Bijan Esfahani, Indirekter Vertrieb und Service, Telekom Deutschland GmbH

MagentaEins-Story konsequent fortschreiben

15.02.2016 von Ronald Wiltscheck
Seit dem 1. Februar leitet Bijan Esfahani die Abteilung "Indirekter Vertrieb und Service für Privat- und Geschäftskunden" bei der Telekom Deutschland GmbH. Wir haben ihn nach seinen Plänen für 2016 befragt.
 
  • Smart Home-Pläne der Deutschen Telekom
  • Cloud und Security auf der CeBIT
  • All-IP-Umstellung bis 2018
  • Chancen für den Fachhandel

Herr Esfahani, was dürfen die Vertriebspartner von Ihnen und der Deutschen Telekom in 2016 erwarten?

Bijan Esfahani, Telekom: Mit meiner Vorgängerin Carola Wahl an der Spitze des indirekten Vertriebs konnten wir in den vergangenen Jahren in Deutschland bedeutende Wachstumsraten sowohl im Mobilfunk- als auch im Festnetzbereich erzielen. Im Festnetzsegment haben wir gar zweistellige Wachstumsraten vorzuweisen.

Seit der IFA 2014 haben wir mit MagentaEins noch mehr Schub erhalten. MagentaEins ist unser Cross- und Up-Selling-Turbo, der auch bei der Festnetz und Entertain-Vermarktung zieht. Und klar ist auch, dieses Momentum wollen wir beibehalten und auch weiterentwickeln.



Wir werden daher - wie das auch schon den vergangenen Jahren üblich war - zahlreiche Neuerungen vorantreiben. Auch die MagentaEins-Story werden wir konsequent weiter fortschreiben. Details hierzu kann ich heute noch nicht nennen - aber seien Sie versichert, es wird für unsere Vertriebspartner ein spannendes und chancenreiches Jahr 2016.

Ebenso werden wir unser T-Partner Programm konsequent in Zusammenarbeit mit den Partnern weiterentwickeln und auch hier Neuerungen bereithalten. Das qualitative Feedback in Form der bekannten Auszeichnungen bestätigt uns in dem Kurs der letzten Jahre - wir werden weiter in diese Richtung arbeiten. Beginnen werden wir 2016 wie gewohnt mit unserer Roadshow in den Regionen, dem T-Partnergipfel 2016.

Bijan Esfahani, Leiter „Indirekter Vertrieb und Service für Privat- und Geschäftskunden“ bei der Telekom Deutschland GmbH: „Der Markt für Smart Home ist im Vergleich zum restlichen Telekommunikationsmarkt noch relativ unerschlossen.“
Foto: Deutsche Telekom

All-IP kommt 2016 so richtig in Fahrt

2015 hat die Deutsche Telekom mit dem Dauerbrenner-Thema All-IP und dem Migrationsplan bis 2018 den Markt stark polarisiert. Wie beurteilen Sie die Entwicklungen in diesem Bereich und welche Chancen räumen Sie Ihren Fachhandelspartnern ein?

Esfahani, Telekom: Wir sind auf einem sehr guten Weg und die Umstellung auf die IP-Technologie erweist sich als richtiger und konsequenter Schritt. Die Zahlen geben uns recht: Im Privatkundenmarkt haben wir mittlerweile über neun Millionen Anschlüsse umgestellt und im Geschäftskundenbereich sind es rund 250.000 Stück.

