iPhone 6s, neues Apple TV, iPad Pro...

Was man vom Apple-Event am Mittwoch erwarten darf

07.09.2015
Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft dürfte Apple am Mittwoch neue iPhones vorstellen. Laut Medienberichten wird neue Technik in die aktuelle Gehäuse-Form gepackt. Außerdem wird mit einer Neuauflage der Fernsehbox Apple TV gerechnet.

September ist die Saison für neue iPhones. Apple selbst sagt zwar wie immer kein Wort, um was bei der Neuheiten-Präsentation am Mittwoch gehen soll. Doch die Erwartungen von Branchenbeobachtern sind klar: ein neues Modell, das verbesserte Technik ins Gehäuse des aktuellen iPhone 6 und der größeren Variante iPhone 6 plus bringen. Darüber hinaus erwartet wird eine neue Version der Fernsehbox Apple TV sowie - vielleicht - auch ein neues größeres iPad-Tablet, über das schon länger spekuliert wird.

Doch dem iPhone gehört das Hauptaugenmerk vor dem Event in San Francisco. Das Telefon ist für Apple das wichtigste Produkt, das inzwischen mehr als 60 Prozent des gesamte Apple-Geschäfts ausmacht. Es ist auch die Geldmaschine, die für den Großteil der Milliardengewinne sorgt. Deshalb steht mit jedem iPhone-Modell viel auf dem Spiel: Versagt eine Neuauflage beim Kunden, würde dies Apple mitten ins Mark treffen.

Nach Informationen des Blogs "9to5Mac", das bei seinen Vorab-Informationen zu Apple-Geräten bisher eine bemerkenswert hohe Trefferquote hat, bekommt das Modell mit dem voraussichtlichen Namen iPhone 6S wie gewohnt leistungsstärkere Chips und eine bessere Kamera. Sie solle eine Auflösung von 12 Megapixeln haben und auch Video in Ultra-HD-Qualität aufnehmen können. Das Display soll - wie bei Apples Computeruhr - auch die Stärke des Drucks erkennen können ("Force Touch"). Das bietet neue Bedienmöglichkeiten.

Die Messlatte für Apple hängt diesmal hoch. Vor einem Jahr sorgten die beiden neuen Modelle mit erstmals deutlich größeren Bildschirmen im Weihnachtsgeschäft für einen Absatzsprung von 46 Prozent auf rund 74,5 Millionen Geräte. Analysten diskutieren darüber, wie stark der Effekt der großen Displays noch ist. Konzernchef Tim Cook betont, Apple sehe nach wie vor eine hohe Wechselbereitschaft von Nutzern des konkurrierenden Google-Betriebssystems Android.

Eine entscheidende Rolle für den Erfolg der neuen iPhones dürfte China spielen. In dem von Finanzmarkt-Turbulenzen erfassten Riesenmarkt machte Apple im vergangenen Quartal mehr als ein Viertel seines Geschäfts. Cook griff vor wenigen Wochen zu dem ungewöhnlichen Schritt, in einer E-Mail an den amerikanischen TV-Börsenexperten Jim Cramer das iPhone-Geschäft in China für sehr robust zu erklären.

"Apple ist es gelungen, in China das Premiumsegment zu erweitern", sagt Analyst Ranjit Atwal vom IT-Marktforscher Gartner. "Viele Leute haben sich erstmals entschlossen, 700 oder 800 Dollar für ein Smartphone auszugeben, mehr als wir erwartet haben." Im Gegenzug behielten die Nutzer ihre aktuellen Android-Geräte länger als sonst, während sie sich ein iPhone zusammensparten.

Die zweite wahrscheinliche Ankündigung des Tages, ein neues Apple TV, gerät zwar angesichts der Bedeutung des iPhone zwar etwas in den Hintergrund, könnte für das künftige Geschäft des Konzerns aber von großer Bedeutung sein. Über die kleine schwarze Box, die an den Fernseher angeschlossen wird, kann man bisher Videoinhalte und Musik aus Apples iTunes-Plattform abrufen sowie ausgewählte Streaming-Dienste wie Netflix oder Watchever nutzen. Apple legt dabei fest, welche Anbieter zum Zuge kommen. Laut Medienberichten öffnet der Konzern dieses System: Das Apple TV soll einen App Store bekommen und damit in der neuen Version auch für Spiele nutzbar sein.

