet nun ein Team mit rund 20 Mitarbeitern.

Auf gewisse Vorbehalte bei den Resellern stoßen dabei Lenovo-Dienstleistungen für Endkunden. "Wir wollen beim Service nicht der Wettbewerber unserer Partner sein", betont Hammer. Allerdings wolle man Services "als Modul" für die Partner anbieten, die diese Leistungen nicht selbst erbringen können oder wollen. Die Data-Center-Vertriebschefin verweist dabei auch auf die Möglichkeit für Partner, sich selbst als Service-Partner zu qualifizieren. Servicequalität und das entsprechende Qualitätsmanagement werde laut Hammer "extrem hoch" gehalten. Sollte sich dennoch ein Servicevorfall oder eine Unzufriedenheit daraus ergeben, verspricht sie den Partnern "sehr starke" Unterstützung. "Jeder Servicevorfall, der an uns herangetragen wird, wird von meinem Team und mir nachverfolgt", verspricht sie. Dafür sei es aber notwendig, dass sich Partner immer gleich melden und nicht erst deutlich später.

Hammer hat sich zudem eine bessere Performance im Mid-Market-Segment, die Neuaufstellung des Enterprise Sales, überarbeitet Zertifizierungen sowie eine Verbesserung operativer Tools vorgenommen.

Lenovo Partner-Kick-Off 2018

Im Münchner Kesselhaus lässt es Lenovo mit seinen Systemhaus- und Fachhandelspartnern ordentlich kesseln.

Die Vertriebschefs Bernhard Fauser und Sabine Hammer stoßen auf ihre treuen Fachhandelspartner an.

Notebooks ist ihr Geschäft: Oliver Ahrens (Notebooksbilliger.de) und Marco Gieren (Lenovo).

Für reichlich Nachschub ist gesorgt!

Ingo Gaßmann (Lenovo) und Chi-Mai Bach (Bechtle) lassen den Abend im Kesselhaus gemütlich ausklingen.

Musikalische Untermalung.

Seit Jörg Brünig (rechts) von Fujitsu zu Bytec gewechselt ist, fällt es Stefan Engel (Lenovo) wesentlich leichter, mit ihm Geschäfte zu machen.

Da bekommt der Ausdruck "Tischdame" eine ganz neue Bedeutung.

Erst bei den ChannelPartner Channel Excellence Awards, nun bei Lenovo: Gewohnt charmant moderierte Ilka Groenewold die Veranstaltung. Darüber freut sich auch Georg Albrecht (Lenovo).

Wer will, kann sich mit Hilfe des interaktiven VR-Spiels "Star Wars: Jedi Challenges" einmal in die Rolle des Yedi-Ritters versetzen.

Mirco Krebs und Lars Henkel (beide Lenovo).

Ein Karikaturist rückt mit Hilfe eine Lenovo-Yoga-Books die Partner mit spitzer Feder ins rechte Licht.

Die KI Systemgefährten aus Bielefeld: Christian Lippert, Marco Fleer und Jan Kamps.

Wer tagsüber hart arbeitet, darf abends auch gut feiern: Jost Otten (Atrios), Peter Straube (Bürotec M. Giese) und Holger Kern (Atrios).

Manöverkritik nach dem inhaltlichen Teil: Dieter Stehle und Volker Fassbender (beide Lenovo) sind äußerst zufrieden.

Jörg Sinell (links) und Mike Czichowsky (rechts, beide Sinell EDV & Zubehör) haben ihren Lieblingsvertriebler Bernhard Fauser (Lenovo) in die Mitte genommen.

Sabine Hammer (Lenovo) mit Ralph Dohm (Computacenter).

Dieter Stehle, General Manager Datacenter Group Central Region, unterstreicht die Bedeutung von Zertifizierungen: "Ohne Qualifizierung kein Partnerstatus", bringt er es auf den Punkt. Nur so könne man dauerhaft Qualität sichern. Dass es auf Partnerseite dabei seiner Meinung nach noch Nachholbedarf gibt, daraus macht Stehle keinen Hehl: "Unsere Education Programme könnten Sie noch besser nutzen", schreib er den anwesenden Fachhandels- und Systemhausvertretern ins Stammbuch.

Mehr VR- und AR-Lösungen anbieten

Lenovo belässt es aber auf der Partnerkonferenz nicht nur bei einer Zustandsbeschreibung. Der Konzern gibt auch einen Ausblick, woran man arbeitet. So will man im Data-Center-Bereich die ganze Bandbreite vom klassischen Server über Converges und Hyper Converged bis hin zu komplett virtualisierter Software-Definened:Infrastructure anbieten. Dabei setzt man auf der Software-Seite auf offene Plattformen, um nicht von vorne herein gewisse Lösungen auszuschließen.

Im PC- und Workstaion-Segment arbeitet Lenovo an neuen VR- und AR-Lösungen. Dafür ist der Hersteller Kooperationen mit Spezialisten eingegangen.