3CX

Reseller-Interesse an SW-basierten TK-Anlagen steigt

24.09.2010
Software-basierte Kommunikationssysteme wie Swyxware oder Microsoft Lync (ehemals OCS) sind im Kommen - das merkt auch der hier zu Lande wenig bekannte Hersteller 3CX.

Software-basierte Kommunikationssysteme wie Swyxware oder Microsoft Lync (ehemals OCS) sind im Kommen - das merkt auch der hier zu Lande wenig bekannte Hersteller 3CX: "Wir haben jetzt insgesamt fast 500 Partner in Deutschland gewinnen können, sodass unser Reseller-Netzwerk damit um über 60 Prozent gewachsen ist", sagt Nick Galea, CEO des zypriotischen Anbieters einer ebenfalls 3CX genannten Windows-basierten TK-Anlage. Wirklich aktiv seien jedoch nur 200 Wiederverkäufer, gibt Galea zu.

Das will Galea ändern, denn auch die Zahl der installierten Systeme wächst: "2009 hatten wir in Deutschland 500 Installationen, für 2010 erwarten wir, dass wir mehr als 1.000 Systeme verkaufen".

Um die Partner zu aktivieren hat 3CX die Support-Abteilung ausgebaut und plant auch eine Erweiterung der Vertriebsmannschaft: Ziel ist eine persönlichere Betreuung der Händler: "Bisher haben unsere Distributoren Allnet, Ebertlang und Voipango dem Großteil des Reseller-Managements übernommen", sagt Galea.

Der 3CX-Chef setzt vor allem auf IT-Wiederverkäufer, auch wenn diese sich im Umgang mit der TK-Welt schwerer täten. Ein Partner, der den Einstieg in die VoIP-Telefonie sucht, ist das Systemhaus Matic-Tec aus Hamburg, das seit 2008 3CX-Produkte im Programm hat und heute Premium Partner ist. Die kostenlose Mitgliedschaft im 3CX Partnerprogramm ist dabei für das kleine Systemhaus entscheidend: "So ist es uns möglich, ohne Vorab-Investitionen in ein neues Marktsegment einzusteigen, Schritt für Schritt dort Fuß zu fassen und mit wachsendem Umsatz dann von den steigenden Margen zu profitieren", sagt Inhaber Martin Mlinski.

Das Partnerprogramm ist auf Reseller, Systemhäuser und -integratoren ausgerichtet, die Hardware, Software oder IT-Dienstleistungen anbieten. Für die Dauer ihrer Partnerschaft erhalten Reseller eine Not-for-sale-Lizenz des IP-Telefonsystems, regelmäßige kostenlose Webcast- Schulungen und Content für die eigene 3CX-Webpage. Die Zusammenarbeit mit dem Hersteller kann in unterschiedlichen Stufen erfolgen: als Partner, Premium Partner, Distributor oder OEM-Partner.

Reseller, die Partner von 3CX werden möchten, können sich unter http://www.3cx.com/partners/apply.html bewerben.

Die Software

Foto: xyz xyz

Die TK-Anlagensoftware des Herstellers, die ebenfalls 3CX heißt, läuft unter Windows und basiert auf dem offenen SIP-Standard. Zur Zielgruppe gehören vor allem kleine und mittelständische Unternehmen mit 25 bis 200 Nebenstellen.

Für kleinere Installationen genügt ein Standardserver, bei größeren können Windows-Cluster zum Einsatz kommen. Als Betriebsystem sollte eine der Windows-Server-Varianten Verwendung finden, theoretisch läuft 3CX aber auch unter XP oder Vista beziehungsweise Windows 7. Derzeit ist Version 9 auf dem Markt. Sie bietet unter anderem eine vereinfachte Administration und Bedienung. Außerdem lassen sich mehrere Anlagen standortübergreifend zusammenschalten, so dass Anwender Leistungsmerkmale wie Halten und Weiterleiten über Filialgrenzen hinweg nutzen können. Eine mandantenfähige Variante hat der Hersteller bereits 2009 angekündigt, es gibt sie aber immer noch nicht. Ohnehin hat 3CX an gehosteten Lösungen oder Managed Services kaum Interesse. "Wir verlieren nur sehr wenige Kunden an Hosting-Anbieter", sagt Galea. Noch nie sei ein Projekt mit über 50 Nebenstellen verloren gegangen.

Neben den kommerziellen Varianten von 3CX zu Preisen ab zirka 375 Euro gibt es eine kostenlose Version mit eingeschränktem Funktionsumfang. Über die Gratis-Edition lassen sich bis zu vier parallele Gespräche führen, eine Integration in Outlook oder Salesforce ist allerdings genau so wenig möglich wie die Anzeige des Präsenz-Status. Unter den etwa 1.000 Nutzern der freien Edition befinden sich einige wenige potenzielle Kunden. Galea schätzt, dass "zirka drei bis fünf Prozent" dieser Anwender für einen Umstieg auf eine kommerzielle Variante gewonnen werden könnten.

Seit kurzem gibt es eine Android-App. Mit ihr kann der Anwender VoIP-Gespräche über Smartphones führen, die auf dem Google-Betriebssystem basieren und das Mobilgerät in SIP-basierte TK-Anlagenumgebungen wie 3CX oder Asterisk integrieren. (haf)

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