Anspruchsvolle Business-Apps für iPhone und iPad
Mobilität im Business-Umfeld
Das Thema Mobilität spielt im Business-Umfeld eine immer wichtigere Rolle. Im Folgenden eine Vorstellung einiger der besten Business-Apps für iPhone und iPad.
Base – Kundenmanagement
Bei Base handelt es sich um ein schickes und zugleich funktionsreiches CRM-System, das 2009 in Kalifornien gestartet wurde. In Sachen Benutzererfahrung und Usability erhält die als “Intelligent Sales Productivity Plattform” vermarktete Software beste Noten. Insbesondere die mobile App für iPhone und iPad macht eine sehr gute Figur. Von nützlichen Kundendatenmanagementfunktionen, über eine durchdachte Sales Pipeline-Funktion bis hin umfassenden Analytics-Werkzeugen: Was die Funktionalität angeht, erfüllt die mobile Version von Base hohe Anforderungen.
Nimble – Social Media Marketing
Im Bereich Kundenmanagement gewinnt das Thema Social zunehmend an Bedeutung. Denn Facebook, Twitter und Co. spielen sowohl bei der Kundengewinnung und -Bindung als auch beim Kundenservice eine immer wichtigere Rolle. Mit dem SaaS-Dienst Nimble, der ebenfalls aus Kalifornien stammt, bietet sich ein modernes Social CRM-System, das mobile Anwender und Kundendienstmitarbeiter optimal unterstützt. Mit der für iPhone verfügbare Nimble-App können User ihre Kontakte aus sozialen Netzwerken wie LinkedIn, Twitter, Facebook und Google+, sowie aus Kommunikationsmedien wie Skype, E-Mail und Telefon zentral von unterwegs verwalten. Darüber hinaus werden Anwender in die Lage versetzt, Kundendiskussionen in sozialen Netzwerken zu verfolgen und sich auch aktiv daran zu beteiligen.
Woopra – Analytics
Unternehmen, die ihre Kunden genau verstehen wollen und auf ihre Bedürfnisse besser eingehen zu können, greifen auf Analytics-Tools zurück. Gerade wenn man unterwegs ist und die Zeit einigermaßen sinnvoll nutzen möchte, können mobile Analytics-Apps sehr praktisch sein. Denn sie geben einen schnell Überblick über wichtige KPIs (Key Performance Indicators), die man jederzeit im Auge behalten möchte. Hier kommt Woopra ins Spiel. Die Cloud-Lösung ist speziell auf die Bedürfnisse von Sales- und Marketing-Teams ausgerichtet und stellt eine vollwertige native Universal-App bereit, die sowohl auf dem iPhone als auch auf dem iPad eine gute Figur macht. Dank der optisch ansprechenden und funktional umfassenden App müssen Marketer nicht abwarten, bis sie am Desktop-PC sitzen, um ihre Kundenstatistiken effizient auszuwerten.
Zendesk – Kundenservice
Auch Kundenservice-Mitarbeiter sind längst nicht mehr an einem Büro-Rechner gebunden, um ihre Arbeit zu erledigen. Denn mit der passenden App lassen sich Support-Tickets und Kundenanfragen auch unterwegs effizient bearbeiten. Eine der besten iOS-Apps aus dem Bereich Kundenservice bietet Zendesk, einer der Marktführer im Bereich Help-Desk-Lösungen aus der Cloud. 2007 in Dänemark gegründet hat sich der Dienst inzwischen zu einer der umfangreichsten Alternativen auf dem internationalen Markt positioniert. Egal ob E-Mail, Web-Kontaktformular, Twitter, Online-Chat, Telefon, Facebook oder Online-Foren: Dank des Multi-Channel-Ansatzes unterstützt die native Universal-App für iOS alle wichtigen Kommunikationskanäle. Dabei steht die gesamte Kommunikation mit einem Kunden, egal wo sie stattgefunden hat, jederzeit und überall zur Verfügung.
Debitoor – Rechnungsstellung
Debitoor präsentiert sich als eine kompakte Buchhaltungslösung, die speziell für KMU konzipiert ist und in Sachen Usability beste Noten erhält. Das SaaS-Tool wird in der Hauptstadt entwickelt und bietet einen einfachen Weg, professionell gestaltete Rechnungen im eigenen Firmendesign zu erstellen, sowie Kunden, Angebote, Produkte und Ausgaben auf intuitive und einfache Art und Weise zu verwalten. Und das nicht nur im Browser, sondern auch unterwegs mit der mobilen Debitoor-App. Ein minimalistisches und optisch ansprechendes Userinterface, das offensichtlich mit viel Liebe zum Detail realisiert ist, sorgt für eine wirklich benutzerfreundliche Bedienung – was bei klassischen Buchhaltungsprogrammen eher untypisch ist.
Todoist – Aufgabenverwaltung
Mit Todoist präsentiert sich eine besonders einfache und intuitive To-Do-App, von der nicht nur Privatanwender, sondern auch Business-Teams profitieren können. Zu den Schlüßelfunktionen der für iPhone und iPad erhältliche Software zählen neben den üblichen Werkzeugen zur Aufgabenverwaltung, die bei keiner To-Do-Software fehlen dürfen, unter anderem die Möglichkeit, Projekte und Subprojekte, sowie hierarchische Aufgaben anlegen zu können. Hinzu kommen Dateianhänge, Prioritäten, Tags und Terminverwaltung. Ein interessantes “Nice-to-Have”: Mit Todoist Karma erhalten Anwender anschauliche Diagrammen, mit denen sie ihre Produktivität nachverfolgen und Produktivitätstrends erkennen können.
TrackingTime – Zeiterfassung
Wer nicht nur seine Aufgaben besser in den Griff bekommen, sondern auch Arbeitszeiten mobil erfassen möchte, ist bei TrackingTime genau an der richtigen Adresse. Dabei handelt es sich um ein modernes und schlicht gehaltenes Web-Tool zur Zeiterfassung, das sich in erster Linie an Selbständige und Teams richtet, die projekt- beziehungsweise auftragsorientiert arbeiten. Ihnen ermöglicht die Cloud-Lösung die kollaborative Verwaltung von Kunden, Projekten, Aufgaben und Arbeitszeiten. Mit der kostenlos angebotenen iPhone-App können Anwender ihre persönlichen To-Dos managen und Arbeitszeiten mit einer Stoppuhr in Echtzeit erfassen. Hinzu kommt die Möglichkeit, Zeiteinträge manuell zu editieren.
Wrike – Projektmanagement
Unternehmen, die neben Aufgaben und Arbeitszeiten auch Projekte, Kunden und Teams an zentraler Stelle verwalten möchten, greifen auf Projektmanagement-Lösungen wie Wrike zurück. Diese Cloud-Lösung aus dem kalifornischen Mountain View positioniert sich als eine anspruchsvolle All-in-One-Plattform, die durch ein umfangreiches Featureset, viele Integrationsmöglichkeiten und Mobile-Support überzeugen kann. Klassische PM-Werkzeuge, wie etwa Gantt-Charts, sind in Wrike ebenso verfügbar wie moderne Features wie Activity Streams und Chat-Diskussionen.
Chatter – Enterprise Social Network
Mit Chatter bietet der SaaS-Pionier Salesforce ein modernes soziales Netzwerk für Unternehmen, das sowohl KMU als auch größere Unternehmen anspricht. Was die Funktionalität angeht, können Anwender mit der iOS-Version der Salesforce-Lösung Nutzerprofile anlegen, Gruppen beitreten und Personen, Projekten, sowie Dokumenten so wie bei Twitter “folgen”. Auch Activity-Streams, wie man sie aus Twitter, Facebook und Co. kennt, mit den Status-Updates der Kollegen stehen hier im Vordergrund. Punkten kann Chatter mit einigen speziellen Features. Dazu zählt beispielsweise die Möglichkeit, Abstimmungen zu erstellen, damit jedes Teammitglied seine Meinung über ein bestimmtes Thema äußern kann.
HipChat – Team-Kommunikation
HipChat präsentiert sich als ein modernerer Chat-Dienst, der auf dem Konzept des klassischen Chat-Systems IRC (Internet Relay Chat) aufbaut und unter Business-Anwendern immer beliebter wird. Die native iOS-App bietet einen einfachen Weg, sich mit Arbeitskollegen in Chaträumen auszutauschen und Dateien einfach miteinander zu teilen. Sämtliche Chats werden persistent gespeichert, sodass man sie bei Bedarf jederzeit durchsuchen kann. Solche virtuelle Arbeitsräume eignen sich zum Bespiel für einzelne Projekte, Teams oder ganze Abteilungen. Dabei hat man als Anwender die volle Kontrolle darüber, wer an welchen Diskussionen partizipieren kann. Neben privaten und öffentlichen Chaträumen bietet HipChat auch 1-zu-1-Text-Chats, sowie Sprach- und Videoanrufe.

