Retailer und OEM-Partner

Microsoft: Vista-Absatz steigert Gewinne bei Partnern

07.11.2007
Unternehmen profitieren von Vista, behauptet Microsoft. Sie könnten mit dem neuen Windows-Betriebssystem ihre Arbeit effizienter erledigen.
Bisher hat sich Windows Vista vor allem im Retail gut verkauft. Mitte 2008 werden die Unternehmen nachziehen, glaubt Microsoft.
Foto: Ronald Wiltscheck

Zur Markteinführung von Windows Vista Ende 2006 hat das Marktforschungsunternehmen IDC vorausgesagt, dass das Betriebssystem nach einem Jahr weltweit auf mehr als 100 Millionen PCs installiert sein wird. Ende Oktober 2007 wurden mehr als 88 Millionen Vista-Lizenzen verkauft. Auch Hardware-Partner profitieren von dem Erfolg.

Christian Eigen, Finanzvorstand des OEM-Microsoft-Partners Medion zum Vista-Absatz: "Unsere vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal zeigen deutlich, dass wir uns weiter in die richtige Richtung bewegen. Beim Verkauf von Notebooks und Desktop-PCs haben wir mit dem neuen Windows-Betriebssystem gegenüber dem Vorjahr zugelegt."

Dies gilt übrigens auch für Microsoft selbst: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat der Software-Konzern im Bereich Windows durch das neue Betriebssystem seinen Umsatz und Gewinn erhöht. Der Widows-Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008 (1. Juli bis 30. September 2007) stieg von 3,32 Milliarden auf 4,14 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis bei Windows erhöhte sich von 2,66 auf 3,37 Milliarden US-Dollar.

Unternehmenskunden in Wartestellung

"Die Nachfrage der Kunden nach Windows Vista wuchs weiterhin im zweistelligen Prozentbereich durch mehrjährige Abkommen mit Unternehmen sowie den Kauf von Premium-Editionen durch die Mehrheit der Privatnutzer", sagte Kevin Johnson, Präsident der Plattform und Service-Division bei Microsoft bei der Vorstellung der Quartalszahlen. "Die Vista Home Premium Edition ist in Deutschland mittlerweile auf mehr als 80 Prozent der im Einzelhandel verkauften Vista-Rechnern installiert", untermauert Isabell Scheuber, Geschäftsbereichsleiterin Windows Client bei der Microsoft Deutschland GmbH, die Zahlen aus den USA.

Microsoft profitierte auch von der stark gestiegenen globalen Nachfrage nach PCs. Im dritten Quartal 2007 legte der weltweite PC-Absatz im Jahresvergleich um 14,4 Prozent auf 68,5 Millionen Geräte zu, hatte die Marktforschungsfirma Gartner kürzlich berechnet. Gemäß IDC betrug das Wachstum sogar 15,5 Prozent.

"Wir sind sehr erfreut über den großen Verkaufserfolg von Windows Vista", ergänzt Scheuber. "In allen Phasen übertreffen die Vista-Verkäufe diejenigen von Windows XP. Bis Mitte 2008 werden nach unserer Einschätzung mehr als 50 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit der Umstellung auf Windows Vista begonnen haben." Zu den Pionieren in Sachen Vista gehören unter anderem B. Braun, Computacenter, Heidelberger Druckmaschinen, Biologische Heilmittel Heel GmbH, die Deutsche Bahn AG und Inveso.

Isabell Scheuber, Geschäftsbereichsleiterin Windows Client bei Microsoft Deutschland: "Bis Mitte 2008 werden nach unserer Einschätzung mehr als 50 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit der Umstellung auf Windows Vista begonnen haben."
Foto: Ronald Wiltscheck

Hans-Dieter Wysuwa, Geschäftsführer Deutschland von Fujitsu Siemens Computers (FSC), glaubt ebenfalls, dass sich Vista nun in den Unternehmen durchsetzen wird: "Bei den Geschäftskunden spüren wir, wie die anfängliche Skepsis in Bezug auf Treiberunterstützung und Kompatibilität der Anwendungen einer zunehmenden Akzeptanz weicht." Und die Abverkäufe der Vista-Desktop-PCs und -Notebooks bei Privatkunden haben sich mittlerweile positiv auf das Geschäft von FSC ausgewirkt. In der ersten Hälfte des Geschäftshalbjahre 2007/2008 hat der OEM seinen Vorsteuergewinn von vier auf 14 Millionen Euro steigern können. Wysuwa führt diesen Erfolg unter anderem auf die um 14 Prozent erhöhten Verkäufe von Notebooks zurück.

Service Pack 1 kommt Anfang 2008

Eine Zusammenfassung der Updates für das neue Microsoft-Betriebssystem bietet das Windows Vista Service Pack 1 (SP1), das voraussichtlich im ersten Quartal des Kalenderjahres 2008 verfügbar sein wird. Es enthält Verbesserungen bei Sicherheit, Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und Management. Es wird zwar keine neuen Funktionen aber einige Erweiterungen für bestehende Features biten.

Da wichtige und nützliche Updates bereits verfügbar sind, müssen Unternehmen und Privatanwender nicht auf SP1 warten, bis sie Windows Vista kaufen. Dies bestätigen die Analysten von Gartner: "Microsoft ist sehr erfahren in der Bereitstellung von Aktualisierungen über Services wie Windows Update, Microsoft Update und Automatisches Update. Daher sind Services Packs nicht mehr so wichtig wie früher. Organisationen sollten SP1 in ihren Test- und Installationsplänen berücksichtigen, aber nicht die Windows Vista-Installation auf neuen PCs deutlich hinauszögern, indem sie auf SP1 warten." (rw)