DiskStation Manager 3.0

Synology vereinfacht NAS-Management

13.09.2010
Synology hat die Browser-basierte Administrationsoberfläche für seine Netzwerkspeicher-Modelle einer gründlichen Renovierung unterzogen. DiskStation Manager (DSM) 3.0 ist nicht nur Multitasking-fähig, unterstützt Windows ACL und Web-DAV, sondern kann dank EXT 4 auch Volumes mit bis zu einem Exabyte Größe verwalten.
Der DiskStation Manager (DSM) 3.0 von Synology ist Multitasking-fähig.

Synology hat die Browser-basierte Administrationsoberfläche für seine Netzwerkspeicher-Modelle einer gründlichen Renovierung unterzogen. DiskStation Manager (DSM) 3.0 ist nicht nur Multitasking-fähig, unterstützt Windows ACL und Web-DAV, sondern kann dank EXT 4 auch Volumes mit bis zu einem Exabyte Größe verwalten.

Die Benutzeroberfläche wirkt nun aufgeräumter und übersichtlicher. Dank Ajax-Elementen müssen Nutzer auf vom Desktop gewohnten Bedienungskomfort wie Drag & Drop nicht verzichten. Funktionen, die am häufigsten verwendet werden, kann der Anwender auf den Desktop ziehen, die Begrenzung auf zehn Favoriten wie im DSM 2.3 gibt es nicht mehr.

Zugegriffen werden kann auf den DSM 3.0 mit praktisch jedem Webbrowser, Synology zählt unter anderem Chrome, Safari, Firefox und Opera zu den unterstützten Internet-Zugangsprogrammen. Nur vor dem Internet Explorer 8 warnt der Hersteller, da dessen JavaScript-Support sehr schlecht sei.

Die höhere Leistungsfähigkeit und das schickere Design haben allerdings auch ihren Preis: DSM 3.0 läuft nach Angaben von Synology nur auf NAS-Geräten ab dem Modelljahr 2008 wirklich rund.

Mehr Funktionen für Business-Kunden

Der DSM 3.0 weist einige neue Features auf, die ihn für Geschäftskunden interessant machen. Dazu gehört die bereits erwähnte Unterstützung der Windows Access Control List (ACL). Synology gibt an, alle 14 ACL-Attribute durchgängig zu unterstützen.

Ein weiteres Verkaufsargument im professionellen Umfeld ist der iSCSI-Support, der einen block-basierten Zugriff auf die Synology-Geräte erlaubt. Der DSM 3.0 ist für die Modelle DS1010+ und DS710+ VMware-zertifiziert und erlaubt die Einrichtung multipler LUNs und Targets. Dank LUN-Masking lässt sich festlegen, welche Clients welche LUN zu Gesicht bekommen. DSM 3.0 unterstützt Thin Provisioning, LUNs verbrauchen damit unabhängig von ihrer vordefinierten Größe nur so viel Platz, wie tatsächlich benötigt wird. Es lassen sich Warnschwellen definieren, ab deren Größe der Administrator über den Füllstand der LUN beziehungsweise mögliche Platzproblem auf der Platte informiert wird.

Außerdem wird Multipathing über Multiple Connections per Session (MC/S) und Multipath I/O (MPIO) unterstützt, was die Ausfallsicherheit des Systems verbessern soll. Weitere Business Features sind die Unterstützung von IPv6, eines Windows-2008-Server-Cluster-Failovers, der Filesysteme VMFS (VMware Virtual Machine File System und OCFS (Oracle Cluster File System) sowie die Integration einer Schnittstelle zu Amazon S3.

Mehr Kameras, mehr Fenster

Die Synology-NAS-Modelle lassen sich auch als Managementzentrale für Überwachungssysteme einsetzen. Mit dem DSM 3.0 liefert der Hersteller das entsprechende Management-Modul "Surveillance Station 5" aus. Es unterstützt laut Synology 600 IP-Kamera-Modelle. Außerdem lassen sich alle Überwachungskameras verwenden, die eines der Standardprotokolle ONVIF oder PSIA verstehen.

Zur Überwachung und Analyse kann sich der Kunde die Bilder von bis zu 36 Kameras gleichzeitig auf einem Monitor anzeigen lassen. Um schnell längere Aufnahmen überprüfen zu können, lassen sich diese in vier Zeitabschnitte aufteilen. Alle vier "Time Slices" werden parallel auf dem Monitor angezeigt.

Mobile Apps fürAndroid

Die bereits für das Apple iPhone erhältlichen Apps DS photo+, DS audio und DS cam sind nun auch für Android-Geräte verfügbar. Anwender können damit Fotos und Videos, die auf einer DiskStation lagern, anzeigen oder dort ablegen. Sie können Musik streamen und sich die Bilder aus ihren Überwachungskameras ansehen. Die Android-Variante der DS-audio-App macht das Smartphone außerdem zur Fernbedienung.

Die finale Version des DSM 3.0 soll am 17.09.2010 erscheinen. Die Beta-Version des DSM 3.0 steht unter folgendem Link zur Verfügung: http://www.synology.com/enu/support/beta/index.php. Eine Demo findet sich unter folgendem Link: http://www.synology.com/enu/products/demo/index.php. Fachhändler erhalten weitere Informationen auch vom Synology-Distributor 21byte.de.

Kurzentschlossene können sich das System heute, 10.09.2010, ab 19 Uhr im Gravis-Store München, Im Tal 38, live vorführen lassen. Dort wird vor allem auf die Mac-Kompatibilität (AFP, Time Machine, Safari, iTunes, iPhone) eingegangen.

Eine Time-Machine-analoge Datensicherungslösung für andere Betriebssysteme namens "Time Backup" will Synology im Oktober 2010 als Update-Package veröffentlichen. Wie das Apple-Programm sichert sie stündlich den aktuellen Dateibestand. (haf)