Multi-Channel-Handel

Notebooksbilliger.de macht 25 Mio. Euro Ladenumsatz

05.06.2013
Doch kein Strohfeuer? Bei einem Kongress gab Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer Einblick in die Store-Strategie des Elektronikversenders – und er wusste Interessantes zu berichten.
Wie bereits bei der K5-Konferenz im vergangenen Herbst, verriet Arnd von Wedemeyer auch bei seiner Keynote auf dem Multichannel-Kongress spannende Details.
Foto: kai-thomas krause - fotografie

Als Keynote-Speaker beim EHI Multichannel Management Kongress gab Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer nun Einblick in die Store-Strategie des Elektronikversenders – und das obwohl der Online-Unternehmer Multichannel erklärtermaßen nur für ein "Strohfeuer" hält. Dabei referierte Wedemeyer interessante Erfahrungswerte aus dem stationären Geschäft: Während rund ein Drittel der Kunden im Münchner Store von Notebooksbilliger.de Online-Bestellungen abhole, handele es sich bei den restlichen zwei Dritteln um Neukunden. Damit fungiere das Store-Geschäft als wichtiger Impulsgeber für Online und steigere auch den Bekanntheitsgrad des Onlineshops.

Auch ohne explizite Multi-Channel-Strategie registriert Notebooksbilliger.de kanalübergreifende Effekte. Wie Wedemeyer in seiner Keynote erklärte, komme es bei fast jedem zweiten stationären Kunden zu einem Kaufabschluss, da bei der Klientel des Ladengeschäfts die Kaufentscheidung in der Regel bereits durch die Online-Recherche weitgehend vorgeprägt sei. Umgekehrt setzt Notebooksbilliger.de auch bei seinen eigenen Mitarbeitern auf die charakterbildende Wirkung des stationären Einzelhandels: So würden die Online-Mitarbeiter regelmäßig in den Store geschickt.

Für Aufmerksamkeit sorgte Wedemeyer mit der Zahl für das stationäre Umsatzvolumen von Notebooksbilliger.de, das 2010 seinen ersten Store in München eröffnete: Auf rund 400 Quadratmeter Ladenfläche erwirtschaftet der Elektronikversender Einnahmen in Höhe von 25 Millionen Euro. Damit dürfte Notebooksbilliger.de auch im Retail in der Spitzengruppe liegen. Zwar ist es im hochpreisigen IT-Segment deutlich leichter, hohe Quadratmeter-Umsätze zu erzielen, als beispielsweise im Food- oder Fashion-Handel. Doch mit dem nun kommunizierten Wert liegt Notebooksbilliger auf Augenhöhe mit den 6050 Dollar pro Quadratmeter, die das Fachmagazin RetailSails für die Apple Stores in den USA ermittelt hat.

Filiale in Wien kommt bald – Verzögerung in Düsseldorf

Somit verwundert es nicht, dass Notebooksbilliger.de den Ausbau des Store-Geschäfts vorantreibt. Im Interview mit ChannelPartner berichtete Firmenchef von Wedemeyer im April, dass man neben dem bereits angekündigten Ladengeschäft in Düsseldorf auch über zwei weitere Standorte verhandle. Zumindest in einem Fall scheinen die Gespräche erfolgreich verlaufen zu sein: In seiner Keynote erklärte von Wedemeyer, dass Notebooksbilliger.de auch bald in Wien einen Shop eröffnen werde. Das deutschsprachige Euro-Land Österreich steht bei deutschen Onlinehändlern offensichtlich hoch im Kurs: So betreibt Cyberport bereits eine stationäre Filiale am Wiener Westbahnhof. Laut Geschäftsbericht erzielt Notebooksbilliger.de gut fünf Prozent seines Umsatzes mit Lieferungen nach Österreich.

Weniger schnell als geplant geht es unterdessen bei den Eröffnungsarbeiten für den Notebooksbilliger-Store in Düsseldorf voran. Während von Wedemeyer im ChannelPartner-Interview noch einen Starttermin "im Frühjahr" bekräftigt hatte, sucht der Online-Händler inzwischen nach Store-Mitarbeitern für eine Eröffnung im August 2013. Der Standort des Ladengeschäfts befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Flingern an der Kreuzung Erkrather Straße / Werdener bzw. Kettwiger Straße, schräg gegenüber einer 2010 eröffneten Saturn-Filiale. (mh)

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