Die Geschichte der Telekom
Die Geschichte der Telekom
Aufstieg, Krisen und Skandale. Wie sich die Telekom vom verkrusteten Staatsbetrieb zum internationalen ITK-Player entwickelte.
2015
Den Sponsoring-Vertrag mit dem FC Bayern München hat die Telekom bis 2017 verlängert.
Vectoring statt Glasfaser
Den Netzausbau treibt die Telekom nicht, wie viele wünschen, vor allem mit Glasfaser voran, sondern auch mit Vectoring, einer Technologie, die mehr aus den vorhandenen Kupferadern holen soll, aber auch beim Endkunden viel Strom verbraucht.
All-IP und IPTV
Mit dem IPTV-Service Entertain bringt die Telekom eine stetig steigende Programmflut nach überall.
November 2015
Das neue Twin-Core-Rechenzentrum der Telekom in Biere realisiert mit seinem unweit gelegenen Zwilling eine hochsichere Public Cloud.
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Die Connected Cars, in deren Entwicklung die Telekom beträchtlich investiert, sind untereinander und stets auch mit einer (Telekom-)Cloud verbunden.
Smart Home
Mit Qivicon lassen sich alle vernetzten Systeme in Haushalten zentral steuern.
Smart City
In der mit Sensor- und M2M-Technik gespickten Smart City werden Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützt.
Innovationen sollen die ...
... Telekom endlich dauerhaft aus der Defensive bringen. Zuständig dafür: der Leiter des P&I-Bereichs, Thomas Kiessling
Timotheus Höttges, ...
... muss sich unter anderem mit Altlasten aus dem US-Markteinstieg von T-Mobile herumschlagen. Zudem steht ein großer personeller Aderlass an mehreren Standorten bevor.
Neue Frauen für den Telekom-Vorstand:
Ex-McKinsey-Beraterin Claudia Nemat übernimmt den Bereich EMEA, Ex-Hochschulchefin Marion Schick die Personalleitung.
Noch Wüstenei, ...
... bald Deutschlands größtes Rechenzentrum: Bei Magdeburg baut die Telekom neue Ressourcen fürs Cloud-Geschäft
Noch-Telekom-Boss ...
... und der inzwischen verstorbene Apple-CES Steve Jobs feiern zusammen 20 Jahre Mobilfunk, natürlich mit dem iPhone
Mit neuen Anwendungen ...
... wie Smart Meters (siehe Bild) oder Remote-Gesundheitskontrolle versucht die Telekom, noch mehr Verkehr auf die Mobilnetze zu bringen und gleichzeitig neuartige Endgeräte zu verkaufen
Zur Mobile World 2011 ...
... präsentiert die Telekom ihren ersten LTE-Stick.
2008:
Fehltritt mit Folgen – Manfred Balz tritt als erster Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance der Telekom sein Amt an.
Anja Feldmann:
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Sie erhält den Leibnitz-Preis für ihre Konzepte eines Internet 2.
2007:
Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, Ferdinand Tempel, Leiter T-City Repräsentanz und Bereichvorstand Technik T-Home Friedrich Fuß freuen sich über die Auswahl von Friedrichshafen als T-City.
2006:
Nach Kai-Uwe Ricke soll der ehemalige T-Online-Manager René Obermann Ordnung in das Telekom-Geschäft bringen.
Am 1. Januar 2005 ...
startete die LKW-Maut, an deren Realisierung T-Systems maßgeblich beteiligt war.
Von 2002 bis 2006 ...
steuerte Kai-Uwe Ricke als Telekom-Vorstand die Geschicke des Unternehmens.
2000:
Der schicke Robert T-Online wirbt für den Börsengang des gleichnamigen Telekom-Ablegers. Für die Anleger am Ende eine Pleite. Insofern wäre ein Pleitegeier wohl das bessere Symbol gewesen.
1998:
Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation – heute Bundesnetzagentur – die in diesem Gebäude in der Bonner Tulpenallee residiert, nimmt ihre Arbeit auf und sollte der Telekom noch viel Ärger bereiten.
1996:
28,50-DM-Mann (so hoch war der Aktienpreis für Privatanleger) Ron Sommer zieht als CEO den ersten Börsengang der Telekom durch.
Tim Berners Lee:
Der Erfinder des World Wide Web, das ab Anfang der 90er seinen Siegeszug antrat und auch das Geschäft der Telekom mit DSL-Anschlüssen beflügelte.
Start des D1-Netzes 1992:
Dieser Chip machte es möglich, über D1 zu telefonieren
Erst 1966 ...
wurde die letzte Handvermittlungsstelle auf automatisierten Betrieb umgestellt. Das Fräulein vom Amt starb aus.
1965:
Telefonieren auch in die USA über den Satelliten Early Bird.
1961:
Für heutige Verhältnisse gigantisch mutete das erste Telefon für das A-Netz an, das 1958 startete.
1904 ...
installierte Quante in Berlin die erste Telefonzelle
1877 ...
funktionierte in Berlin das erste Telefon, hergestellt von Siemens.

