Nach Ergebnis in Q2/09

SAP will mehr Marge machen

29.07.2009
Der Softwarekonzern SAP hat sein operatives Ergebnis im zweiten Quartal 2009 überraschend gesteigert und seine Margenprognose für das laufende Jahr angehoben. Wie der in Walldorf ansässige DAX-Konzern am Mittwoch mitteilte, wird nun eine operative Marge zwischen 25,5% und 27% statt 24,5 bis 25,5% erwartet. Gleichzeitig senkte SAP aber seine Einschätzung für die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse und rechnet hier für 2009 nun mit einem Rückgang zwischen 4% und 6% statt maximal 1% zum Vorjahr.

Der Softwarekonzern SAP hat sein operatives Ergebnis im zweiten Quartal 2009 überraschend gesteigert und seine Margenprognose für das laufende Jahr angehoben. Wie der in Walldorf ansässige DAX-Konzern am Mittwoch mitteilte, wird nun eine operative Marge zwischen 25,5 und 27 Prozent statt 24,5 bis 25,5 Prozent erwartet. Gleichzeitig senkte SAP aber seine Einschätzung für die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse und rechnet hier für 2009 nun mit einem Rückgang zwischen vier und sechs Prozent statt maximal ein Prozent zum Vorjahr.

Im Zeitraum April bis Juni hat SAP operativ 647 Millionen Euro verdient, verglichen mit 593 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 560 Millionen Euro gerechnet. SAP begründete die Ergebnisentwicklung mit einem "strikten" Kostenmanagement. Unter dem Strich verdiente der Konzern 423 (Vorjahr: 408) Millionen Euro , während der Gesamtumsatz um zehn Prozent auf 2,576 Milliarden Euro zurückging.

Die für Softwareunternehmen wichtigen Lizenzerlöse sanken dabei um 40 Prozent und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Einnahmen aus dem Verkauf von Lizenzen sind deswegen wichtig, da sie sich in künftigen konstanten Wartungsumsätzen niederschlagen.

SAP hat seit dem Kollaps von Lehman Brothers im September 2008 mit dem gedrosselten Investitionswillen von Unternehmen zu kämpfen und als Folge umfangreiche Sparmaßnahmen eingeleitet. Den größten Einschnitt stellt dabei der Abbau von rund 3.000 Stellen im laufenden Jahr dar - hierfür hatte SAP ursprünglich Kosten zwischen 200 und 300 Millionen Euro veranschlagt. Nach Unternehmensangaben wird nun ein Wert von 200 Millionen Euro erwartet.

Apotheker vorsichtig optimistisch

"Die Cost-Saving-Story ist voll intakt", sagte Stephan Wittwer, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Allerdings sei die neue Annahme für die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse etwas enttäuschend. Thomas Becker von der Commerzbank verweist mit Blick auf die positive Überraschung beim operativen Ergebnis im zweiten Quartal auch auf die niedrigen Restruktrierungskosten.

Diese lagen in der Periode bei lediglich fünf Millionen Euro, nachdem 160 Millionen Euro bereits im ersten Quartal verbucht worden waren. Insgesamt ist damit laut SAP bereits eine Reduzierung um 2.800 Stellen abgedeckt.

Bislang hatte das Unternehmen für 2009 damit gerechnet, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceumsätze, also im Wesentlichen Lizenz- und Wartungserlöse, zum Vorjahr stabil bleiben bzw. maximal um ein Prozent sinken, während bei der operativen Marge ein Rückgang auf 24,5 bis 25,5 Prozent in Aussicht gestellt worden war. Einige Analysten hatten bereits erwartet, dass SAP den Margenausblick erhöhen wird.

SAP-Chef Léo Apotheker: "Kunden schauen optimistischer in die Zukunft"
Foto: SAP

"Obwohl das Geschäftsumfeld nach wie vor schwierig ist, lässt sich die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte nun etwas besser einschätzen", erklärte Vorstandssprecher Léo Apotheker. Seiner Einschätzung nach zeigen sich erste Silberstreifen am Horizont: "Die Kunden schauen etwas optimistischer in die Zukunft", sagte Apotheker

SAP legt bei seinem Ausblick um Wechselkurseinflüsse bereinigte Non-GAAP-Zahlen zugrunde. Diese beinhalten auch bestimmte Umsätze der zugekauften Gesellschaft Business Objects, die SAP nach US-GAAP nicht in voller Höhe ausweisen darf. Daneben sind sie bereinigt um akquisitionsbedingte Aufwendungen. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern auf dieser Basis eine operative Marge von 28,4 Prozent. Die Kosten für den Stellenabbau sind in dem Ausblick für 2009 bereits enthalten. (Dow Jones/rw)