Verschlüsselte Speichermedien mit Fingerabdruckscanner

Verbatim stärkt B2B-Angebot

05.08.2020 von Peter Marwan
Verbatim ist eines der Urgesteine im Markt und vor allem für Speichermedien bekannt. Die stehen auch immer noch im Mittelpunkt, das Portfolio geht jedoch inzwischen deutlich darüber hinaus. Und mit verschlüsselten Speichermedien positioniert sich Verbatim stärker im B2B-Segment.
Stefanie Douglas, Regional Sales Managerin DACH bei Verbatim, sieht bei ODDs und SSDs im Fachhandel "eine sehr positive Entwicklung" und erhofft sich die auch für die verschlüsselten Speichermedien.
Foto: Verbatim

Von der 5,25-Zoll-Diskette bis zu den kürzlich auf den Markt gekommenen M.2 SSDs mit einer Kapazität von 1 TByte, NVMe PCIe und SATA III war es für den Markt und das 1969 gegründete Unternehmen Verbatim ein langer Weg - auf dem sich auch die Bedeutung und die Positionierung mehrfach verändert haben. Dem Unternehmen ist es aber gelungen, neue Trends immer wieder aufzugreifen und sich zu behaupten. Dazu hat auch beigetragen, dass man einerseits aus dem Fokus gerückte, aber immer noch ertragreiche und gefragte Segmente effizient weiter betrieben hat, sich andererseits auch immer wieder neue Marktsegmente erschlossen hat. Aktuell gehört dazu der Bereich hardwareverschlüsselte Speichermedien.

Derzeit entfällt bei Verbatim in der DACH-Region ein Viertel des Umsatzes auf optische Speichermedien (CD/DVD/Blu-ray). Damit sieht sich Verbatim in diesem Bereich als Marktführer. Knapp die Hälfte tragen inzwischen jedoch USB-Sticks, HDDs, Speicherkarten und interne sowie externe SSDs zum Umsatz bei. In diesem Segment ist Verbatim seit der Übernahme von Freecom durch seine Muttergesellschaft Mitsubishi Kagaku Media 2009 stärker aktiv geworden.

Ein weiteres Viertel des Umsatzes entfällt auf mobiles Zubehör, wozu das Unternehmen Hubs, Kabel, Powerbanks, Taschen, Mäuse, Batterien und optische Laufwerke zählt, sowie auf Filamente für den 3D-Druck - letzteres ein Bereich, von dem man sich sicher in Zukunft mehr erhofft. Dasselbe gilt auch für ein spezielles Teilsegment bei externen Festplatten und USB-Sticks: verschlüsselte, per Fingerabdruck entsperrte Datenträger.

Distributoren und Geschäftsfelder von Verbatim

Hinsichtlich Distributoren ist Verbatim breit aufgestellt. Hauptdistributoren in Deutschland sind Api, Duttenhofer, Herweck, Ingram Micro, MediaCom, MediaRange, Openstorage, Siewert&Kau, Softwarepartner und UFP. In der Regel handelt es sich dabei um langjährige und loyale Partnerschaften. Die meisten Distributoren führen alle Verbatim-Produkte und das gesamte Sortiment, einige konzentrieren sich vor allem auf die optischen Speichermedien oder die 3D-Druck-Produkte.

3D-Produkte und Accessories von Verbatim sind sehr stark im Online-Handel vertreten. Produkte aus den Verbatim-Bereichen Optical, Flash, ODD und HDD sind dagegen klassische Fachhandels- und Retail-Produkte. "In den letzten zwei bis drei Jahren ist allerdings ein starkes Hybrid- oder Multichannel-Modell, also die Verknüpfung aus Online und Offline erkennbar und das Online-Geschäft immer wichtiger geworden§", berichtet Stefanie Douglas, die als Regional Sales Manager für die DACH Region zuständig und das Sales-Team in der Region leitet.

