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9 grobe Fehler, die Händler beim ersten eigenen Webshop machen

13.07.2023 von Torben Baumdick
Beim Aufsetzen eines eigenen Webshops kann man viel falsch machen. Doch wenn man einige Regeln beachtet, dann ist der Erfolg im E-Commerce zum Greifen nahe.
Die Corona-Pandemie hat viele stationäre Fachhändler dazu bewegt, sich einen eigenen Webshop zuzulegen.
Foto: Garfieldbigberm - shutterstock.com

Die vierte Welle sorgt weiterhin dafür, dass sich das Einkaufsverhalten vieler Menschen ins Internet verlegt. Das ist ein wichtiger Grund für Einzelhändler, sich im neuen Jahr einen eigenen Onlineshop einzurichten. Shop erstellen, einrichten und loslegen - ganz so leicht gelingt es allerdings nicht. Denn beim Erstellen eines Onlineshops gibt es einige Fallstricke.

So unterschätzen viele Menschen beispielsweise die Hürden einer gelungenen Nutzerführung, die ein Shop erfüllen muss, wie Torben Baumdick weiß. "Neben nicht überzeugenden Produktbeschreibungen, qualitativ schlechten Bildern oder Schnitzern beim Marketing passieren zahlreiche Fehler", erklärt der Experte für Onlineshops. Im Folgenden verrät er Ihnen die neun Fehler, die Händler beim ersten eigenen Shop am häufigsten machen.

1. Kostenpflichtigen Versand anbieten

Einen kostenlosen Versand anzubieten, ist für Onlinehändler eine der simpelsten Möglichkeiten, die eigene Conversion Rate zu steigern. Die Conversion Rate zeigt das Verhältnis der Besucher auf einer Webseite, die tatsächlich etwas kaufen. Um diese Zahl zu erhöhen, kann man die Kosten für den Versand bereits in den Produktpreis mit einfließen lassen, anstatt zuzüglich Versandkosten zu verlangen.

2. Fehlender Premiumversand

Viele Händler unterschätzen bei ihrem ersten eigenen Onlineshop, wie wichtig es ist, ihren Kunden eine Premiumversand-Option anzubieten. Denn es gibt immer wieder Verbraucher, die ihr Produkt möglichst schnell haben möchten - so zum Beispiel aufgrund eines anstehenden Geburtstags oder kurz vor Weihnachten. Indem Onlinehändler ein bis drei Euro auf die Kosten für den Premiumversand aufschlagen, machen sie sogar zusätzlich Umsatz.

3. Versteckte Versandhinweise

Die Versanddauer ist für Kunden eine der wichtigsten Informationen. Sie sollte daher möglichst ganz oben auf der Produktseite platziert werden, so zum Beispiel über dem In-den-Warenkorb-Button - und nicht etwa im FAQ-Bereich. Der Hinweis sollte einfach verständlich und kurz sein. Zum Beispiel "Auf Lager - In 2-3 Tagen bei Dir."

4. Produkte nicht kombinieren

Ein Fehler, der in Shops oft gesehen wird, ist, dass Produkte lediglich einzeln angezeigt werden. Eine Sektion mit Produkten, die häufig zusammen gekauft werden, fehlt also. Das ist schade, denn nicht nur lässt sich eine solche Sektion mithilfe gängiger Onlineshop-Software ganz einfach integrieren - es handelt sich auch um ein sehr wirkungsvolles Mittel, um mehr Umsatz zu generieren.

5. Keine Garantie anbieten

Eine Garantie von mindestens 30 Tagen sollte in keinem guten Shop fehlen. Denn schließlich ist ein Onlineshop nun mal online - das bedeutet für Verbraucher, dass sie das Produkt nicht in den Händen halten können, bevor sie es kaufen. Mit einer Garantie nehmen Händler ihren Kunden die Angst vor einer Enttäuschung.

6. Newsletter ohne Anreiz, sich einzutragen

Dass ein Newsletter sinnvoll ist, wissen die meisten Onlinehändler bereits. Weniger verbreitet ist, wie wichtig es ist, einen Anreiz zu schaffen, damit Verbraucher den Newsletter auch tatsächlich abonnieren. Der beste Anreiz ist ein Rabattgutschein für Neukunden, die ihre E-Mail-Adresse in die Verteilerliste eintragen - zehn Prozent Rabatt sind dabei am gängigsten.

7. Pflicht, einen Kunden-Account anzulegen

Die wenigsten Verbraucher möchten beim Shoppen im Internet einen Kunden-Account anlegen. Händler, die ihnen in dieser Hinsicht keine Wahl lassen, gehen ein großes Risiko ein: Denn eine solche Pflicht kann sich tatsächlich sehr negativ auf die Conversion Rate auswirken, da potenzielle Kunden im letzten Schritt den Einkauf abbrechen.

8. Überflüssige Felder beim Check-out

Auch überflüssige Felder, die gar nicht notwendig sind, um den Kaufvorgang abzuschließen, frustrieren die Kunden. Dazu gehören zum Beispiel die Firma, die Etage oder die Telefonnummer.

9. Falsche Bezahlmethoden

Je nachdem, wo Onlinehändler verkaufen, sollten sie sich auch an die länderspezifischen Bezahlmethoden anpassen. Die Zahlung per Kreditkarte, Sofortüberweisung, Google, Apple und Shop Pay, PayPal sowie Klarna sollte jedoch als absoluter Standard vertreten sein. Zudem sollte man sich über Zahlmethoden in anderen Ländern informieren, sollte man diese ebenfalls beliefern: In Österreich wird beispielsweise eps-Überweisung genutzt.

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