Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit

Wenn Kunden und der Chef das Wochenende stören

11.08.2009
Fast drei Viertel aller berufstätigen Internetnutzer sind auch außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet oder Handy erreichbar.
Tipp: Im Urlaub den Blackberry und das Handy am besten ganz unten im Sand verbuddeln . . .
Foto:

Fast drei Viertel (73 %) aller berufstätigen Internetnutzer sich auch außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet oder Handy erreichbar. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Aris Umfrageforschung unter 1.000 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des BITKOM. Während ein Drittel der Befragten angibt, unter der Woche am Abend erreichbar zu sein, stehen am Wochenende immer noch 4 Prozent für Kunden und ihren Chef Gewehr bei Fuß.

Weitere 36 Prozent sind nach Büroschluss sogar jederzeit für berufliche Zwecke erreichbar. "Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sind fließend geworden", sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.

Das Männer-, Frauen- und Altersgefälle

Unterschiede bei der Erreichbarkeit zeigen sich je nach Geschlecht und Alter. Während 77 Prozent der Männer außerhalb der normalen Arbeitszeiten per Handy oder E-Mail erreichbar sind, liegt dieser Anteil bei den Frauen mit 68 Prozent darunter.

... oder im Wasser versenken.

Auch sind Beschäftigte fortgeschrittener Altersgruppen deutlich häufiger am Abend oder am Wochenende für die Firma erreichbar als Jüngere. Unter den Arbeitnehmern bis zum Alter von 29 Jahren ist nur gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) in ihrer Freizeit per Handy und Internet erreichbar. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es dagegen 83 Prozent. "In diesem Alter haben die Arbeitnehmer mehr Verantwortung als die Jüngeren und ihr Einsatz für den Job ist sehr groß", sagte Scheer.

Das Zusammenwachsen von Privatleben und Arbeitswelt zeigt sich aber auch an den Nutzungsgewohnheiten der neuen Medien im Job. So verwendet laut den Umfrageergebnissen jeder zweite berufstätige Internetnutzer das Web auch bei der Arbeit für private Zwecke. "Wer Berufliches mit nach Hause nimmt, nimmt auch Privates mit zur Arbeit. Darauf müssen die Arbeitgeber mit klaren Vorgaben reagieren", so Scheer So sollte es in Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen oder anderen Organisationen klare interne Regeln für die Erreichbarkeit nach Büroschluss und die private Internetnutzung am Arbeitsplatz geben. (bw)