Im Mai 2020 hat Verbatim eine neue Reihe interner SSDs vorgestellt. Mit einer Kombination aus 3D-NAND-Technologie und der neuesten Controller-Generation verbessern sie die Reaktionszeit, ermöglichen schnelleres Hoch- und Runterfahren, kürzere Ladezeiten und umfassendes Multitasking. Die Verbatim Vi3000 NVMe PCIe M.2 SSDs erreicht Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 3.100 respektive 2.900 MB/s, die Vi560 S3 M.2 SSD zur Aufrüstung älterer Systeme ohne NVMe PCIe Interface besitzen, ermöglicht bis zu 560 MB/s bzw. 520 MB/s.
Foto: Verbatim

Vom Umsatz entfallen schätzungsweise 40 Prozent auf das B2C-Geschäft und 60 Prozent auf das B2B-Geschäft. Angesichts der Ausrichtung auf eher persönliches Zubehör ist das eine interessante Verteilung. Besonders hoch ist der Anteil des Verkaufs über den Fachhandel in den Kategorien Flash, HDD und Optical, immer stärker werden laut Douglas in letzter Zeit ODDs und SSDs im Fachhandel nachgefragt. Sie erkennt hier "eine sehr positive Entwicklung".

Die Distributoren sind auch alle autorisierte Business Partner. Diesen Status können auch Händler erlangen, sofern sie eine bestimmt Größe und einen signifikanten Umsatz mit Produkten der Marken Verbatim und Freecom erwirtschaften. Der Hersteller teilt ihnen dann einen permanenten und direkten Key-Ansprechpartner zu und erstellt mit dem Partner einen Marketingplan. Es wird erwartet, dass eine gewisse Breite an Produkten vertrieben und das Logo des Herstellers auf der Partner-Website platziert wird. Gemeinsam werden zudem jährliche Sales-Ziele definiert. Anhand eines monatlichen Reports wird geprüft, ob die erreicht werden.

Fachhandelsunterstützung von Verbatim

Den Fachhandel unterstützt Verbatim beispielsweise durch Promotions. Außerdem gibt es PoS-Material wie wiederverwendbare Displays, Broschüren und Magnetbanner, Zusatzmaterialien wie Monatsflyer und umfangreiche Product Launch Kits sowie spezielle Programme für Fachhändler und für E-Tailer Pflege der Produktinformationen über Loadbee.

Der Fingerprint Secure USB-Stick von Verbatim bietet eine Kapazität von 32 beziehungsweise 64 GByte und eine integrierte Fingerabdruckerkennung. Die zugehörige Software ermöglicht Administratoren die einfache Einrichtung von Benutzerzugängen.
Foto: Verbatim

Die Aktivitäten im B2B-Bereich baut Verbatim seit der it-sa 2019 durch die neuen Speicherprodukte mit Fingerabdruckscanner aus. Das Portfolio diesbezüglich soll noch deutlich erweitert werden. Außerdem bietet der Hersteller umfangreiche Materialien an, um den Nutzen für unterschiedliche Zielgruppen und auf unterschiedlichen Wegen zu erklären.

Zielgruppe und Argumente für verschlüsselte Speichermedien

Zur Zielgruppe für den neuen Bereich hardwareverschlüsselte, mit Fingerabdruck (oder PIN) gesicherter Speichermedien, gehört laut Verbatim jeder, der mit vertraulichen und personenbezogenen Daten zu tun hat, etwa in Behörden, Anwaltskanzleien, bei Steuerberatern, in Krankenhäuser, sowie bei Polizei, Schulen und Hochschulen. Aber auch für Endkunden, die mit vertraulichen Daten umgehen, seien die verschlüsselten Speicherlösungen immer mehr von Bedeutung. Die Hardwareverschlüsselung mit 256-Bit-AES schütze nicht nur vor gezieltem unberechtigtem Zugriff, sondern auch bei Verlust des Datenträgers könnte Dritte nicht auf die Inhalte zugreifen.

Außerdem verweist Verbatim darauf, dass bei Cybersicherheit oft die Anwender das schwächste Glied der Kette. Die Nutzer der Speichermedien kennen schließlich Passwörter und Zugangsdaten. "Werden diese Zugangsdaten nachlässig gehandhabt oder geben Mitarbeitende - mutwillig oder aus Achtlosigkeit - entsprechende Informationen preis, sind die Daten auf dem Speichermedium nicht mehr sicher.", warnt der Hersteller.

Daher müssten alle Personen entsprechend geschult werden. Allerdings sollten sich Unternehmen auch überlegen, ob sie es ihren Mitarbeiter überlassen wollen zu entscheiden, was vertraulich und schützenswert ist und daher verschlüsselt werden muss, oder ob sie eine generelle Verschlüsselung aller mobiler Speichermedien umsetzen. Verbatim plädiert für eine einheitliche Regelung: Sie vereinfache den Umgang mit Daten, das sich nicht mehr die Frage stelle, ob Daten verschlüsselt werden müssen oder nicht.