Und es geht weiter: Rund 70.000 Anschlüsse werden jede Woche auf die IP-Plattform migriert. Bis Ende 2018 wollen wir alle Anschlüsse auf IP umgeschaltet haben. Außerdem werden wir 2016 wieder Hunderte von Kommunen für Vectoring mit Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s ertüchtigen.

Für den Handel ist das eine Riesenchance. Nicht nur vergrößert sich dadurch das Potential einer werthaltigen Festnetz- und Entertain-Vermarktung, sondern es ergeben sich in Verbindung mit MagentaEins mehr Chancen fürs Up- und Cross-Seeling. Bereits 2015 haben wir die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Händler die Festnetz und Entertain-Vermarktung verinnerlicht und konsequent professionalisiert haben.

Smart Home ist DAS Topthema 2016

Bijan Esfahani, Leiter „Indirekter Vertrieb und Service für Privat- und Geschäftskunden“ bei der Telekom Deutschland GmbH: „Smart Home ist eines DER Topthemen für 2016!“
Foto: Deutsche Telekom

2015 war auch das Jahr, in dem die Telekom mit ihrem Smart-Home-Angebot an den Start ging. Obschon der Markt viel Potenzial verspricht, verhalten sich die Kunden noch zögerlich. Kommt der Markt 2016 Ihrer Meinung nach in Schwung? Und unter welchen Voraussetzungen?

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Esfahani: Mit unserem Smart Home-Ansatz haben wir die Innovationsführerschaft in diesem Marktsegment unter Beweis gestellt. Und, um Ihre Fragen zu beantworten, ja, ganz klar, Smart Home ist eines DER Topthemen für 2016. Wir sehen da neben dem eben genannten Potential im Festnetz ein weiteres, sehr großes Wachstumsfeld für unsere Partner.

Der Markt für Smart Home ist im Vergleich zum restlichen Telekommunikationsmarkt noch relativ unerschlossen und somit sehr attraktiv. Von unseren Handelspartnern erwarten wir natürlich auch, dass sie diese Zusatzchancen nutzen, und so dazu beitragen, dass Smart Home 2016 fliegen lernt.

Die Voraussetzungen für bestes Geschäft bieten wir den Partnern bereits heute zum Beispiel durch einen gelungenen Ladenbau sowie zahlreiche kommunikative Maßnahmen.
Und die produktseitige Weiterentwicklung von Smart Home treiben wir ebenso massiv voran. Kontinuierlich werden neue Partner auf unserer Plattform integriert damit unsere Kunden immer mehr Möglichkeiten haben, ihr Zuhause "smarter" zu machen.

In welchen anderen Geschäftsfeldern ist die Deutsche Telekom noch aktiv, und wo erwarten Sie weitere Impulse und Wachstumschancen für Ihre Partner?

Esfahani: Cloud und Security inklusive Virenschutzsoftware und Datensicherheit rücken ebenfalls bei uns in den Fokus. Auf der CeBIT werde wir die "Open Telekom Cloud" vorstellen; darüber hinaus haben wir erst jüngst nochmals den hohe Stellenwert unseres Security-Bereichs untermauert. Somit gibt es auch explizit für unsere Geschäftskunden-affinen Partner neue Wachstumsthemen, die neben dem klassischen TK-Geschäft für zusätzliches Momentum sorgen werden. Auch im Geschäftskundensegment bleibt es 2016 richtig spannend!