Security-Gipfel in Tirol: Phion mit Infinigate

23.05.2007
Der österreichische Sicherheitsspezialist Phion lud vergangene Woche zur „Gipfelkonferenz“ in das hochgelegene Tiroler Alpbach. Auf der Agenda gab es auch Platz für Channel-News.

Knapp 400 Besucher aus der deutschen und österreichischen IT-Security-Branche folgten vergangene Woche dem Ruf von Phion in den Tiroler Bergort Alpbach.

Vor anheimelnder Kulisse: Die "Gipfelkonferenz" von Phion im Tiroler Alpbach.


Es war nicht nur die attraktive Region, die die enorme Teilnehmerzahl anzog: Hersteller hatte wie schon im Vorjahr, als etwa 350 Personen kamen, die Agenda mit prominenten Gastrednern und informativen Technikpräsentationen bespickt.


Dabei richtete sich Phion, dessen Portfolio sich mittlerweile von Connectivity-Lösungen bis hin zu Endpoint-Security-Produkten erstreckt, wie vor allem an Reseller: Alleine aus Deutschland, wo das Unternehmen seine Lösungen über rund 30 autorisierte Systemhäuser vertreibt, kamen etwa 100 Channelpartner angereist.

Ein Lächeln für den Distivertrag: Phion-Chef Wieland Alge, Infinigate-Chef Michael Bechtold und Phion-Partnerchef Michael Zajusch (v.l.n.r.).

Eine der wichtigsten News für sie: Phion wird seine Lösungen neben der Taufkirchner Ektakom wieder über einen zweiten deutschen Distributionspartner vertreiben, nachdem ihr voriger Vertriebspartner Esesix im Herbst vergangenen Jahres Konkurs ging. Das „auserwählte“ neue Unternehmen ist Infinigate: Der VAD aus Oberhaching führt ab sofort das gesamte Portfolio von Phion in Deutschland und Österreich. Infinigate-Geschäftsführer Andreas Bechtold kam persönlich angereist, um sich dem Hersteller und anwesenden Wiederverkäufern vorzustellen.

Für Phion ist das neue Distributionsabkommen „von weitreichender Bedeutung“, betonte Phion-Geschäftsführer und Gründer Wieland Alge gegenüber ChannelPartner. Es sei „höchste Zeit“ gewesen, die deutschen Vertriebskanäle auszubauen, betont Alge mit Hinweis auf das rasante Wachstum seines Unternehmens.

Fast 400 Besucher.

So verdoppelte sich der erzielte Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr, das im März 2007 endete, nach Firmenangaben auf 5,6 Millionen Euro. „Und ich erwarte keine Verlangsamung des Wachstums", sagte Alge und verwies darauf, dass Phion dabei einen beachtlichen Teil des Umsatzes in Deutschland erziele.
Der Hersteller. der aktuell knapp 60 Mitarbeiter beschäftigt und rund 400 Kunden beliefert, hatte in der jüngeren Vergangenheit zweimal auf sich aufmerksam gemacht. So übernahm das Unternehmen erst vor ein paar Wochen den Wiener Client-Security-Spezialisten Securebox sowie und konnte kurz danach mit der deutschen Schenker AG einen prominenten Referenzkunden gewinnen.

Alge betonte, dass sich sein Unternehmen trotz der Übernahme eines SMB-Spezialisten nicht neu ausrichten wolle und etwa Low-End-Appliances auf den Markt bringen werde. Das erklärte Unternehmensziel sei es nach wie vor, Enterprise-Lösungen zum Schutz der Unternehmenskommunikation anzubieten. Die Kundengröße sei dabei egal.

Phion liefert mit der Netfence-Appliancereihe eine UTM-Lösung für Netzwerkgateways, die aber auch dafür eingesetzt werden kann, um kabellose und UMTS-IT-Umgebungen zu errichten. Entsprechend bieten die Geräte VPN-, Mail- und Proxyfunktionalitäten. Auf der Konferenz präsentierte der Hersteller, wie sich die Geräte in einem Endpoint-Sicherheitsszenario einsetzen lassen: Mit der neuen Version von Netfence ist es nun möglich, über eine zentrale Managementplattform individuell steuerbare Client-Firewalls im Netzwerk zu installieren.
Entsprechende Technikvortäge erfreuten sich großen Andrangs, die „Erfolgsstories“ von Endkunden waren dagegen weniger gut besucht.

Inhaltlicher Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt von Gastredner Ant Allan, dem Vicepresident Research vom Marktforscher Gartner. Vier Kernprozesse seien für eine gefestigte IT-Sicherheit unerlässlich und steigerten die Effizienz: das Management von Schwachstellen eines Unternehmens, der Schutz vor Eindringlingen, die Zugangskontrolle zum Netzwerk sowie das Identitäts- und Zugangs-Management. so Allen. Bislang sind aber bislang aus Sicht seines Unternehmens lediglich zehn Prozent aller Firmen in allen Punkten mit einem hohes Level an IT-Sicherheit ausgestattet, dieser Anteil werde sich aber bis 2008 auf 20 Prozent erhöhen.

Trotz der vollgesteckten Agenda blieb Platz für Spaß: An beiden Veranstaltungsabenden floss österreichisches Bier, und auch ohne ein solches getrunken zu haben, verriet Phion-Chef Alge, dass er trotz aller Wachstumspläne eigentlich zufrieden sein könne, denn „in Luxemburg ist Phion bereits Marktführer“. (aro)