Partnerschaft und Fachhandelsprogramm vereinbart

ZTE und Allnet wollen gemeinsam den Enterprise-Markt erobern

01.09.2015 von Karl-Erich Weber
Der chinesische Netzwerk- und IKT-Lösungsanbieter mit Deutschlandzentrale in Düsseldorf und der der Hersteller und Distributor aus Germering machen im deutschen Enterprise-Markt gemeinsame Sache.

Dazu haben ZTE und Allnet eine Partnerschaft vereinbart, die unter anderem den Aufbau eines Fachhandelsprogramms vorsieht. Die Chinesen haben für das weltweite Geschäft mit Unternehmenskunden im Januar 2014 die ZTE Enterprise Business Group gegründet.

Für Li Zhengang, General Manager Global Channel Development bei ZTE, ist eine solide Basis im deutschen Markt wichtiger, als schnell hohe Umsätze zu generieren.
Foto: ZTE

"Wir planen den Ausbau unser globalen Partnerschaften von 500 zu Jahresbeginn auf über 1000 bis Ende 2015. Denn wir wissen, dass wir unsere massiven Wachstumspläne im Unternehmensumfeld nicht alleine realisieren können. Wir brauchen starke Partner in den einzelnen Märkten", sagt Li Zhengang, General Manager Global Channel Development bei ZTE.

Dazu arbeitet das Unternehmen neben der Kooperation mit Premium-Partnern im Projektgeschäft in jedem Land exklusiv mit einem Value Added Distributor zusammen, in Deutschland Allnet, der die Systemhäuser, OEMs und Fachhändler betreuen soll. Diese können den Gold-, Silber- oder Certified-Status erhalten je nach den Möglichkeiten, seiner Bereitschaft in die Kooperation zu investieren und dem zu erwartenden Umsatz.

"Das Allnet-Portfolio hat sich in den letzten Jahren deutlich in Richtung Enterprise-Lösungen weiterentwickelt und ermöglicht mit professionellen Produkten attraktive, speziell an das Unternehmensumfeld angepasste Infrastruktur-Lösungen. Auch unser Distributionsportfolio hat in der letzten Zeit Zuwachs bekommen und bietet heute zum Beispiel den Fachhandelspartnern die wichtigsten Hersteller in den Bereichen kabelloser und kabelgebundener Zugangslösungen. Wir haben in den letzten Jahren nach einem Hersteller gesucht, der uns ein Komplettangebot im Enterprise-Bereich liefern kann", erläutert Allnet-Geschäftsführer Wolfgang Marcus Bauer.

Produkte und Lösungen im Portfolio

Für Allnet ist die ZTE-Technologie die optimale Ergänzung und will in den nächsten beiden Jahren 50 bis 100 Partner dazu gewinnen. Im ersten Schritt werde noch in diesem Jahr ein Schulungs- und Zertifizierungsprogramm angeboten, um die neuen Partner mit der Hardware vertraut zu machen. Ab 2016 sollen dann die ersten Projekte starten. Das Produktportfolio besteht derzeit aus Routern und WLAN-Acess Points, hochverfügbaren und stromsparenden Switches, Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAMs), Gigabit Passive Optical Networks (GPONs) und Customer Premises Equipment (CPE).

In Deutschland hat sich ZTE für Allnet (hier die Zentrale in Germering) als VAD entschieden, mit dem gemeinsam ein neuer Kundenkreis im gehobenen Mittelstand, bei Behörden oder Großunternehmen erreicht werden soll.
Foto: Allnet

Li Zhengang ergänzt: "Daneben bieten wir aber noch zwei weitere Produktbereiche für den Vertrieb über Distributoren an: Zum einen Lösungen für Unified Communications & Collaboration wie IP-Telefonsysteme, Multimedia-Conferencing und Videoüberwachung. Zum anderen das Segment Cloud Computing & IT mit Cloud-Terminals und unterbrechungsfreien Stromversorgungen."

Bei seinen maßgeschneiderten End-to-End-Lösungen konzentriere sich ZTE Enterprises auf die Kernbranchen Energieversorger, Logistik, Behörden, Finanzdienstleister und Internet. Dafür gebe es bereits über 50 vertikale Lösungen auf Basis mobiler ICT, wie etwa im Bereich M2M-Kommunikation. "Dieser Markt wächst derzeit rasant und bietet uns große Chancen", so Allnet-Geschäftsführer Bauer.

Fachhandelsprogramm und gemeinsame Auftritte

Zum Aufbau des Fachhandelsprogramms mit Workshops erklärt Bauer: "Hier hören wir erst einmal genau zu, was diese Firmen von uns und dem Hersteller erwarten." Nachdem man schon wechselseitig auf der CeBIT und der ANGA COM in Köln vertreten gewesen sei, steht am 29. Oktober die Allnet-Hausmesse in München an, auf der ZTE als Partner vertreten sein wird.

"Wir brechen nichts übers Knie. Auch ZTE muss den Enterprise-Markt in Deutschland erst kennenlernen und ein Gefühl dafür entwickeln, wie er funktioniert. Dafür nehmen wir uns ausreichend Zeit und gehen einen Schritt nach dem anderen. Denn diese Basis zu schaffen ist uns wichtiger, als schnell hohe Umsätze zu generieren", erläutert Li Zhengang die Vorgehensweise der nächsten Monate. (KEW)