Werbeschreiben zur DVB-T-Abschaltung

Vodafone verwechselt analog und digital

30.01.2017 von Armin Weiler
Der Telekommunikationskonzern Vodafone mit seiner Werbeaktion zur DVB-T-Abschaltung für Verärgerung aber auch für Lacher gesorgt.

Eigentlich ist es nicht lustig, was Vodafone sich mit dem Werbeschreiben zur DVB-T-Abschaltung geleistet hat. Das Schreiben in amtlich anmutender Aufmachung hat Verbraucher verärgert und verunsichert.

Eine Erfindung des Telekommunikationskonzerns Vodafone: Das ''analoge'' Digital Video Broadcasting Terrestrial (DVB-T).

Trotzdem ist das Schreiben nicht ohne unfreiwillige Komik: Aufgrund "der sukzessive durchgeführten Abschaltung des analogen Fernsehdienstes DVB-T sind immer mehr Haushalte auf eine neue TV-Versorgung angewiesen", schreibt der Netzbetreiber.

Dabei ist DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial) der digitale Standard, der das analoge Antennenfernsehen abgelöst hat. Zwischen 2003 und 2008 wurden nach und nach alle analogen Sendeeinrichtungen für analoges Antennenfernsehen in Deutschland abgeschaltet und durch die digitale Ausstrahlung über DVB-T ersetzt. Ein Konzern mit Schwerpunkt Telekommunikation sollte das eigentlich wissen.

Dieses Werbeschreiben aus dem Hause Vodafone hat für Verärgerung und Verunsicherung gesorgt.

Was nun geschieht, ist die Ablösung des nun etwas in die Jahre gekommenen DVB-T-Standards durch das modernere und leistungsfähigere DVB-T2. Verbraucher, die bisher ihr Fernsehprogramm ausschließlich über DVB-T empfangen haben, schauen dann in die Röhre. Sie müssen sich dann ein DVB-T2-fähiges Empfangsgerät anschaffen oder auf andere Übertragungswege über Satellit, Kabel oder IP-TV ausweichen. Ersten DVB-T-Sender sollen bereits im März 2017 abgeschaltet werden.

Umstrittene Vodafone-Werbung

Der Telekommunikationskonzern Vodafone sorgt derzeit mit einer umstrittenen Werbeform für Aufsehen.

Mit einem amtlich anmutenden Werbeschreiben will Netzbetreiber Vodafone Kunden für sein Breitband-TV-Angebot gewinnen. Verbraucherschützer sprechen von "Irreführung".

Mit diesen "Vorgangsdaten" wird der Anschein einer amtlichen Mitteilung erweckt.

Dieser Phantasie-Stempel erweckt ebenfalls den Eindruck eines Behördenbriefes.

In der Betreff-Zeile wird auf einen angeblich dringenden Handlungsbedarf verwiesen.

Mit einer Frist wird nochmals die angebliche Dringlichkeit der Sache betont.

Mit dieser Werbepostkarte ist Vodafone vor einigen Tagen ebenfalls negativ aufgefallen. Hier geht es um das DSL-Angebot des Netzbetreibers.

Auch hier wird auf einen dringlichen Termin verwiesen.

Es wurde der identische Zustellversuch-Stempel verwendet.

Das Vodafone-Logo sucht man auf der Postsendung vergeblich. So liegt der Verdacht nahe, dass man versucht, die Werbebotschaft hinter dem Anschein eines amtlichen Schreibens zu verstecken.