Unternehmensumbau

Lexmark verabschiedet sich von Consumer-Tintenstrahlern

22.03.2012 von Armin Weiler
Druckerhersteller Lexmark zieht sich nach und nach aus dem Geschäft mit privaten Endkunden zurück. Parallel dazu wird das Lösungsportfolio ausgebaut, auch durch millionenschwere Zukäufe von Software-Unternehmen.
Michael Lang, Director Channel & Retail DACH und Jörg Klinkhammer, Leiter Marketing bei Lexmark, erläutern den Wandel des Druckerherstellers.

Druckerhersteller Lexmark zieht sich nach und nach aus dem Geschäft mit privaten Endkunden zurück. Parallel dazu wird das Lösungsportfolio ausgebaut, auch durch millionenschwere Zukäufe von Software-Unternehmen.

So hat der Druckerhersteller aus Lexington im US-Bundesstaat Kentucky erst Anfang März für rund 150 Millionen Dollar sich mit dem in Luxemburg ansässigen Unternehmens BDGB Enterprise verstärkt. Dazu gehört auch die US-Tochter Brainware. Dabei geht es vor allem um das Portfolio von Content-Management- und ERP-Lösungen. Das Geschäft wird die Unternehmenstochter Perceptive Software integriert, die Lexmark bereit vor zwei Jahren gekauft hatte. Sein Kollege Michael Lang, Director Channel & Retail DACH, nennt dies "Häutungsprozess". Seiner Meinung nach findet eine Verhaltensänderung der Nutzer "weg vom Papier" statt. So habe man den Peak beim Papierverbrauch erreicht. Mit dem entsprechenden Software- und Lösungsportfolio verfolge Lexmark nun einen "informationsgetriebenen Ansatz".

Der Wandel wirkt sich auch auf das Hardware-Portfolio aus. So verabschiedet sich Lexmark von Tintenstrahldruckern für private Endkunden: "Rein Consumer-orientierte Geräte wird man bei uns nicht mehr sehen", bestätigt Marketing-Leiter Jörg Klinkhammer. Stattdessen sollen im April "richtige" Business-Tintenstraldrucker auf den Markt kommen. Diese sind laut Klinkhammer in der Ausstattung und Leistungsfähigkeit vergleichbar mit entsprechenden Laserdruckern.

Optimismus trotz Stückzahlschwund

Den Rückgang der verkauften Stückzahlen von Lexmark-Geräte erklärt Klinkhammer mit der B2B-Ausrichtung: "Wir verabschieden uns peu à peu vom Consumer-Segment und sehen den Fokus im Geschäft mit Business-Kunden", betont der Manager. So habe man bei Workgroup-Geräten "erheblich" zugelegt. "Da gibt es nicht mehr viel über uns", meint er selbstbewusst. Trotz allen Software-Engagement will der Hersteller den Hardware-Bereich nicht aus den Augen verlieren. So kündigt Lang bis Oktober insgesamt "63 neue Maschinen" an.

Der Rückzug aus dem Consumer-Geschäft bringt natürlich auch ein Wandel des Vertriebs mit sich. So verliert der Retail-Kanal an Bedeutung. Dass Lexmark bereits das MSH-Vertriebsteam aufgelöst hat, will das Unternehmen allerdings nicht bestätigen: "Die Anpassung der Aktivitäten an die globale Strategie bedeutet weder, dass Lexmark sich aus einzelnen Marktsegmenten komplett zurückzieht, noch, dass Lexmark zukünftig keine Tintenstrahl-Technologie mehr anbieten wird", heißt es dazu in einem Statement auf Anfrage von ChannelPartner.

Die bisherigen 160 "Value Print Partner" werden nun zu "Business Solution Dealer", einer bei Lexmark nun weltweit gültigen Händlerbezeichnung. Die Software-Sparte behält allerdings den eigenständigen Vertriebskanal und führt ein zweigleisiges Modell mit direktem und indirektem Vertrieb. Michael Lang will das aber nicht als Einstieg in den direkten Vertriebskanal verstanden wissen. "Wir vertreiben die Hardware weiterhin nur indirekt", verspricht er. Ausnahmen seien nur rund 50 weltweite Großkunden. (awe)

Die Lexmark-Crew freut sich auf Kunden, Händler und Distributoren...
Am schicken Bürostandort Parkstadt Schwabing im Münchener Norden befindet sich die neue Lexmark-Niederlassung.
... die Kunden, Händler und Distributoren freuen sich über die neue Lexmark-Anlaufstelle und über das Bayerische Buffet.
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Auch die Distribution zeigt Flagge: Ina Zimbelmann (Ingram) und Oliver Reiter (Systeam).
Tech Data darf auch nicht fehlen: André Schmitz, Sascha Harmuth und Anna Maria Mrkic.