Gebührensystem geändert

Neue eBay-Regeln für Verkäufer

12.02.2008
Gravierende Änderungen beim Online-Marktplatz eBay: Ein neues Gebührenmodell und eine Änderung des Bewertungssystems sollen das Geschäft in Deutschland wieder ankurbeln.

eBay führt in Deutschland erstmals eine unterschiedliche Gebührenstruktur für private und gewerbliche Anbieter ein. Die wichtigste Neuigkeit für private Nutzer: Ab dem 20. Februar ist das Einstellen von Angeboten als Auktion mit 1 Euro Startpreis inklusive Galeriebild kostenlos. Außerdem wird die Gebührenstruktur für private Anbieter enorm vereinfacht. Ab dem 20. Februar gelten bis auf wenige Ausnahmen in allen Kategorien die gleichen Angebotsgebühren und Verkaufsprovisionen.

Die Gebühren werden stärker an die Verkaufsprovision geknüpft, so dass sich die anfallenden Kosten vor allem nach der Höhe des erzielten Verkaufspreises richten. Das allerdings schmeckt den Verkäufern gar nicht, denn sie müssen voraussichtlich tiefer in die Tasche greifen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten für die Händler: Auch für gewerbliche Verkäufer wird das Anbieten von Artikeln günstiger. In den meisten Technologie- und Lifestyle-Kategorien werden die Angebotsgebühren erheblich reduziert - und die Kosten auch hier stärker auf die Verkaufsprovision verlagert. Die Verkaufsprovision von derzeit zwei bis fünf Prozent beträgt künftig zwischen zwei und acht Prozent.

Neu ist außerdem das Prämien-Programm für PowerSeller: Durch Anbieten der sicheren Zahlungsmethode PayPal und guten Werten in der detaillierten Verkäuferbewertung können PowerSeller ihre Verkaufsprovision um bis zu 36 Prozent reduzieren.

Weitreichende Veränderungen wird eBay außerdem bei seinem Bewertungssystem einführen: So werden Artikel von Verkäufern, mit deren Leistungen Käufer in der Vergangenheit besonders unzufrieden waren oder die aus Sicht der Käufer besonders hohe Versand- und Verpackungsgebühren verlangen, weiter unten in den Suchergebnissen angezeigt. Diese Maßnahme soll die Leistung von Verkäufern, mit denen unsere Käufer besonders zufrieden sind, honorieren, sagt Dr. Stefan Groß-Selbeck, Vorsitzender der Geschäftsführung bei eBay Deutschland.

Ab voraussichtlich Juni 2008 werden außerdem Verkäufer für ihre Käufer keine neutralen oder negativen Bewertungen mehr abgeben können. Gleichzeitig werden zusätzliche Maßnahmen eingeführt, um Verkäufer vor einem Missbrauch des Bewertungssystems durch Käufer zu schützen. Bereits ab März 2008 können Mitglieder vom selben Handelspartner auch mehrfach bewertet werden, sofern die Transaktionen in verschiedenen Kalenderwochen stattfinden. "Mit den Veränderungen beim Bewertungssystem stärken wir das Vertrauen der Käufer in die Aussagekraft und Glaubwürdigkeit des Systems. Wir möchten sicherstellen, dass Käufer ihre Verkäufer auch in Zukunft ehrlich und zutreffend bewerten. Dies ist für die Zuverlässigkeit und Genauigkeit des Systems elementar wichtig", so Dr. Stefan Groß-Selbeck.

Was halten Sie von den neuen eBay-Regeln? Werden gewerbliche Anbieter dadurch tatsächlich vor "Rachebewertungen" geschützt? Ist die Verlagerung der Kosten in Richtung Verkaufsprovision wirklich fair? Sagen Sie uns Ihre Meinung! Wir freuen uns auf einen regen Austausch im CP-Forum. (mf)