Europäische Generalversammlung

Setzt Expert auf das belgische E-Commerce-Modell?

18.06.2014 von Matthias Hell
Gewöhnlich billigt Expert dem E-Commerce nur eine untergeordnete Rolle zu. Bei der Generalversammlung von Expert International standen Online-Themen nun aber im Mittelpunkt. Das E-Commerce-Modell der belgischen Landesgesellschaft stieß dabei auf besonderes Interesse.

Zweimal jährlich lädt Expert International die CEOs und Präsidenten aller europäischer Mitgliedsländer zur Generalversammlung ein. Das erste Treffen in diesem Jahr fand im Mai in Hamburg statt und widmete sich dem Schwerpunktthema E-Commerce - für die in Online-Angelegenheiten sonst eher zurückhaltende Verbundgruppe durchaus eine Auffälligkeit.

Expert International Geschäftsführer Dieter Mathys: Bereitet er den Boden für die Einführung des "belgischen Modells" in Deutschland?

Wie Expert in einer Mitteilung berichtet, zeige der Blick auf den europäischen Markt, dass die Verkäufe über das Internet einen immer bedeutenderen Anteil am Gesamtumsatz im Bereich der technischen Konsumgüter einnähmen. Laut GfK habe sich der E-Commerce Anteil in den letzten vier Jahren kontinuierlich um circa 7 Prozent auf aktuell 19,4 Prozent gesteigert. Die Unterschiede in den einzelnen Länder seien jedoch sehr stark ausgeprägt: So verzeichne Tschechien als Spitzenreiter einen Online-Umsatzanteil von 39,9 Prozent, während in Portugal lediglich 3,1 Prozent der Umsätze aus E-Commerce-Aktivitäten stammten.

"Umso wichtiger ist der Erfahrungsaustausch und der Informationsfluss zwischen unseren Mitgliedsländern", stellt Expert International Geschäftsführer Dieter Mathys fest. "Denn für alle Länder ist klar, dass die Beschäftigung mit den Themen E-Commerce, Multichannel und Omnichannel unerlässlich ist und enorme Chancen bietet, die es gilt best- und frühstmöglich zu nutzen."

Viel Aufmerksamkeit für das belgische Modell

Dabei stieß vor allem das von Expert Belgien entwickelte E-Commerce-Modell auf besonderes Interesse. Dort stellt die Verbundgruppe ihren Händler individuelle Homepages mit integriertem Online-Shop zur Verfügung, die in einer mobilen Version auch via Smartphone und Tablet abrufbar sind. Endkunden haben Zugriff auf ein Sortiment von 15.000 Artikeln, die sie sich direkt vom Zentrallager nach Hause oder zur Abholung in einen Expert Fachmarkt liefern lassen können.

Darüber hinaus sind alle Expert Fachmärkte in Belgien mit einer interaktiven Konsole ausgestattet, über die der Kunde das gesamte Sortiment einsehen und direkt bestellen kann. Somit kann der Fachhändler sein stationäres Produktangebot virtuell ausweiten und dem Kunden eine noch größere Auswahl anbieten.

Seit dem Start der umfassenden Online-Strategie in Belgien, verzeichnet Expert dort deutlich steigende Zugriffe auf den Händler-Websites und steigende Verkaufszahlen. Insbesondere die Verzahnung von On-und Offline-Maßnahmen funktioniere nach Angaben der Verbundgruppe sehr gut: So ließen sich 11 Prozent aller Besuche in stationären Expert Fachmärkten auf die Online-Ansprache zurückführen.

Mustermodell für Expert Deutschland?

Der große Raum, der dem erfolgreichen belgischen E-Commerce-Modell in der Unternehmenskommunikation von Expert eingeräumt wird, gibt Anlass zu Spekulationen, wonach die Verbundgruppe auch in Deutschland ein ähnliches Modell einführen könnte. So erklärte kürzlich Paul Randolf, einer der Geschäftsführer der im Online-Handel deutlich aktiveren Expert Technomärkte, er gehe davon aus, dass Expert künftig in Sachen E-Commerce aufrüste.

Auch die Einschätzung von Expert International Geschäftsführer Dieter Mathys kann als ein Wink in diese Richtung verstanden werden: "Das erfolgreiche Beispiel aus Belgien zeigt uns, dass wir das Internet nicht als Feind des stationären Handels verstehen dürfen. Das Ziel muss sein, mit unseren Kunden auf allen Kanälen in Kontakt zu treten, die Bedürfnisse zu erkennen und somit ihnen On- und Offline außergewöhnlichen Service zu bieten."

Meldungen über Kooperationen -
Transformation vom Systemhaus zum „Betreiber"
Die diesjährige Systemhauskonferenz von comTeam war ausgebucht, mehr als 30 Aussteller und 350 Teilnehmer passten einfach nicht in den Veranstaltungsraum, den Maharatsha-Saal im Erlebniszoo Hannover.
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Durch die Beteiligung an Sparhandy konnte Electronic Partner (EP) sein Mobilfunkgeschäft kräftig ausbauen. Nun wird der Geschäftsbereich bei Sparhandy gebündelt und übernimmt EP gleichzeitig die Mehrheit an dem Online-Händler.
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Die 7. Partnerkonferenz des Cloud-Distributors acmeo konnte erneut einen Rekord verbuchen: 215 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren am 10. Juni nach Fulda gekommen. Alle Teilnehmer blicken dabei zuversichtlich in die Zukunft.
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Mit Dietmar Bauer präsentiert Expert einen neuen Marketingleiter, der zuvor für die langjährige Media-Markt-Werbeagentur Ogilvy gearbeitet hat. Zudem hat die Verbundgruppe – wie zuletzt im Weihnachtsgeschäft - aufmerksamkeitsstarke TV-Spots geschaltet.
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Den alljährlichen iTeam Jahreskongress eröffnete dieses Mal Synaxon-Chef Frank Roebers. Er äußerte sich auch zur Demission von Olaf Kaiser als iTeam-Geschäftsführer und zu seiner neuen Rolle.
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Im Rahmen einer Qualitätsoffensive setzt ElectronicPartner (EP) seit einigen Monaten auch auf Mystery Shopping. Als Resultat wurden nun 140 der 600 EP-Mitglieder mit der Auszeichnung "Top-Händler" belohnt.
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ITK-Fachändler und Systemhäuser wollen über die Verfügbarkeit und HEKs von Produkten Bescheid wissen: Es gibt mehrere Plattformen am Markt, die diesen Service anbieten, die neueste Lösung ist TradersGuide - eingesetzt bei comTeam.
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