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Volle Panel-Lager wegen TV-Marktschwäche

15.09.2010
Relativ enttäuschende LCD-TV-Verkaufszahlen in der ersten Jahreshälfte 2010 haben dazu geführt, dass mehr Panels produziert wurden als der Markt verträgt. Die Überkapazitäten betreffen auch IT-Panels, so iSuppli.

Relativ enttäuschende LCD-TV-Verkaufszahlen in der ersten Jahreshälfte 2010 haben dazu geführt, dass mehr Panels produziert wurden als der Markt verträgt. Die Überkapazitäten betreffen laut iSuppli auch Panels für Monitore und Notebooks.

Im ersten Quartal wurden weltweit 46,8 Millionen LCD-TV-Panels, aber nur 37,5 Millionen LCD-Fernseher verkauft, was heißt, dass 24,5 Prozent der TV-Panels zuviel produziert wurden. Im zweiten Quartal lag das Verhältnis TV-Panels zu aktuellen LCD-TV-Verkäufen bei 52 zu 38,7 Millionen Stück, womit 36,4 Prozent der Panels in den Lagern hängenblieben.

Seltener Blick in ein LCD-Panel-Werk.

Selbst im ganzen Krisenjahr 2009 gab es nicht solche Überkapazitäten, sagen die Industriebeobachter von iSuppli. Die Aussichten für das zweite Halbjahr 2010 sind von verschiedenen Faktoren getrübt. Chinas Wachstum hat sich verlangsamt, die Zahlen aus den USA und weiten Teilen Europas lassen auch wenig zu hoffen.

"Inmitten Befürchtungen einer sich verlangsamenden Wirtschaft und der Möglichkeit einer Double-Dip-Rezession führen die zunehmenden Lagerbestände im LCD-TV-Channel zu einer wachsenden Besorgnis in der gesamten Display-Lieferkette - angefangen von den Panel-Lieferanten über die Auftragsfertiger und Markenanbieter bis hin zu den Wiederverkäufern", sagt Sweta Dash, Senior Director für LCD-Marktforschung bei iSuppli.

Die Überkapazitäten haben sich im Juli verstärkt, nachdem die Hersteller weniger Panels geordert haben. Klar, damals war der Hype zur Fußball-WM vorbei. Im August war die Situtation laut Dash auch nicht besser als im Juli, was bereits Auswirkungen auf die Preise hat. Lagen diese im Juli teilweise schon unterhalb der Produktionskosten, sind sie im August noch einmal um 4,4 Prozent gesunken. Im September soll sich der Trend fortsetzen. Und das obwohl die Durchschnittspreise für LCD-TVs in den USA sogar leicht gestiegen sind.

Da die LCD-Panel-Hersteller die Investitionskosten für neue Panel-Werke schon abschreiben konnten, sind sie weniger unter Druck, auf Volllast zu produzieren, wodurch sich der Preisverfall verlangsamen könnte, so iSuppli.

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Viel Raum für weitere Preisnachlässe sehen die Analysten eh nicht, besonders bei Monitor- und Notebook-Panels sollen die Preise schon nah an den Produktionskosten sein. (kh)