Bad Hersfeld und Leipzig

Streiks bei Amazon - Weihnachtsgeschäft im Visier

25.11.2013
Beim Online-Versandhändler Amazon wird seit heute gestreikt. An den Verteilzentren in Leipzig und Bad Hersfeld beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft am Morgen bereits jeweils 150 Mitarbeiter.

"Wir werden im Weihnachtsgeschäft immer wieder Nadelstiche setzen", sagte Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago in Leipzig. An beiden Standorten soll die Arbeit den ganzen Tag über ruhen.

Im Verteilzentrum Leipzig stehen heute alle Maschinen still.

Am größten deutschen Verteilzentrum in Bad Hersfeld traten die Mitarbeiter kurz nach Mitternacht in den Ausstand. Am Vormittag war eine Streikversammlung geplant, um weitere Aktionen zu besprechen. Auch in Leipzig wollten sich die Streikenden zu einer Kundgebung treffen. Daran sollten sich laut Verdi auch Mitarbeiter der Einzelhandelsketten Netto, Kaufland und Real beteiligen, die am Montag in Leipzig zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen waren.

Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Amazon lehnt das ab und orientiert sich an den günstigeren Konditionen der Logistikbranche. Deswegen kommt es seit dem Sommer immer wieder zu Streiks. Im Weihnachtsgeschäft will Verdi nun den Druck auf Amazon erhöhen. (dpa/sh)

Amazon-Arbeitsbedingungen in der Kritik
"Amazon spielt für den Endverbraucher zuverlässig das Christkind – nur nicht für die Beschäftigten", sagt Ver.di-Funktionär Thomas Gürlebeck.
Auch die Katholische Arbeitnehmer Bewegung kritisiert...
... in einem offenen Brief die Amazon-Arbeitsbedingungen.
Die Amazon-Logistikzentren wie hier in Leipzig...
... arbeiten vor Weihnachten auf Hochtouren.
Nur so landen die Geschenke rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum.
So benötigt Amazon in der Vorweihnachtszeit jede Menge...
.... saisonale Kräfte.
In Graben bei Augsburg werden dazu zu den rund 1.000 Stammkräften zusätzlich 2.000 befristete Mitarbeiter eingestellt.