Im Webshop

Warum ERP unerlässlich ist

07.06.2016 von Ronald Wiltscheck
Viele Online-Händler starten klein, sobald ihr E-Commerce-Geschäft eine bestimmte Größe überschreitet, wird ein ERP-System unerlässlich.

Auf dem Shopware Community Day Ende Mai 2016 wurde eine Zahl genannt, der erstmal wenig Beachtung geschenkt wurde: 60 Prozent der Shopware-Kunden setzen noch kein ERP-System ein!

Konkret bedeutet dies, das sechs von zehn Online-Händler, die Shopware als Basis ihres Webshops nutzen, keine ERP-Software einsetzen. Das heißt, diese Händler setzen Excel als Buchhaltungs-Tool ein und nutzen Word zum Schreiben von Rechnungen und Mahnungen.

Shopware Community Day 2016
Shopware Community Day Mai 2016
Das Publikum wartete gespannt auf die Keynote
Shopware Community Day 2016
Mit Animationen und einem Intro aus dem Off wurde die Keynote eingeleitet
Shopware Community Day 2016
Stefan Hamann unterstrich während der Keynote auch den - so selbst wahrgenommenen - Markenkern von Shopware - Offen, authentisch, visionär
Shopware Community Day Mai 2016
Andre Schultewolter, Shopware, stellte die neue Webshop-Software "Shopware 5.2" im Detail vor
Shopware Community Day Mai 2016
Benjamin Cremer, Shopware, stellte Shopware 5.2 aus technischer Sicht vor
Shopware Community Day Mai 2016
Björn Fengler (2.v.l.) und Peter Bauer(3.v.l.) von artstore-berlin.de überreichten Wiljo Krechting, Sebastian Hamann und Jan Kösters (von links) von der shopware AG einen Buddybären
Shopware Community Day Mai 2016
Der Vortrag von Philip Siefer (einhorn.my) kam beim Publikum gut an
Shopware Community Day Mai 2016
Dr. Kai Hudetz, IFH Köln, referierte über die Heavy Online Shopper
Shopware Community Day Mai 2016
Shopware Community Day 2016 In den Deep Sea Labs konnten Besucher Devices wie die HTC Vive ausprobieren
Shopware Community Day 2016
Wiljo Krechting (links, Shopware) überreichte Joost Dubois von The Ocean Cleanup Project den obligatorischen Spendencheck
Shopware Community Day 2016
Maximilian Oster (links, Pickware) und Laurenz Wenning (rechts, Shopware) zeigen Interessenten die Vorteile der neuen Pickware Integration
Shopware Community Day 2016
Niklas Kortüm, Shopware, wagt einen Sprung beim Shopware Ocean Jump powered by PayPal
Shopware Community Day 2016
Philip Siefer stellte die kreativen Kondomverpackungen von einhorn.my vor
Shopware Community Day 2016
In der Fotobox konnten sich Besucher ablichten lassen und einen virtuellen Hintergrund aussuchen
Shopware Community Day Mai 2016
Die Drum Stars bildeten den Schluss Act des Messetages
Shopware Community Day Mai 2016
Die Hulagirls am Empfang verteilten passende Ketten
Shopware Community Day 2016
Thomas Gottheil (Shopmacher) und Stefan Hamann (Vorstand Shopware) im entspannten Austausch
Shopware Community Day 2016
Thomas Lohner von ScaleCommerce holt sich eine Erfrischung an der Bar
Shopware Community Day Mai 2016
Gute Laune auf der Aftershowparty
Shopware Community Day 2016
Sigmar Kress, Rhinos Media, Stefan Heyne, Vorstand Shopware und Thomas Lohner, ScaleCommerce im Gespräch
Shopware Community Day Mai 2016
Ausgelassene und gemütliche Atmosphäre auf der Aftershow Party in der "BamBoo"-Bar

Bei Webshops, die mit Konkurrenzprodukte von Shopware arbeiten, dürfte der Anteil der ERP-losen Online-Händler sogar höher liegen. Dabei sind die mit einer Online-Bestellung im Webshop verknüpften Prozesse weitaus vielfältiger und komplexer als ein "normaler" Einkauf im stationären Point of Sales (PoS).

Vielfältige ERP-Prozesse im Webshop

Zuerst gilt es herauszufinden, ob der vom Kunden gewünschte Artikel überhaupt auf Lager ist. Der Online-Käufer möchte dann auch erfahren, wann das gewünschte Produkt an ihn ausgeliefert wird. Oft wünscht sich der Kunden sogar seinen Haus-Logistiker, sei es DPD, Hermes, oder DHL. Manchmal möchte der Käufer den online bestellten Artikel auch am PoS abholen, etwa in der Filiale seines Vertrauens ("Click & Collect").

