IHS iSuppli

TV-Kaufwunsch erreicht Tiefstand in den USA

02.09.2011
Die US-Bürger haben offenbar ganz andere Sorgen, als an einen neuen Fernseher zu denken. Nur noch 13 Prozent der von IHS iSuppli Befragten tragen sich mit einem TV-Kaufwunsch in den nächsten 3 bis 12 Monaten.
Am ehesten greifen die Amis heutzutage zu günstigeren Marken wie Funai. Sehr im Kommen sind kleinere Größen.

Die US-Bürger haben offenbar ganz andere Sorgen, als an einen neuen Fernseher zu denken. Nur noch 13 Prozent der von IHS iSuppli Befragten tragen sich mit einem TV-Kaufwunsch in den nächsten 3 bis 12 Monaten. Im ersten Quartal waren es noch 32 Prozent.

Die Zahl der US-Bürger, die sich in den nächsten 12 Monaten kein neues TV-Set zulegen wollen, ist laut der repräsentativen Umfrage innerhalb eines Quartals von 66 auf 83 Prozent sprunghaft angestiegen, dabei stehen bald Thanksgiving und Weihnachten vor der Tür.

Die restlichen 4 Prozent der Umfrage haben einen Fernseher geschenkt bekommen, das sind oppelt so viele wie noch im ersten Quartal des Jahres.

Riddhi Patel, Director for Television Systems and Retail Services bei IHS, stellt fest, dass die Menschen in den USA angesichts der düsteren Wirtschaftslage immer vorsichtiger werden beim Konsum.

Auf Eis gelegte "Liebesaffäre "

Patel spricht von einer "anhaltenden Liebesaffäre mit dem Fernseher" als Hauptunterhaltungsgerät vieler amerikanischer Haushalte, die von den US-Verbrauchern jetzt im wachsenden Maße auf Eis gelegt oder sogar aufgegeben wird.

Abwarten und Tee trinken sei die neue Haltung. Die einen warten darauf, dass die Wirtschaft sich verbessert, die anderen auf sinkende TV-Preise oder einen besseren Deal, wenn es darum geht High-end-Features zum Schnäppchenpreis zu ergattern.

Tatsächlich machen No-Name- und Billigmarken in den USA den Topmarken gerade auch im Segment neuer Features immer mehr Konkurrenz und zwingen sie zu halsbrecherischen Preiszugeständnissen. Kein Wunder, dass keiner der Top 5 (Samsung, LG, Sony, Sharp und Toshiba) noch etwas verdient mit LCD-Fernsehern.

Die US-Verbraucher, die sich im zweiten Quartal gerade einen neuen Fernseher zugelegt haben, nannten als wichtigste Kriterien eine bessere Bildqualität, gefolgt vom Preis und der Bildschirmgröße. Der Markenname ist weniger wichtig geworden.

Als weniger wichtig erachtet werden der IHS-Studie zufolge auch neue Features wie LED-Backlight und Internetanschluss. Dennoch waren fast 30 Prozent aller im zweiten Quartal in den USA verkaufte LCD-TV-Geräte mit der neuen Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Im ersten Quartal kam LED-Backlight auf einen Anteil von 26 Prozent.

LCD-Fernseher machten im zweiten Quartal 86 Prozent aller in den USA verkauften TV-Geräte aus, der Rest waren im wesentlichen Plasmafernseher, die dank ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses bei großen Modelle ab 50 Zoll noch Wachstum aufweisen konnten.

Tatsächlich haben 50-Zöller und drüber noch zugelegt im zweiten Quartal. Für die Analysten von IHS iSuppli überraschend war aber der große Anteil von Kunden, die zu TV-Geräten im 30-Zoll-Segment gegriffen haben. Der lag nämlich bei 38 Prozent, für die größenverliebten US-Amerikaner ist der tatsächlich hoch, zumal dies damit zu erklären ist, dass die Retailer im XXL-Segment weniger Preisnachlässe gewähren. (kh)