Auf die Spiele wolle Apple bei der Vorstellung des Geräts einen besonderen Schwerpunkt legen, berichtete die "New York Times" am Wochenende unter Berufung auf informierte Personen. Es wäre die erste Aktualisierung des Geräts in drei Jahren. Apple war unter den Vorreitern bei den Settop-Boxen, die Internet-Inhalte auf den Fernseher bringen, inzwischen sind auch Rivalen wie Amazon und Google mit eigenen Geräten auf dem Markt, die ebenfalls Spiele bieten. Die Marktposition der Spielekonsolen wie Playstation oder Xbox hat das bisher nicht erschüttern können.

Lange wurde spekuliert, zu einem neuen Apple TV solle es in den USA auch gleich einen Online-Dienst geben, der die Fernsehprogramme auf das Gerät bringt. Doch laut Medienberichten laufen die jahrelangen Verhandlungen mit den Sendern immer noch, mit einem Start sei nicht vor dem kommenden Jahr zu rechnen. Auch die Ultra-HD-Auflösung werde das neue Apple TV noch nicht unterstützen, schrieb "9to5Mac". Dafür werde man es per Siri-Sprachsteuerung bedienen können.

Widersprüchliche Berichte gab es dazu, ob Apple schon jetzt oder erst im Oktober ein größeres "iPad Pro" vorstellen wolle. Das Gerät, das laut Medienberichten eine Display-Diagonale von 12,9 Zoll (knapp 32,8 cm) bekommt, soll vor allem auf das Geschäft mit Unternehmen zielen und den zuletzt schwächelnden Absatz des Apple-Tablets ankurbeln.

Das Event wurde diesmal in einen deutlich größeren Veranstaltungsort als sonst angesiedelt. Das Bill Graham Civic Auditorium hat schon eine gewisse Apple-Tradition: Hier wurde 1977 bei einer Messe der Computer Apple II vorgestellt - das erste kommerziell erfolgreiche Gerät des Unternehmens. (dpa/tc)