Philips "Vision 2010": mit nur noch drei Geschäftsbereichen den Gewinn verdoppeln

10.09.2007
Der niederländische Elektronikkonzern räumt auf: es wird nur noch die drei Geschäftsbereiche Gesundheit, Beleuchtung und Consumer Lifestyle geben. Und die sollen bis 2010 den Gewinn mehr als verdoppeln.

Im Zuge der "geschärften Strategie" wird Philips zum Jahreswechsel die bisher getrennten Geschäftsbereiche Consumer Electronics und Elektro-Hausgeräte unter dem Namen Philips Consumer Lifestyle zusammenführen.

Dabei will das Unternehmen auf die Erfolge der bisherigen Integrationsmaßnahmen aufsetzen. So wurde beispielsweise bereits vor drei Jahren das Internationalen Retail Board geschaffen. Gleichzeitig will Philips den Bereich Consumer Healthcare Solution - jetzt Home Healthcare Solutions - mit dem bisherigen Unternehmensbereich Philips Medical in der neuen Sparte Philips Healthcare zusammenführen.

CEO der neuen Sparte Consumer Lifestyle wird Andrea Ragnetti. Der 47-jährige Italiener arbeitet seit 1998 bei Philips und ist derzeit CEO Philips DAP (Elektro-Hausgeräte) und Chief Marketing Officer von Royal Philips war. Rudy Provoost, bisher CEO von Consumer Electronics, wird ab Janaur 2008 zu Philips Lighting wechseln und ab dem 1. April die Nachfolge von CEO Theo van Deursen antreten, der zu diesem Zeitpunkt in den Ruhestand geht.

Philips will seine Organisationsstruktur durch die Schaffung der drei Konzernsparten vereinfachen. Und das soll ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem wirklich markt- und verbraucherorientierten, führenden Unternehmen in den definierten Geschäftsfeldern sein.

"Nach der erfolgreichen Implementierung unserer Strategie für 2004 - 2007, sind wir auf einem guten Weg, unser Ziel zu erreichen, 2007 mehr als 7,5 Prozent EBITA zu erzielen. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, eine klare Aussage darüber zu treffen, wie wir Philips bis 2010 gestalten wollen", so Gerard Kleisterlee, Präsident und Chief Executive Officer von Philips. "Unsere Strategie für den Gesundheitsmarkt ist bereits heute verbraucherorientiert. Jetzt haben wir eine durchgängige Consumer Lifestyle-Strategie entwickelt, die die Bedürfnisse moderner, Lifestyle-orientierter Konsumenten berücksichtig. Und weil die Struktur der Strategie folgen muss, erfordert eine erfolgreiche Umsetzung eine weitere Anpassung unserer Organisation."

Durch "Vision 2010" will Philips auch beim operativen Ergebnis ein höheres Niveau erreichen. Der Konzern erwartet, bis 2010 die EBITA-Marge (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Amortisation) der bestehenden Geschäftsaktivitäten auf über zehn Prozent zu steigern.

Dies soll erreicht werden durch ein verbessertes Margenmanagement, einen höheren Beitrag der kürzlich durchgeführten Akquisitionen, einem verbesserten Produktmix und durch die Effekte der vereinfachten Struktur, die Kosteneinsparungen in einer Größenordnung von 150 bis 200 Millionen Euro bringen sollen.

Philips plant zusätzlich, zwischen 2008 und 2010 auf vergleichbarer Basis durchschnittlich mindestens sechs Prozent Umsatzzuwachs zu erzielen. Wie bereits abgekündigt, beabsichtigt das Unternehmen, bis Ende 2009 über eine Kombination von Wert schaffenden Akquisitionen und einer fortgesetzten Rückführung von Kapital an die Aktionäre eine effiziente Bilanzstruktur zu schaffen.

Mit diesen Umsatz- und EBITA-Zielen sowie mit den anhaltenden Bemühungen um eine effizientere Kapitalstruktur, erwartet Philips, den Ertrag pro Aktie in der Periode 2007 bis 2010 mehr als zu verdoppeln.

"Ich bin davon überzeugt, dass wir dadurch, dass wir unsere Organisation unter starker und erfahrener Führung auf drei Kernsparten ausrichten, unsere Geschäftsstruktur und unsere Strategie optimal in Einklang bringen. Wir sind nahe daran, das Unternehmen zu werden, das wir uns vorgestellt haben, als wir 2001 den Veränderungsprozess von Philips gestartet haben", so Gerad Kleisterlee. "Besonders die Zusammenführung von CE und DAP in eine Consumer Lifestyle Sparte wird ein Kraftzentrum schaffen, dass ganz nah am Endkunden ist. Mit tiefem Verständnis für Konsumentebedürfnisse und der erprobten Fähigkeit, wirklich innovative Produkte zu entwickeln, zu produzieren und mit höheren Margen als bisher zu vermarkten. Sie wird die Stärken beider Organisationen verbinden und es Philips zukünftig ermöglichen, Vorteile aus dem Wachstum zu erzielen, das im Konsumentengeschäft erwartet wird." (go)