Stephan Engels, IT Center Engels: "Artikel aus dem Zentrallager automatisch zu den einzelnen Fanshops"
Foto: ChannelPartner

Selbstredend rechnet der Kunde fest damit, dass der von ihm bestellte Artikel zu dem fest vereinbarten Preis verkauft wird - auch dafür sollte der Online-Händler Sorge tragen. Preis ist das eine, eine genaue Produktbeschreibung, samt aller Features und gegebenenfalls Zubehör gehören selbstverständlich dazu.

Wohl der häufigste Grund, einen Online-Einkauf abzubrechen, ist die vor Kunden gewünschte aber in dem speziellen Webshop fehlende Zahlungsart. Es ist wohlbekannt, dass Kunden den Kauf per Rechnung bevorzugen, während Händler die Zahlung per Kreditkarte, oder noch besser per Vorauskasse, präferieren.

Die 10 besten ERP-Partnerprogramme
4 Sterne für Lexware professional line
4 Sterne für EpicorERP
4 Sterne für Sage OfficeLine
4 Sterne für SelectLine
4 Sterne für Steps Business Solution
5 Sterne für BüroWare ERP von SoftENGINE
5 Sterne für SAP Business One
5 Sterne für WinLine von Mesonic

Das heißt, der Händler muss einen Lieferschein und eine Rechnung erstellen, in seinem wie immer gearteten System die Bestellung verbuchen und sein Lager elektronisch auf den aktuellen Stand versetzen. Theoretisch geht das Ganze auch mit Word & Excel, aber sobald das Bestellvolumen ein bestimmtes Niveau überschreitet, benötigte der Online-Händler professionelle ERP-Software.

ERP in der Shop-Software inbegriffen: Shopware mit Pickware

In der gerade neu herausgekommen Version 5.2 seines Webshop-Systems "Shopware" hat der gleichnamige Hersteller eine Basisversion des Warenwirtschaftssystems "Pickware" integriert. Damit sind vorher erwähnten Basis-Prozesse im E-Commerce abbildbar: Verbuchen der Bestellung, Lieferantenauswahl, Lagerverwaltung, Protokoll aller Warenbewegungen, Stornos und Retouren-Abwicklung, sogar eine Anbindung an ein stationäres PoS ist möglich - über eine Internet-fähige mobile Kasse - inklusive Barcode-Scanner, Bondrucker und EC-Terminal.

Zum Video: Warum ERP unerlässlich ist

Was Pickware fehlt, ist ein Finanzhaltungs-Modul. Hier verweist der Hersteller der Warenwirtschaftssoftware auf die Datev-Anbindung. Wer aber ein komplettes ERP-Paket mit seinem Webshop koppeln möchte, dem seien andere ERP-Systeme empfohlen, etwa die auf die Bedürfnisse von Online-Händlern zugeschnittene "Büroware" des deutschen ERP-Herstellers Softengine.

Auf dem diesjährigen Shopware Community Day hat Softengine mit seinem Vertriebspartner IT Center Engels anhand eines Praxis-Beispiels demonstriert, was eine leistungsfähige ERP-Software in einem Webshop leisten kann.

Büroware mit Shopware bei Fortuna Düsseldorf

Dabei handelte es sich um den Fanshop des Zweitliga-Fußballclubs Fortuna Düsseldorf. Der Traditionsverein setzt seit fünf Jahre auf die Webshop-Software "Shopware" und das ERP-System "Büroware" von Softengine. Mit dieser Kombination hat Fortuna Düsseldorf den eigenen Fanshop sowohl online als auch in den stationären Filialen und den mobilen Verkaufsständen im Stadion "Esprit Arena" massiv ausgebaut.

Von der Bestellung, über Erfassung im ERP-System, über die Auswahl des Versenders, Zuorndung der Tracking ID an den Kunden, Erstellung des Paketbeleg, der Rechnung und des Lieferscheins, Verbuchung im ERP-System, Entnahme aus dem Lager, dort Erfassung mittels MDE, Verpackung, Lieferung, Belegübergabe an die FiBu: All diese Prozesse müssen detailliert im ERP-System festgehalten werden.
Foto: Softengine

Auch ein neues drei Mal so großes Lager wurde eröffnet - und dieses hat auch "Einblick" in den Warenbestand in den Filialen und kann selbständig die Filialleiter über bald fehlenden Artikel verständigen und den Auslieferungsvorgang anstoßen.

Die Verknüpfung mit dem CRM-System ist derzeit in Arbeit, um den 25.000 Fortuna Düsseldorf-Mitgliedern in Zukunft spezielle Angebote (Eintrittstickets und Fanartikel) unterbreiten zu können.